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Würzburg
Personalausfälle: Omikron-Welle trifft Mainfrankens Unternehmen mit voller Wucht
Die Wirtschaft leidet unter Omikron: In vielen Unternehmen Mainfrankens fällt derzeit massiv das Personal aus. Mit heiklen Folgen für Betriebe und Belegschaften.
Krank gemeldet: Fast jedes Unternehmen in Mainfranken hat derzeit mit einem ungewöhnlich hohen Personalausfall wegen der Omikron-Welle zu kämpfen.
Foto: Christin Klose, dpa (Symbolbild) | Krank gemeldet: Fast jedes Unternehmen in Mainfranken hat derzeit mit einem ungewöhnlich hohen Personalausfall wegen der Omikron-Welle zu kämpfen.
Jürgen Haug-Peichl
 |  aktualisiert: 09.02.2024 02:47 Uhr

In 90 Prozent der Betriebe Mainfrankens fällt zurzeit wegen der Omikron-Welle Personal aus. Stellenweise fehlt die halbe Belegschaft. Das hat eine Blitzumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Würzburg-Schweinfurt ergeben.

Demnach sind in jedem zweiten Unternehmen bis zu 25 Prozent der Beschäftigten an der Corona-Variante erkrankt, teilte die Kammer am Donnerstag weiter mit. Bei anderen seien es bis zu 50 Prozent. Nur jeder zehnte Betrieb melde keine Krankmeldungen infolge von Corona.

IHK: Unklar, wann die Omikron-Ausfälle wieder nachlassen

Die Wucht der Omikron-Welle "hätten wir nicht ganz so erwartet", sagt Sascha Genders gegenüber dieser Redaktion. Der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer sieht nahezu alle Formen und Größen von Unternehmen in der Region betroffen. Beispiele nannte er aus Gründen des Datenschutzes nicht. Wann sich die Lage wieder entschärfen wird, sei nicht klar.

Die Omikron-Welle hat laut IHK in 80 Prozent der Betrieben Mehrarbeit für jene Beschäftigten zur Folge, die noch an Bord sind. Außerdem haben 14 Prozent der Unternehmen vorübergehend Personal in jene Filialen versetzt, in denen die meisten Ausfälle sind. Je zwölf Prozent passen die Öffnungszeiten ihrer Geschäfte an oder stellen zeitweise Leiharbeiter ein.

Ist es zu Betriebsschließungen gekommen?

Damit nicht genug: Acht Prozent der befragten Firmen haben wegen des schlagartigen Personalmangels Aufträge storniert. "Komplette Betriebsschließungen bleiben jedoch die Ausnahme", heißt es in der IHK-Mitteilung weiter.

Hellhörig geworden ist auch Unterfrankens DGB-Regionalgeschäftsführer Frank Firsching. Er weist darauf hin, dass gesetzlich und tarifrechtlich Überstunden möglich seien. Doch die Erfahrung zeige, dass in der Vergangenheit mitunter zwölf bis 13 Stunden pro Arbeitstag üblich geworden seien. "Damit sind wir natürlich überhaupt nicht einverstanden."

Unsicherheit, wann Beschäftigte in Quarantäne müssen

Problematisch ist für Firsching vor allem der Umstand, dass gerade kleine Unternehmen keinen Betriebsrat haben. Jetzt unter Mehrarbeit leidendes Personal habe dort deshalb kaum eine Chance, sich Rat und Hilfe zu holen.

Für die Blitzumfrage wandte sich die IHK nach eigener Darstellung am Dienstag an 480 Betriebe. Antwort kam von einem Viertel. Dieser aus seiner Sicht große Anteil zeige, so Genders, dass die Folgen der Omikron-Welle "den Unternehmen natürlich unter den Nägeln zu brennen scheint".

Laut der Mitteilung haben mainfränkische Firmen als Reaktion auf die Welle "einen hohen Anteil" des Personals ins Homeoffice geschickt. Es herrsche "eine große Unsicherheit", welche Beschäftigten unter welchen Umständen in Quarantäne müssen.

 
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