Die deutsche Druckbranche gehört seit Jahren nicht gerade zu den wirtschaftlichen Überfliegern. Umso mehr stechen die am Mittwoch vorgelegten Geschäftszahlen des Würzburger Druckmaschinenherstellers Koenig & Bauer für 2021 hervor. Umsatzplus und mehr Aufträge: Der börsennotierte Konzern sieht sich auf gutem Weg.
Zum Erfolg wesentlich beigetragen hat offenbar ein Effekt der Corona-Pandemie: Die Menschen hierzulande sind vermehrt in den eigenen vier Wänden geblieben und haben ihre Einkäufe ins Internet verlagert. Und was online bestellt wird, muss eben auch verpackt werden.
Aufträge für Koenig & Bauer wieder im Plus
Und so sind Maschinen für den Verpackungsdruck wie schon in den Vorjahren für Koenig & Bauer eine tragende Säule des Geschäfts. Sie halfen, dass der Gesamtumsatz gegenüber 2020 um 8,5 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro gewachsen ist. Zum Jahresende hatte der Konzern Aufträge im Wert von 807 Millionen Euro in den Büchern, 28 Prozent mehr als zwölf Monate davor.
Die positiven Zahlen sind freilich vor dem Hintergrund zu sehen, dass es den Würzburgern im Jahr 2020 noch deutlich schlechter ging. Damals meldete Koenig & Bauer einen Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr um 17 Prozent.
Programm zur Kostensenkung hat tragende Rolle
Noch schlimmer fiel damals das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) aus: minus 68 Millionen Euro. Mittlerweile macht hier das gut 200 Jahre alte Unternehmen mit seinen weltweit 5400 Beschäftigten ein Plus von 29 Millionen Euro.
Ohne Verschlankung wären diese Werte nicht zu erreichen gewesen, gibt das Unternehmen zu erkennen. Denn das vor Jahren aufgelegte Programm "P24x" habe im vergangenen Jahr 46 Millionen Euro einsparen lassen. Als Teil des Programms war der Abbau von 900 Stellen weltweit angekündigt worden.
Obwohl nach wie vor die Corona-Pandemie, Lieferengpässe, hohe Materialpreise und neuerdings der Krieg in der Ukraine unwägbare Faktoren seien, geht die Koenig & Bauer AG davon aus, dass heuer die Geschäfte weiter zulegen. Finanzchef Stephen Kimmich rechnet laut Mitteilung damit, dass der Konzern die Ziele für 2022 auf jeden Fall erreichen wird.