
Mehr Umsatz, konstante Patientenzahl: Die Rhön-Klinikum AG sieht sich auf einem soliden Kurs. Knapp ein Jahr nach Eröffnung seines stark auf Digitalisierung und Zentralisierung setzenden Campus in Bad Neustadt geht der Krankenhauskonzern zudem bei der Telemedizin weitere Schritte.
Umsatz hoch, Gewinn runter
Wie es in dem am Freitag veröffentlichten Geschäftsbericht zum dritten Quartal heißt, wuchs der Umsatz in diesem Zeitraum um 4,6 Prozent auf 971 Millionen Euro. Der Konzerngewinn ging allerdings von 47,6 auf 37,8 Millionen Euro zurück.
An den Kliniken des börsennotierten Konzerns in Bad Neustadt, Bad Berka, Frankfurt/Oder, Gießen und Marburg sind seit Jahresbeginn etwas mehr als 647 000 Patienten behandelt worden - ein Plus von 3200 gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Welche Herausforderungen Vorstandschef Holzinger sieht
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank der Mitteilung zufolge um 4,9 Prozent auf 97,5 Millionen Euro. Dieser Rückgang sei darauf zurückzuführen, dass sich im Vorjahr die Einigung des Konzerns mit dem Land Hessen über die Trennungsrechnung am Universitätsklinikum Gießen/Marburg einmalig positiv auf die Zahlen ausgewirkt habe.
Der Campus in Bad Neustadt läuft zwar schon, doch steht ein zweiter Bauabschnitt an. Er und weitere Bauprojekte an eigenen Kliniken führen unter anderem dazu, dass Vorstandsvorsitzender Stephan Holzinger den Konzern "in verstärktem Maß operativen Herausforderungen" gegenüber sieht. Schon deshalb sei er mit den aktuellen Zahlen "nur bedingt zufrieden".
Weiter vorankommen will das Rhön-Klinikum bei der Telemedizin, also der Behandlung durch Ärzte via Internet und Telefon. Dazu hat das Unternehmen den im Januar angekündigten Einstieg mit 51 Prozent beim Schweizer Telemedizin-Pionier Medgate in dieser Woche vollzogen.