Die Corona-Pandemie hat das Gesicht der Mainfranken-Messe zwangsläufig verändert. Es zeugt vom Mut der Veranstalter, eine solche Publikumsschau trotzdem durchzuziehen. Keine Frage, sie gehört auch 71 Jahre nach ihrer Gründung zu Würzburg wie Dom und Festung.
Das Ende rückt jedoch näher, wenn Veranstalter AFAG nicht schleunigst das Ruder herumreißt. Bei allem Verständnis für die heiklen Begleitumstände in Folge von Corona, es gab von Ausstellern und aus dem Publikum heuer reihenweise Ohrfeigen. "Ist den Eintrittspreis nicht wert", "unverschämte Standgebühren", "Der Sinn dieser Messe erschließt sich mir nicht mehr" oder "Nichts los hier": Solche Kommentare waren heuer deutlicher als sonst zu hören oder zu lesen.
Die Botschaft ist klar: Die Mainfranken-Messe muss sich neu erfinden. AFAG hat im Vorfeld an einigen Stellschrauben gedreht. Doch nicht konsequent und mutig genug. Da muss Zeitgemäßeres kommen.
Wer wie AFAG die Hallen einfach nur streckt, um das Gelände vollzukriegen, wer dabei noch gleiche Standgebühren verlangt wie vor Corona und wer immer noch am Flair der vergangenen Jahrzehnte festhält mit einer Mischung aus Marktschreiern und Wir-haben-die-Region-lieb, der reitet einen toten Gaul. Schade um die Messe.