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Lohr
Kräftiges Umsatzplus bei Bosch Rexroth
Der Umsatz stieg 2018 um mehr als 12 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro. Allerdings rechnet Rexroth mit einer nachlassenden konjunkturellen Dynamik.
Symbolbild Bosch Rexroth.
Foto: Roland Pleier | Symbolbild Bosch Rexroth.
Bearbeitet von Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:22 Uhr

Die Lohrer Bosch Rexroth AG hat im Jahr 2018 einen Umsatz von rund 6,2 Milliarden Euro erzielt. Damit legte der Anbieter von Antriebs- und Steuerungstechnik laut einer Pressemitteilung des Unternehmens um 12,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr deutlich zu. Der Auftragseingang lag Ende 2018 mit 6,7 Milliarden Euro 3,8 Prozent über dem bereits guten Vorjahr. Für das zweite Halbjahr 2019 erwartet das Unternehmen jedoch eine nachlassende konjunkturelle Dynamik.

„Sowohl Umsatz als auch operatives Ergebnis lagen 2018 über unseren Erwartungen. Damit schaffen wir eine gute Ausgangslage für ein konjunkturell herausforderndes Jahr 2019“, wird Rolf Najork, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH mit Verantwortung für den Bereich Industrietechnik und Vorstandsvorsitzender der Bosch Rexroth AG, zitiert.

Umsätze überall gestiegen

In Deutschland steigerte das Unternehmen den Umsatz um knapp elf Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Mit 2,1 Milliarden Euro (plus 10,5 Prozent) erzielte Bosch Rexroth rund ein Drittel des Gesamtergebnisses in Europa (ohne Deutschland). Besonders stark entwickelte sich das Unternehmen in der Region Asien/Pazifik/Afrika. Dort lag der Umsatz mit 1,6 Milliarden Euro knapp ein Fünftel über dem Wert des Vorjahres. Auch das Geschäft in Nord- und Südamerika erwirtschaftete mit 1,1 Milliarden Euro (plus 8,2 Prozent) ein positives Ergebnis.

„Wir haben bewiesen, dass wir den Spagat zwischen strukturellem Wandel und Umsatzwachstum schaffen können“, sagte Najork.

Bosch Rexroth blickt auf eine positive Entwicklung seiner Bereiche Fabrikautomation, Anlagenbau und Engineering sowie Mobile Anwendungen zurück. Wachstumstreiber waren 2018 vor allem die Mobilhydraulik und die Fabrikautomation. Neben der traditionell starken Position in der Industrie- und Mobilhydraulik positioniert sich Bosch Rexroth immer mehr als Anbieter von Industrie 4.0-Lösungen mit softwarebasierten, automatisierten und vernetzten Lösungen. Das Unternehmen setzt über alle seine Bereiche hinweg auf Digitalisierung, Vernetzung und Elektrifizierung.

Fabrikautomation: Lösungen für die Fabrik der Zukunft

Der Bereich Fabrikautomation erwirtschaftete 2018 den größten Teil des Industrie 4.0-Umsatzes in der Bosch-Gruppe. „Industrie 4.0 ist kein Selbstzweck, Industrie 4.0 rechnet sich – für uns und unsere Kunden“, betonte Najork. Auf der diesjährigen Hannover Messe hat das Unternehmen gezeigt, wie es sich die Fabrik der Zukunft vorstellt. Mit dem dort präsentierten autonomen Transportsystem Active Shuttle baut Rexroth sein Industrie-4.0-Portfolio weiter aus und steigt in die Intralogistik ein, denn in der vernetzten Fabrik sollen Produktion und Logistik immer weiter zusammenwachsen.

Anlagenbau und Engineering: Vernetzt und intelligent

Auch in seinem klassischen Kerngeschäft treibt Bosch Rexroth den Wandel von der Anwendung hin zu intelligenten und vernetzten Lösungen voran. Mit dem innovativen Hydraulikaggregat CytroBox zum Beispiel lassen sich Hydraulikkomponenten vernetzen und in die smarte Fertigung einbinden.

Mobile Anwendungen: Elektrifiziert und IoT ready

Nach einem sehr guten Jahr 2017 konnte der weltweite Markt mobiler Arbeitsmaschinen 2018 erneut zweistellig zulegen. Bosch Rexroth behauptet seine Marktführerschaft in der Mobilhydraulik und baut diese weiter aus. Dabei setzt das Unternehmen auf zwei Trends: Elektrifizierung mobiler Arbeitsmaschinen für gesteigerte Effizienz und die Vernetzung. Das Internet der Dinge (IoT) wird auch für mobile Arbeitsmaschinen immer relevanter.

Investitionen in die Zukunft

Im vergangenen Jahr hat Bosch Rexroth mehr als 327 Millionen Euro in die Entwicklung neuer Produkte und Lösungen investiert. Das entspricht einer Quote von mehr als fünf Prozent vom Umsatz. In Ulm entsteht derzeit ein neues Kunden- und Innovationszentrum, an dem technologie- und bereichsübergreifend Projekte und Geschäftsmodelle rund um Digitalisierung, Elektrifizierung und die Fabrik der Zukunft vorangetrieben werden. In China hat Bosch Rexroth im März mit dem Ausbau des Werks in X’ian begonnen.

Wirtschaftlicher Ausblick und Marktsituation

Auch in einem absehbar schwierigeren Marktumfeld arbeitet Bosch Rexroth weiter daran, konsequent seine Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Sein umfassendes Transformationsprogramm erstreckt sich von internen Strukturen über die Unternehmenskultur bis hin zur technologischen Innovationsagenda.

Der Fabrikautomationsmarkt profitiert weiterhin vom Trend zur Automatisierung und Digitalisierung. Automatisierungslösungen zur Steigerung der Produktivität und für die Umsetzung von Industrie 4.0 Konzepten stützen die weltweite Marktnachfrage. Auch die Nachfrage nach Intralogistiklösungen bietet weiterhin Wachstumspotenzial. Für 2019 wird jedoch eine insgesamt verringerte Investitionsdynamik erwartet, insbesondere aufgrund der seit Ende des vergangenen Jahres nachlassenden Konsumnachfrage in China.

2018 profitierte auch der Markt für Industriehydraulik von der allgemein positiven Konjunkturentwicklung und verzeichnete ein moderates Wachstum. Für dieses Jahr wird ein insgesamt etwas schwächeres Wachstum erwartet, jedoch mit Unterschieden in einzelnen Kundenbranchen.

Nach hohen Wachstumsraten in den Vorjahren wird im Markt der Mobilhydraulik 2019 weltweit kein weiteres Wachstum erwartet. Insbesondere in der zweiten Jahreshälfte besteht das Risiko einer Marktabschwächung.

 
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