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Würzburg
Sparkasse Mainfranken: Geschäft läuft trotz Corona gut
Solider Gewinn in heiklen Zeiten: Die Sparkasse Mainfranken sieht sich als "finanzieller Fels in der Brandung". Zur Serie von Filialschließungen gab es jetzt ebenfalls Neuigkeiten.
Der Sparkasse Mainfranken konnte die Corona-Krise offenbar wenig anhaben. Das Bild zeigt die Zentrale in der Würzburger Hofstraße.
Foto: Patty Varasano | Der Sparkasse Mainfranken konnte die Corona-Krise offenbar wenig anhaben. Das Bild zeigt die Zentrale in der Würzburger Hofstraße.
Vanessa Michaeli
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:19 Uhr

Die Geschäftsberichte für das Jahr 2020 werden zurzeit mit Spannung erwartet. So auch der Bericht der Sparkasse Mainfranken, der größtenteils positive Wachstumsraten enthält. Der Vorstand zeigte sich in der Jahrespressekonferenz zufrieden. Vorsitzender Bernd Fröhlich sagte: "Wir haben uns im vergangenen Jahr als der finanzielle Fels in der Brandung erwiesen." Weitere Schließungen von Filialen schloss er für die nahe Zukunft aus.

Für das Ergebnis verantwortlich sind vor allem der Bereich Geldvermögen und das Kreditgeschäft. So wuchs das Geldvermögen der Sparkasse um 904 Millionen Euro, was einem Zuwachs von 8,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Der größte Teil stammt dabei von Kundeneinlagen, die um 666 Millionen Euro stiegen. Laut Geschäftsbericht ist dies unter anderem durch die bundesweit gestiegene Sparquote zu erklären, zumal die Menschen weiterhin täglich verfügbare Geldanlagen wie Tagesgeldkonten bevorzugten.

Im vergangenen Jahr vergab die Sparkasse Mainfranken Kredite im Wert von fast 1,3 Milliarden Euro. Gleichzeitig zahlten Kreditnehmer 862 Millionen Euro zurück, wodurch sich der Kreditbestand um 7 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro ausweitete.

Das Wachstum im Kreditgeschäft geht vor allem auf den privaten Wohnungsbau sowie betriebliche Finanzierungen zurück. Angesichts der Corona-Krise setzte die Sparkasse etwa 2100 Tilgungsraten von Darlehen aus - vor allem, weil mancher Kunde in Zahlungsschwierigkeiten gekommen sei. Eine Vergleichszahl wurde bei der Pressekonferenz nicht genannt.

Das Verbundgeschäft, zu dem Bausparverträge, Immobilien und Versicherungen zählen, blieb unter dem Niveau von 2019. Dass weniger Bausparverträge abgeschlossen worden sind, führte Vorstandsmitglied Jens Rauch vor allem auf die gesunkenen Zinsen zurück. Der Grund für den Rückgang im Immobiliengeschäft dagegen liege hauptsächlich an fehlenden Objekten. "Es gibt viele Kunden, die Immobilien kaufen wollen", sagte Rauch. Doch es seien immer weniger Besitzer gewillt, ihr Eigentum zu verkaufen.

Bilanzsumme steigt – Sparkasse bleibt bayernweit auf 4. Platz

Die Bilanzsumme ist im Vergleich zum Vorjahr um etwa 11 Prozent auf rund 9,8 Milliarden Euro gestiegen. Ein Zuwachs, den es in der Geschichte der Sparkasse eher selten gegeben habe, sagte Vorstandsmitglied Jürgen Wagenländer. Mit dieser Bilanzsumme bleibt die Sparkasse Mainfranken weiterhin die viertgrößte Sparkasse in Bayern und belegt im bundesweiten Vergleich Platz 26 von 376 Sparkassen.

Trotz der Corona-Krise kann die Sparkasse Mainfranken einen soliden Gewinn ausweisen. So liegt der Jahresüberschuss für 2020 mit knapp 6 Millionen Euro nur etwas unter dem Vorjahresniveau (6,1 Millionen). Auch der Blick auf Zins- und Provisionsüberschuss zeugt von Stabilität: Mit 134,9 Millionen Euro überschüssigen Zinsen ist der Ertrag höher als 2019, der Wert der Provisionen ist mit knapp 60 Millionen Euro unverändert. Für das laufende Jahr rechnet das Geldinstitut mit einem rückläufigen Gesamtergebnis.

Wie es mit den Filialschließungen weitergeht

Die Sparkasse Mainfranken bedient die Stadt- und Landkreise Würzburg, Kitzingen und Main-Spessart und hat fast 1600 Mitarbeiter. Im Jahr 2020 schloss das Geldinstitut 35 Filialen. Das entspricht etwa einem Drittel der zuvor vorhandenen Standorte.

Um für die Kunden erreichbar zu sein, setze die Sparkasse verstärkt auf telefonische und digitale Beratungen, sagte Fröhlich am Mittwoch. Die Frage nach weiteren Filialschließungen verneinte er in der Pressekonferenz. Für die kommenden drei bis fünf Jahre sei dies derzeit nicht geplant.

 
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