Im Zuge des Lockdowns ab diesem Mittwoch fahren einige publikumsintensive Geldhäuser in der Region vorübergehend ihren Service herunter. So wird die Sparkasse Mainfranken nach Angaben vom Dienstag in 27 Außenstellen im Raum Würzburg sowie in den Kreisen Kitzingen und Main-Spessart bis auf Weiteres keine Angestellten mehr einsetzen.
Sparkasse Mainfranken setzt auf Selbstbedienungsfilialen
Die Versorgung mit Bargeld und die sonstigen Dienstleistungen seien aber gewährleistet. In den 39 größeren Beratungscentern und Filialen stünden den Kunden zu den üblichen Öffnungszeiten nach wie vor Ansprechpartner zur Verfügung. Eine Übersicht über den aktuellen Stand in den Filialen zeigt die Sparkasse auf ihrer Website.
Den Angaben zufolge werden die 27 bislang mit Personal besetzten Außenstellen vorübergehend in Selbstbedienungsfilialen umgewandelt, in denen dann nur noch Geldautomaten und ähnliche Geräte zur Verfügung stehen. Die Briefkästen werden regelmäßig geleert, teilte die Sparkasse weiter mit.
Die Sparkasse Mainfranken zählt zu den größten ihrer Art in Bayern. Dort sowie in allen anderen Geldhäusern der Region sind nach übereinstimmenden Angaben die Online-Angebote sowie telefonische Beratung oder Terminabsprache von den Einschränkungen nicht betroffen.
Wie die anderen Sparkassen in der Region reagieren
Die 42 Außenstellen der Sparkasse Schweinfurt-Haßberge bleiben nach den Worten eines Sprechers in dieser Woche noch in gewohnter Weise geöffnet und besetzt. Ab nächster Woche werde wegen des Lockdowns aber nur noch vormittags geöffnet sein. Ein Krisenteam beriet am Dienstag Einzelheiten.
Von der Sparkasse Bad Kissingen war am Dienstag keine Auskunft zu bekommen, wie dort mit dem Lockdown umgegangen wird. Auf deren Internetseiten war jeweils von Änderungen nichts zu lesen.
Die Sparkasse Bad Neustadt versucht, ihre 13 Filialen bis zum Ende des Lockdowns mit Personal und den üblichen Öffnungszeiten aufrecht zu erhalten. "Wir fahren aber auf Sicht", ließ Vorstandsvorsitzender Georg Straub am Dienstag mögliche Änderungen offen.
Unübersichtliche Lage bei VR-Banken
Unübersichtlich ist die Lage bei den Volks- und Raiffeisenbanken in Unterfranken. Alle 22 Geldhäuser seien unabhängig und "entscheiden deshalb selbst", wie sie mit dem Lockdown umgehen, sagte Sprecher Roland Streng vom Genossenschaftsverband Bayern auf Anfrage.
Nach den Worten von Vorstandschef Roland Wiederer reagiert seine VR-Bank in Würzburg ähnlich wie die Sparkasse Mainfranken: In etwa einem Fünftel der 31 Außenstellen werde das Beratungspersonal ab diesem Mittwoch und wohl bis zum geplanten Ende des Lockdowns im Januar abgezogen.
Unterschiedliche Modelle bei anderen Geldhäusern
Reagiert hat auch die für Teile Nordbayerns zuständige Commerzbank in Würzburg. Im Internet teilt sie mit, dass etwa die Filiale im mittelfränkischen Rothenburg ob der Tauber zum Schutz von Kunden und Mitarbeitern vorübergehend geschlossen bleibt. Die größeren Filialen unter anderem in Würzburg, Schweinfurt, Bad Kissingen und Bamberg seien nicht tangiert.
Bei der Sparda-Bank Nürnberg mit personalbesetzten Außenstellen in Würzburg und Schweinfurt ändert sich nichts: Die Öffnungszeiten dieser Filialen blieben unverändert, teilte die Genossenschaftsbank mit.
Die Hypovereinsbank (HVB) mit ihren etwa ein Dutzend Filialen in Mainfranken hat ein alternierendes Modell während des Lockdowns: Kleinere Außenstellen sind zwei Wochen lang geöffnet, dann eine Woche zu. Von Filiale zu Filiale sei das aber zeitlich verschoben, sodass Kunden in ihrer Nachbarschaft immer eine geöffnete HVB-Niederlassung fänden, so ein Sprecher. Die Hauptfilialen in Würzburg, Schweinfurt und Aschaffenburg blieben unverändert geöffnet.