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Volkach
Marco Maiberger: Mainschleifen-Bewohner nicht außer Acht lassen
Zum Mainschleifen-Tourismus und dem Andrang in Corona-Zeiten: Marco Maiberger antwortet auf den Samstagsbrief.
Marco Maiberger, Leiter der Touristinformation Volkacher Mainschleife.
Foto: Atelier Zudem/Nitschke | Marco Maiberger, Leiter der Touristinformation Volkacher Mainschleife.
Marco Maiberger
 |  aktualisiert: 09.12.2020 02:13 Uhr

Der Altmain bei Volkach wird gerade regelrecht überrannt. Wie viel Tourismus verträgt die Mainschleife? Was verändern die Proteste der Anwohner? Rund um diese Fragen drehte sich vergangene Woche der Samstagsbrief an Volkachs Tourismus-Chef Marco Maiberger. Hier die Antwort des Touristikers:

Lieber Frank Weichhan, nun bin ich an der Reihe. In 15 Jahren Tourismusarbeit an der Mainschleife haben sich die Dinge stets weiterentwickelt. Es geht hier nicht um Rekorde – es geht um ein solides, durchdachtes, zukunftsfähiges Marketing. Die Dinge wachsen immer mit ihrem Angebot und hier hat die Mainschleife mit vielen touristischen Leistungs- und politischen Entscheidungsträgern ihre Hausaufgabe gemacht.

Stellt sich die Frage, wie definiert man „sanften Tourismus“? Die Mainschleife hat sich schon lange vom Pauschal- und Busreisetourismus losgesagt. Individualität lautet die touristische Botschaft. Die Menschen sind grundsätzlich heimatverbundener geworden – viele nutzen die Region zur Naherholung. Das kann man auch als Liebeserklärung an seine Heimat verstehen. Dies ist in Deutschland wahrlich nicht überall der Fall. Wenn man beispielsweise die Vorzüge eines Altmains genießen kann, bedarf es aber auch ein großes Maß an Eigenverantwortung der jeweiligen Genießer.

Eine gemeinsame Aufgabe

Fliegt mir als Touristiker hier wirklich gerade etwas um die Ohren? Ist nicht jeder Mainschleifen-Bewohner und Fan auch ein Multiplikator, der anderen erzählt, wie schön es hier ist? Haben wir nicht alle gemeinsam die Aufgabe, uns über den Erhalt unserer regionalen Infrastruktur und Wirtschaftskraft Gedanken zu machen? Verschließen wir tatsächlich die Augen vor der Ist-Situation? Ich glaube nicht.

Der Mainschleifen-Tourismus ist ein Teamplayer mit hochwertigen Angeboten. Er hat sich modern entwickelt und steht bei mir im Austausch mit den touristischen Leistungsträgern, der Politik und den Menschen vor Ort stets auf dem Prüfstand. An dieser Stelle einen Vergleich zu Mallorca zu ziehen, ist falsch. Die Mainschleife ist ein Ort, an dem sich Menschen treffen, die Genuss, Landschaft und Freizeitaktivität lieben. Bei allen Schwierigkeiten die entstehen, gibt es immer Mittel und Wege, Dinge zu klären.

Junge Menschen entdecken die Region

Positiv ist die Tatsache, dass uns mehr junge Menschen als Region entdecken – der Gast von morgen. Auch hier gilt, andere wären froh, wenn junge Familien Interesse an einer heimischen Region haben. Ich bin schon lange Teil einer Gruppe, die die Mainschleife voranbringt, ohne eines außer Acht zu lassen – die Menschen, die hier leben!

 
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