Ein Anfang sei es, meint Dominik Lenhart, Gründer des Würzburger Modelabels "Lenart", wenn man ihn auf den Bericht der GQ anspricht. Gleich zweimal berichtete die britische Ausgabe des bekannten Modemagazins über seine Kollektionen. Auch wenn Lenhart sich darüber freut, sieht er sich noch lange nicht am Ziel angekommen.
Der gebürtige Kitzinger kennt sich aus im Modegeschäft. Zwölf Jahre arbeitete er bereits in der Branche, bevor er sich dazu entschloss, ein eigenes Unternehmen auf die Beine zu stellen. Zuvor war er unter anderem eine Zeit lang als "Ghostdesigner" tätig, gestaltete also für große Marken Kleidung, ohne seinen Namen auf den Produkten. Auch in Würzburg war er bei einem anderen kleinen Modelabel tätig. Als er dann Ende 2018 seine eigene Marke, sein Label, gründete, verkaufte er seine Produkte nur online. Zwei Jahre später eröffnete der Laden in der Karmelitenstraße in der Würzburger Innenstadt. Für den Standort in Unterfranken entschied sich Lenhart, auch aufgrund seiner Heimat im benachbarten Städtchen. "Back to the roots sozusagen", scherzt er.
Wie der Name des Unternehmens entstand, erklärt Pia Reineke, Leiterin des digitalen Marketings: "Der Name setzt sich im Prinzip aus dem Nachnamen des Gründers "Lenhart" und dem englischen Begriff für Kunst "Art" zusammen". Bei der Gestaltung der Kollektionen geht es vor allem um Individualität und Qualität der Stücke, schreibt das Unternehmen auf seiner Homepage über sich selbst: "Wir haben die Mode nicht neu erfunden, dennoch arbeiten wir prägnant daran, sie auf unsere Art einzigartig zu gestalten".
Design und Versand aus Würzburg
Als die Anfrage der GQ zu einem Bericht kam, konnte es Lenhart anfangs gar nicht glauben, dass hinter dem Absender tatsächlich eines der bekanntesten Männermode-Magazine der Welt steht: "Ich dachte am Anfang, dass das eine Phishing-Mail ist, weil wir ja so ein kleines Label sind". Einige Mails später sei er sich dann aber sicher gewesen und stimmte einem Bericht zu. Der Kontakt, so Lenahrt, sei über einen Prominenten, der sein Label kenne, auf der Fashion Week in Paris entstanden. Im März und April berichtete so die britische Ausgabe der GQ über die Designs aus Würzburg.
"Das ist natürlich ein Ritterschlag", sagt Reineke stolz. Nach nur elf eigenen Kollektionen schon in der GQ präsentiert zu werden, sieht sie durchaus als einen Erfolg. Alle Designs kommen aus Würzburg und werden von dort aus auch versendet, erklärt sie. Produziert wird die Kleidung in Istanbul, wohin Lenhart einmal im Monat fliegt und sich mit dem Produzenten vor Ort abspricht. Erklärtes Ziel des Modelabels ist es, drei oder vier Kollektionen im Jahr herauszubringen sowie das Onlinegeschäft weiter auszubauen.
Gibt es das Würzburger Modelabel bald in anderen Städten?
Lenhart hat große Pläne: "Mein Traum wäre es, einen Runway auf einer großen Bühne zu machen". Außerdem würde er gerne auch in anderen Städten Geschäfte eröffnen und dort seine Kleidung verkaufen, sagt er. Sogar große Modehäuser hätten bereits bei ihm angefragt und wollten seine Designs verkaufen. "Das haben wir allerdings abgelehnt, da wir wirklich exklusiv "Lenart" in unseren Stores haben wollen", führt der Designer weiter aus. Noch sieht er im Werdegang seines Unternehmens aber keine Erfolgsgeschichte. "Ich bin noch lange nicht da, wo ich hin will", kündigt er an.
Wenn Kleidung funktionell, praktisch und nachhaltig ist, reicht das vollkommen aus.
Irgendwelcher hedonistischer Narrenkram à la "des Kaisers neue Kleider" ist da völlig überflüssig und ist allenfalls für Menschen, die unselbständig immer in der Herde mitlaufen wollen interessant.