Das Würzburger Jungunternehmen Scoutbee hat den Businessplan-Wettbewerb Nordbayern gewonnen und kassiert dafür 10 000 Euro Prämie. Der Preis wurde am Donnerstagabend in Nürnberg verliehen. Der Wettbewerb wird jedes Jahr vom Netzwerk BayStartUp ausgerichtet, das mit Unterstützung des bayerischen Wirtschaftsministeriums Jungunternehmen im Freistaat fördert.
Was Scoutbee genau macht
Die Scoutbee GmbH bietet eine digitale Plattform an, mit der die für Wareneinkauf zuständigen Abteilungen in Großunternehmen op-Lieferanten finden. Die von den Würzburger entwickelte Software mache es möglich, aufgrund von Daten über Milliarden von Kunden in aller Welt ein umfassendes Lieferantenprofil zu erstellen, wie es in einer Mitteilung von BayStartUp heißt. Mittlerweile habe Scoutbee schon das Interesse von weltweit aktiven Konzernen geweckt.
Das vor drei Jahren gegründete Unternehmen um Geschäftsführer Gregor Stühler wurde 2017 zum Würzburger Start-up des Jahres gekürt. Scoutbee analysiert nach eigener Darstellung mit Hilfe von Algorithmen die Geschäftsbeziehungen zwischen 14 Millionen Unternehmen weltweit. Wie mit einer Art Suchmaschine könne in Minutenschnelle ein Profil erstellt werden, welcher Lieferant zum Beispiel für einen großen Autohersteller der geeignetste ist.
Details über den Wettbewerb
Den Businessplan-Wettbewerb Nordbayern gibt es seit 20 Jahren. Heuer hatten sich 118 Start-ups um den Preis beworben. In drei Phasen ermittelte BayStartUp 18 Top-Teams, unter denen Scoutbee schließlich als Sieger hervorging. Auf Platz zwei kam das auf Speichertechnologie spezialisierte Unternehmen Jetstream aus Regensburg (7500 Euro Preisgeld).
Wer noch gewonnen hat
Auf Rang drei landeten die Jungunternehmer von IT-Labs aus Nürnberg (5000 Euro), die eine Software für den Versorgungsprozess von chronisch Kranken auf dem Markt gebracht haben. Insgesamt wurden bei dem Wettbewerb laut BayStartUp in diesem Jahr 36 000 Euro Preisgelder ausgeschüttet.
Große Namen schon dabei gewesen
Nach Angaben des Netzwerks mit Sitz in München haben bislang 2755 Start-ups an dem Wettbewerb teilgenommen, darunter 474 aus Unterfranken. Die mittlerweile an der Frankfurter Börse notierte va-Q-tec AG (Würzburg) oder der deutsche Fernbus-Primus Flixbus (München) um Geschäftsführer Jochen Engert aus Goßmannsdorf (Lkr. Würzburg) gehören zu den mittlerweile bekanntesten Teilnehmern des Wettbewerbs.
In dieser Hinsicht würdigte ihn der bayerische Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer am Donnerstagabend: „Viele Start-ups aus dem Wettbewerb haben sich inzwischen zu erfolgreichen Unternehmen entwickelt. Einige dieser Unternehmen zeigen anschaulich, wie einstige Start-ups zu wachstumsorientierten Mittelständlern und börsennotierten Unternehmen heranwachsen.“