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Würzburg/Schweinfurt
Caroline Trips: Was die neue Präsidentin der IHK Würzburg-Schweinfurt bewegen will
Transformation, Anpacken: Schlagworte von Caroline Trips für ihre Zeit als neue mainfränkische IHK-Präsidentin. Nach ihrer Wahl lässt sie durchblicken, wie sie tickt.
Der symbolische Schlüssel ist für die nächsten vier Jahre in neuen Händen: Caroline Trips löst IHK-Präsident Klaus D. Mapara turnusgemäß ab.
Foto: Thomas Obermeier | Der symbolische Schlüssel ist für die nächsten vier Jahre in neuen Händen: Caroline Trips löst IHK-Präsident Klaus D. Mapara turnusgemäß ab.
Jürgen Haug-Peichl
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:17 Uhr

Es war ein lautes Hurra, als am Donnerstagabend in Würzburg verkündet wurde: Mit Caroline Trips aus Grafenrheinfeld (Lkr. Schweinfurt) steht zum ersten Mal eine Frau an der ehrenamtlichen Spitze der mainfränkischen Industrie- und Handelskammer (IHK). Sie war von der Vollversammlung der Kammer turnusgemäß als Nachfolgerin von Klaus D. Mapara gewählt worden.

Vor 400 geladenen Gästen im Vogel Convention Center (VCC) skizzierte die 56 Jahre alte Unternehmerin, was ihr als Präsidentin in den kommenden vier Jahren wichtig sein wird. An erster Stelle: die Transformation der Wirtschaft.

Darunter versteht sie nach eigenen Worten vor allem die Unternehmensnachfolge. In 33 Prozent der Betriebe sei nicht klar, wie es nach dem altersbedingten Ausscheiden des Chefs oder der Chefin weitergeht. In dieser Hinsicht wolle sie die Zusammenarbeit der regionalen Wirtschaft, mit der Universität Würzburg und der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt ausbauen.

In der Tat gilt neben dem Fachkräftemangel, der Digitalisierung und den aktuellen Krisen rund um Inflation und Energiepreise die Unternehmensnachfolge als Top-Thema der Wirtschaft. Trips kann hier mit gutem Beispiel vorangehen: Sie leitet zusammen mit ihrem Bruder Christian seit 1989 die Firmengruppe Trips in Grafenrheinfeld bei Schweinfurt. In knapp zehn Jahren wolle sie mit ihrem Bruder aus der Chefetage ausscheiden, sagte die 56-Jährige am Donnerstag.

Die Nachfolge scheint jetzt schon gesichert: Ihr Sohn sowie die drei Kinder ihres Bruder würden nach intensiven Gesprächen im vergangenen Jahr nun auf die Führungsrollen im Betrieb mit seinen gut 200 Beschäftigten vorbereitet.

Was Caroline Trips zum Top-Thema Fachkräftemangel meint

Was den allgegenwärtigen Fachkräftemangel angeht, sieht die neue IHK-Präsidentin Mainfranken auf einem guten Weg. Allein in ihrem Unternehmen sei es seit Jahren kein Problem, Ingenieure aus dem Ausland zu holen und zu halten.

Mit dieser Erfahrung könne sie sich vorstellen, zum Beispiel Workshops anzubieten, damit Firmen in der Region "sorgenfrei an die Fachkräfte im Ausland rangehen". Sie sei sich sicher: "Ohne Fachkräfte aus dem Ausland werden wir nicht bestehen können."

Mapara zu Trips: "Du wirst das gut machen."

Es war am Donnerstag mindestens ein Gebot der Höflichkeit, Caroline Trips Vorschusslorbeeren mitzugeben. So sagte ihr Vorgänger im Amt des IHK-Präsidenten, Klaus D. Mapara: "Ich bin mir sicher: Du wirst das gut machen."

Die Voraussetzungen sind keine schlechten: Caroline Trips engagiert sich seit gut 30 Jahren in diversen Ehrenämtern für die Kammer, zuletzt als Vizepräsidentin. Außerdem bleibt ihr Mapara erhalten, der zusammen mit dem Unternehmer Stefan Möhringer aus Wiesentheid (Lkr. Kitzingen) von der Vollversammlung zum stellvertretenden IHK-Präsidenten gewählt wurde.

Trips: Anpacken, wenn der Druck hoch ist

In Maparas vierjährige Amtszeit fielen wirtschaftliche Herausforderungen wie die Corona-Pandemie und die Folgen des Ukraine-Kriegs. Deshalb gab der Chef des Krick-Verlags in Eibelstadt (Lkr. Würzburg) seiner Nachfolgerin auch auf den Weg: "Eines wünsche ich Dir nicht: so viele Krisen."

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (von rechts) war Ehrengast des Festaktes zur Amtseinführung von der neuen IHK-Präsidentin in Würzburg. Begrüßt wurde er unter anderem von Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben von der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) sowie vom scheidenden IHK-Präsidenten Klaus D. Mapara.
Foto: Thomas Obermeier | Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (von rechts) war Ehrengast des Festaktes zur Amtseinführung von der neuen IHK-Präsidentin in Würzburg.

Trips betonte am Rande des Festaktes im VCC, dass die IHK den Unternehmen gerade in diesen Zeiten Mut zum Anpacken machen müsse. Man packe immer dann am intensivsten an, "wenn der Druck hoch ist".

Würdigung von Ralf Jahn, Rede von Markus Söder

Dass an jenem Abend hervorgehoben wurde, dass mit Trips nun zum ersten Mal eine Frau an der Spitze der Kammer steht, nahm sie gelassen. Es sei jetzt eben mal "was anderes". Und: "Es war an der Zeit, es passt in die Zeit".

Gewürdigt wurde am Donnerstag auch Ralf Jahn, der zum Jahreswechsel als IHK-Hauptgeschäftsführer in den Ruhestand ging und von Sascha Genders abgelöst wurde. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hielt eine launige Festrede, die vom Wahlkampf für die Landtagswahl im Oktober geprägt war.

 
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