zurück
Esens
Keine Kinder im Café: Lokal in Ostfriesland spricht Verbot für kleine Gäste aus
In einem Café in der ostfriesischen Kleinstadt Esens erhalten Kinder keinen Zutritt mehr. Was dahinter steckt und warum der Besitzer das Verbot für richtig hält.
Das Café Kaffeebeere in der ostfriesischen Kleinstadt Esens wird zukünftig keine Eltern und Familien mit Kindern unter 10 Jahren mehr bedienen.
Foto: Lars Klemmer (dpa) | Das Café Kaffeebeere in der ostfriesischen Kleinstadt Esens wird zukünftig keine Eltern und Familien mit Kindern unter 10 Jahren mehr bedienen.
dpa
 |  aktualisiert: 15.07.2024 08:31 Uhr

In einem Café in der ostfriesischen Kleinstadt Esens dürfen seit einigen Tagen keine Kinder mehr unter zehn Jahren in den Innenbereich gehen. Grund dafür seien aber nicht die Kinder selbst, sondern Eltern, die sich nicht um sie kümmerten, sagte Inhaber Martin Helwig der Deutschen Presse-Agentur. "Einige Eltern überlassen die Kinder sich selbst, das geht in der Gastronomie einfach nicht."

Seit Ende Juli sollen Familien mit kleineren Kindern den Innenraum der "Kaffeebeere" meiden. Das stehe zwar auf keinem Schild. Die Gäste würden aber "sehr, sehr nett" darum gebeten, sagte Helwig. Im Außenbereich sind ihm zufolge alle herzlich willkommen. Mehrere Medien haben über die Entscheidung des Betreiber-Ehepaars berichtet.

Umfrage
Ted wird geladen, bitte warten...

Besitzer will an Zutrittsverbot festhalten 

Dieser Beitrag bei Facebook, in dem das Paar den Schritt begründet, löste unterschiedliche Reaktionen aus. In Kommentaren wurde Empörung geäußert, aber auch Zustimmung. In anderen Bundesländern gab es zuvor ähnlich umstrittene Entscheidungen von Cafés oder Restaurants.

Das Paar bezeichnet die Situation selbst als "superschade". Sie hätten vor wenigen Tagen aber einen Vater wegen tobender Kinder angesprochen. Als der Mann geantwortet habe, es sei "doch nichts passiert", sei eine Reaktion nötig gewesen. Die Inhaber schlossen nach eigenen Angaben spontan und gaben ihr weiteres Vorgehen am Tag darauf bekannt. "Das bleibt jetzt auch so", sagte Helwig.

Dehoga sieht Vorhaben skeptisch

Zweifel am Erfolg einer solchen Maßnahme äußerte der Hotel- und Gaststättenverband Niedersachsen (Dehoga). "Ich bin da skeptisch", sagte Geschäftsführer Rainer Balke der Deutschen Presse-Agentur. Gastronomen seien grundsätzlich für ihr Handeln selbst verantwortlich, so lange sie nicht jemanden rechtswidrig diskriminieren. Von solchen Ausschlüssen rate er aber wegen der öffentlichen Diskussionen und der Breitenwirkung eher ab.

Der Dehoga-Chef betonte auch, dass es sich um Einzelfälle handele, wenn Situationen mal eskalierten. "Tobende Kinder mit ignoranten Eltern sind sicher kein Massenproblem in der Gastronomie", sagte er.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
dpa
Deutsche Presseagentur
Facebook
Freizeit
Kinder und Jugendliche
Kleinstädte
Verbote
Väter
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen