Seit Jahren streiten sich die Rhön-Klinikum AG (Bad Neustadt) und das Land Hessen ums Geld – jetzt einigten sich beide Seiten mit Blick auf die konzerneigenen Uni-Kliniken Gießen und Marburg (UKGM). Mit deutlichem Vorteil für die Bad Neustadter: Das börsennotierte Unternehmen mit seinen 16500 Mitarbeitern erhält nach eigenen Angaben ungefähr 15 Millionen Euro pro Jahr zusätzlich für Forschung und Lehre an den UKGM sowie einmalig 13 Millionen Euro für Investitionen. Die Vereinbarung gelte fünf Jahre, heißt es in der Mitteilung vom Freitag. In dieser Zeit werde auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet.
Wie der Streit entstand
Wie berichtet, hatte sich der Streit um die Frage gedreht, in welchem Maße sich Hessen finanziell am Forschungsaufwand der UKGM beteiligt. Zum Hintergrund: Die UKGM fusionierten 2005 zu einem Unternehmen, an dem sich die Rhön-Klinikum AG dann beteiligte.
Doch in der Folge erwies sich diese Engagement eher als Zankapfel und zu einem Verlustgeschäft. Kritiker werfen den Bad Neustadtern unter anderem vor, dass die Privatisierung der UKGM zu enormen Überstunden der Mitarbeiter geführt hätten.
Einigung kommt gerade noch rechtzeitig
Nach Schlagzeilen um den Streit mit dem Land Hessen und vor allem um überraschende Umbesetzungen des Vorstands dürfte die Meldung von der Einigung der Chefetage der Rhön-Klinikum AG gerade recht kommen: Am 7. Juni treffen sich die Aktionäre in Frankfurt/Main zur Hauptversammlung. Dann dürfte zumindest ein kritischer Punkt vom Tisch sein.