Da steckt viel Potenzial drin: Der Umsatz mit Verpackungsdruck wird am Jahresende im Vergleich zu 2011 weltweit um 24 Prozent auf 265 Milliarden Euro gestiegen sein. Was der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) in Frankfurt da herausgefunden hat, spürt der Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer sehr konkret: Der Verpackungsdruck ist zu einem wichtigen Standbein für den Würzburger Konzern geworden.
Das zeigt der Geschäftsbericht für 2019, den Koenig & Bauer am Donnerstag veröffentlichte. Das Unternehmen mit seinen weltweit 5800 Mitarbeitern setzt demnach nach wie vor auf den Wachstumsmarkt Verpackungsdruck, um mit dem dort steigenden Umsatz vom schwankenden Markt des Wertpapierdrucks unabhängiger zu werden.
Warum es heuer wohl keine Dividende gibt
Trotzdem gibt es für die Aktionäre des im S-Dax notierten Konzerns keine gute Nachricht: Vorstand und Aufsichtsrat erwägen der Mitteilung zufolge, wegen der unklaren Folgen der Corona-Krise heuer keine Dividende auszuschütten. Der Bilanzgewinn soll vielmehr aufs nächste Jahr übertragen werden. Darüber muss die Hauptversammlung der Aktionäre entscheiden, die am 19. Mai in Würzburg stattfinden soll.
Erwartungsgemäß wirft die Corona-Krise Schatten auf das laufende Jahr. Finanzchef Mathias Dähn hofft, dass Koenig & Bauer den Umsatz und das operative Ergebnis einigermaßen stabil halten kann. Die Folgen der Krise im Griff zu behalten, habe derzeit "allerhöchste Priorität".
Wie die Zahlen für 2019 genau aussehen
Im vergangenen Jahr setzte der älteste Druckmaschinenhersteller der Welt 1,2 Milliarden Euro um, fast genauso viel wie 2018. Aufträge gingen in Höhe von 1,1 Milliarden Euro ein, was einem Rückgang um knapp 7 Prozent entspricht. Das Ergebnis vor Steuern lag bei 50 Millionen Euro (2018: 84 Millionen), das Konzernergebnis bei 38 Millionen Euro (2018: 64 Millionen).
Diesen Rückgang führt Koenig & Bauer vor allem auf die Kosten für die intern ausgerufene "Wachstumsoffensive 2023" und auf höhere Kosten bei der Auftragsabwicklung zurück. Die Wachstumsoffensive sieht unter anderem vor, dass der Konzernumsatz in drei Jahren bei 1,5 Milliarden Euro liegen soll, also 23 Prozent über dem aktuellen Wert.
In seinem Geschäftsbericht kündigt das gut 200 Jahre alte Unternehmen an, bis 2024 die Kosten um 70 Millionen Euro senken zu wollen. Dafür sei ein entsprechendes Programm aufgelegt worden. Für Vorstandschef Claus Bolza-Schünemann ist es ein Garant dafür, dass sich Koenig & Bauer unabhängiger von der derzeit kriselnden Konjunktur und "wettbewerbsfähiger für die Zukunft" mache.