Es gibt Pressemitteilung von absoluter Dringlichkeit und Relevanz. Es gibt nicht ganz so wichtige Pressemitteilungen. Mitteilungen von Bedeutungslosigkeit. Und dann sind da Pressemitteilungen, bei denen man sich fragt, wie man es nur all die Jahre und Jahrzehnte durchs Leben schaffte. Und wie man bislang den Alltag bewältigen konnte, unwissend und in frappierender Ahnungslosigkeit. Eine solche Zusendung erreichte die Redaktion in dieser Woche.
Der Betreff lautete: "Test: Welcher Kleiderbügeltyp sind Sie?"
Kleiderbügel "made in Germany" - doch aus welchem Material?
Eine Frage, die erschrocken macht. Ertappt stellt man fest, sich darüber noch nie Gedanken gemacht zu haben und nicht einmal andeutungsweise gewusst zu haben, ein Kleiderbügeltyp zu sein. Umso besser, dass es, wie die Pressemitteilung eines Herstellers von Kleiderbügeln "made in Germany" verspricht, jetzt einen Selbsttest gibt. Damit lasse sich herausfinden, "welche Kleiderbügel am besten zum eigenen Kleidungsstil und Lifestyle passen".
Der große Selbsttest: Alles eine Frage des richtigen Hängens und des Accessoires im Kleiderschrank?
Wohl jenen, die nicht nur eigene Kleidung, sondern auch einen Stil und einen Lifestyle haben. Vor dem nächsten Blick in den Kleiderschrank stellen sich also die brisanten Fragen des Selbsttests: Mag ich es funktional und farbenfroh, aber für besondere Anlässe hängt auch die Abendgarderobe bereit? Bevorzuge ich leichte Stoffe wie Seide, Satin oder Leinen – oder ist meine Kleidung meist aus Polyester, Viskose und Elasthan? Habe ich mir über Accessoireauswahl überhaupt schon mal Gedanken gemacht? Gehe ich gerne segeln und joggen, schaue ich gerne Serien – oder ziehe ich am liebsten los zum Shoppen?
Ehrliche Antworten erschließen die neue Selbsterkenntnis: Ja, ich bin Typ Natur- und Holzbügelliebhaber! Oder: Uff, in mir steckt Typ Metallbügelexperte. Am Ende bleibt die irritierende Frage: Was, wenn man zu den Unentschlossenen zählt? Oder seine Jacken und Hemden einfach an den Nagel hängt?