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Bad Neustadt
Rhön-Klinikum nach dem Münch-Coup: Wie es weitergeht
Erst im April dürfte das Übernahmeangebot von Asklepios von der Finanzaufsicht geprüft sein. Dann stellt sich die Frage, wie viele Aktionäre des Rhön-Klinikums verkaufen.
Die Glaskuppeln, Wahrzeichen des Rhön-Klinikums: Wie geht es mit dem Unternehmen weiter nach dem Angebot von Asklepios?
Foto: Anand Anders | Die Glaskuppeln, Wahrzeichen des Rhön-Klinikums: Wie geht es mit dem Unternehmen weiter nach dem Angebot von Asklepios?
Hubert Herbert
Hubert Herbert
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:15 Uhr

Ende Februar hat Eugen Münch mit dem Verkauf eines Großteils seiner Aktien an Asklepios und dem Einstieg mit seinen restlichen Aktien in ein Joint-Venture mit Asklepios die Machtfrage bei der Rhön-Klinikum AG geklärt. Die Aktienmehrheit hat nun eben dieses Joint-Venture, in dem Eugen Münch ein gewichtiges Wort mitzureden hat. Bisher ist Firmengründer Münch noch Aufsichtsratsvorsitzender der Rhön-Klinikum  AG. 

Mitarbeiter-Info ist rausgegangen

Schon Anfang März hat der Vorstand der Rhön-Klinikum AG, der vom Schritt Münchs überrascht wurde, in einem internen Brief an die Mitarbeiter, mitgeteilt, dass Asklepios den verbleibenden Aktionären der Rhön-Klinikum AG ein Übernahmeangebot von 18 Euro je Aktie gemacht hat. Die will Asklepios dann ebenfalls in das Asklepios-Münch-Joint-Venture stecken.

Der Rhön-Klinikum-Vorstand unterstreicht in dem Schreiben gegenüber den Mitarbeitern, dass Arbeits- und Dienstverhältnisse, alle bestehenden Tarifverträge wie auch Vereinbarungen mit den Mitgesellschaftern - etwa das Land Hessen bei der Uniklinik Gießen-Marburg - weiter Bestand haben.

Hat die Regie über das Rhön-Klinikum neu aufgestellt: Eugen Münch, Aufsichtsratsvorsitzender und Gründer des Konzerns in Bad Neustadt.
Foto: Rhön-Klinikum | Hat die Regie über das Rhön-Klinikum neu aufgestellt: Eugen Münch, Aufsichtsratsvorsitzender und Gründer des Konzerns in Bad Neustadt.

Derzeit, so heißt es in der Mitteilung weiter, läuft die Frist für Asklepios, die Angebotsunterlagen bei der Bundesfinanzaufsicht (BaFin) einzureichen. Erst wenn die die Unterlagen geprüft habe, werde das formale Angebot veröffentlicht. Im Vorstand geht man davon aus, dass das in der zweiten Aprilhälfte sein wird. Erst dann beginne die Frist, in der die Aktionäre das Angebot von Asklepios annehmen können. Die werde mindestens vier, höchstens aber zehn Wochen dauern.

Empfehlung an die Aktionäre

Wenn die Angebotsunterlagen veröffentlicht sind, müssen Vorstand und Aufsichtsrat der Rhön-Klinikum AG  auf Grundlage des sogenannten Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes Stellung nehmen zum Übernahmeangebot. Dabei  geht es um eine Empfehlung an die Aktionäre, die Aktien zu halten oder zu verkaufen. Die Gremien könnten sich allerdings auch enthalten, so der Vorstand.

In der Regel wird eine solche Stellungnahme innerhalb von zwei Wochen nach Veröffentlichung des Angebots erstellt. Das wäre dann also etwa Ende April. Wenn dann die Angebotsfrist abgelaufen ist und feststeht, wie viele Aktionäre verkauft haben, wird sich zeigen, wie hoch der Anteil von Asklepios am Rhön-Klinikum sein wird.

Ende der Neutralisierung

Sollten gar 95 Prozent zusammenkommen, dann hätte der neue Mehrheitsinhaber das Recht auf einen sogenannten Squeeze out, das heißt er könnte fordern, dass auch die restlichen Aktionäre ihre Anteile an ihn verkaufen. Die bekommen dann in der Regel den Angebotspreis und in vielen Fällen noch einen Zuschlag - in welcher Höhe auch immer.

Dazu müsste allerdings ein weiterer großer Aktionär seinen rund 25-prozentigen Anteil am Rhön-Klinikum verkaufen: B. Braun Melsungen. Münch, Asklepios und Braun hatten sich zuvor als Großaktionäre neutralisiert. Und die waren nicht immer einer Meinung, wenn es um die Weiterentwicklung des Konzerns ging.

 
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