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Würzburg
Corona: Mainfranken-Messe in Würzburg mit massiven Einschnitten
Halb so viele Aussteller, 62 Prozent weniger Gäste: Corona hat der Mainfranken-Messe heuer zugesetzt. Sie ging am Sonntag zu Ende. Bleibt die Frage: Wird sie überleben?
Mit deutlich weniger Publikum als vor zwei Jahren mussten die Veranstalter der Mainfranken-Messe in Würzburg in diesem Jahr klarkommen.
Foto: Silvia Gralla | Mit deutlich weniger Publikum als vor zwei Jahren mussten die Veranstalter der Mainfranken-Messe in Würzburg in diesem Jahr klarkommen.
Jürgen Haug-Peichl
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:15 Uhr

Es war wegen der Corona-Krise erwartet worden: Die Mainfranken-Messe ging am Sonntag in Würzburg mit einem deutlichen Minus zu Ende. Nach Angaben der Veranstalter kamen während der gut einwöchigen Schau 38 500 Besucherinnen und Besucher, gut 60 000 weniger als vor zwei Jahren. Mit 300 Ausstellern war die Messe halb so groß wie 2019.

Wie die Nürnberger Messegesellschaft AFAG am Sonntag mit Blick auf die coronabedingten Einschränkungen weiter mitteilte, sei "das Experiment gelungen". Trotz der schwierigen Vorbereitungsphase habe die Mainfranken-Messe "in kompakterer Version" die Erwartungen erfüllt.  Dass weniger Besucher kommen werden und dass AFAG heuer drauflegen muss, sei von Anfang an klar gewesen, betonten die Messechefs Henning und Thilo Könicke am Sonntag gegenüber dieser Redaktion. "Allein die Höhe war fraglich."

Wie die Struktur der kommenden Mainfranken-Messe sein soll

Zahlen zum wirtschaftlichen Minus nannten die Nürnberger nicht. So oder so seien die Zelthallen an der Würzburger Talavera heuer "eine der besucherstärksten Regionalmessen in Deutschland seit Beginn der Pandemie" gewesen.

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Weniger, aber dafür größere Hallen sowie eine auf den "Sommergarten" konzentrierte Gastronomie – das habe funktioniert, so die Könickes. Schon deshalb wollen sie an dieser neuen Messestruktur festhalten. Das Angebot der Sportvereine in der Würzburg-Halle sei so populär gewesen, dass es 2023 ausgebaut werde.

Fragen rund um den Ticketverkauf

Im Vorfeld war AFAG dafür kritisiert worden, dass anfangs allein via Internet Eintrittskarten zu bekommen waren. Spontan richteten die Veranstalter daraufhin in der Würzburger Innenstadt Vorverkaufsstellen im herkömmlichen Sinne ein. Das sei vom Publikum gut angenommen worden und werde es deshalb in zwei Jahren wieder geben.

"Selbstverständlich" werde 2023 wieder eine Mainfranken-Messe stattfinden, räumten die AFAG-Chefs am Sonntag Zweifel beiseite. Die Eintrittspreise werden dann mit denen von 2021 "vergleichbar" sein.

Veranstalter: Eigentlich wäre Verzicht auf Messe sinnvoller gewesen

Während der abgespeckten Messe hatte es immer wieder Kritik an den Ticketpreisen gegeben. An den Standgebühren ebenfalls, die 2023 wohl kaum verändert sein werden, wie AFAG am Sonntag auf Anfrage durchblicken ließ.

In diesem Zusammenhang sei zu bedenken, dass die Mainfranken-Messe eine der aufwändigsten ihrer Art in Deutschland sei. Die Standpreise orientierten sich stets an den Kosten der Schau.

Rein betriebswirtschaftlich betrachtet wäre es für die AFAG-Chefs nach eigener Darstellung günstiger gewesen, in diesem Jahr wegen der Pandemie auf die Mainfranken-Messe zu verzichten. "Das war für uns jedoch keine Option." Wichtiger sei, dass die Schau heuer das übliche Spektrum wieder habe abdecken können. 

Die Veranstalter rechnen damit, dass einige Aussteller in zwei Jahren zurückkehren, die diesmal ferngeblieben sind. Entsprechende Gespräche habe es bereits gegeben. Schließlich sei eine Messe immer ein Spiegelbild der aktuellen Wirtschaftslage. Das habe sich diesmal in Würzburg erneut gezeigt.

Im Lauf der Messe war klar geworden, dass vor allem Austellerinnen und Aussteller mit Schwerpunkt auf Direktverkauf heuer schlecht abschnitten. Dagegen äußerten sich Unternehmensvertreter positiv, die ihren Stand mehr für Beratung und Kontaktaufbau nutzten.

"Ausbaufähig" ist für AFAG indes die Beteiligung des mainfränkischen Handwerks. Für die Messe in 2023 "werden wir weitere Konzepte prüfen und Partner einbinden", werden Henning und Thilo Könicke in der Mitteilung vom Sonntag zitiert.

 
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