Heute ist Halloween, ein "Fest", das keiner wirklich braucht. Das Leben ist schon ohne Monster auf dem Fußabstreifer vor der Haustür eher sauer als süß. Und gruselig genug. Wenn schon Halloween, dann wenigstens mit Quälgeistern auf der Höhe der Zeit. Klappriges Skelett, Vampirzähne und Gummimesser im Ohr haben ausgedient und generieren nur ein müdes Lächeln in Zeiten, in denen man auch als Putin von Haus zu Haus ziehen könnte.
Wer steht da erstarrt vor unserer Tür?
Oder gleich eine Figur wählen, die kein Kunstblut braucht, um selbiges ohne Kunst in den Adern gefrieren zu lassen. Wie wärs mit dem guten alten Gasmann, der eisig lächelnd den Monatsabschlag ab Januar übergeben will. Gänsehaut erzeugt bestimmt auch das Blackout-Monster, das wie zur Salzsäule erstarrt auf der Matte steht, weil ihm gerade der Saft ausgegangen ist.
Originell wäre auch ein Rundgang als Gespenst der Inflation, das sich, ausgestattet mit einem handelsüblichen Preisauszeichner, stündlich einen neuen, noch höheren Preis aufs Hirn tackert. Wer es weniger brutal mag, weil er vielleicht auch kleinen Kindern was über den kommenden Winter beibringen will, der kann als Väterchen Frost auf Tour gehen und gleich - soviel gendern muss jetzt sein - Mütterchen Frostbeule mit durch die Gegend schieben.
Und hier noch die zündende Kostüm-Idee für den "kleinen Mann"
Halloween-Fans, die sich nichts Süßes mehr leisten können, wählen das Outfit kurzes Hemd und kleine Taschen. Aufs letzte Hemd wird noch der Spruch "Ich bin die Zukunft" gedruckt. Das ist richtig gruselig! Weil alle anderen dann sehen, wie dumm sie vielleicht morgen schon aus der Wäsche gucken.