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Würzburg
Kommentar: Der Klimaschutz braucht den Aufschrei der Schüler
Das Engagement der demonstrierenden Schüler ist lobenswert und sollte gewürdigt werden. Ein Schulstreik, der nach der Schule stattfindet, ist aber der falsche Weg.
Um die 1000 Schülerinnen und Schüler demonstrierten erstmals am 18. Januar in der Würzburger Innenstadt gegen den Klimawandel und dessen Folgen - damals während ihrer Schulzeit. Die nachfolgenden Demos sollen nach der Schulzeit stattfinden - das aber ist der falsche Weg, findet unsere Autorin.
Foto: Daniel Peter | Um die 1000 Schülerinnen und Schüler demonstrierten erstmals am 18. Januar in der Würzburger Innenstadt gegen den Klimawandel und dessen Folgen - damals während ihrer Schulzeit.
Sophia Scheder
Sophia Scheder
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:23 Uhr

Wussten Sie, dass Deutschland aller Voraussicht nach seine Klimaziele für das Jahr 2020 nicht erreichen wird? Gefordert war, im Jahr 2020 40 Prozent weniger Treibhausgase auszustoßen, als im Jahr 1990. Schaffen wird das Land voraussichtlich jedoch nur 32 Prozent, wie aus dem Klimaschutzbericht 2018 hervorgeht. Genau aus diesem Grund gehen Jugendliche seit Wochen unter dem Motto „Fridays For Future“ in Deutschland auf die Straßen, um für schärfere Maßnahmen gegen den Klimawandel zu protestieren. Auch in Würzburg haben sich am vergangenen Freitag wieder junge Menschen versammelt. Diesmal jedoch nach der Schule, um drohenden Konsequenzen, wie Verweisen, aus dem Weg zu gehen. Ein Schulstreik, der nach der Schule stattfindet, ist aber der falsche Weg.

Die Schule zu bestreiken heißt, Unruhe zu erzeugen, den Alltag durcheinanderzubringen und somit die volle Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken. Anstatt in die Schule zu gehen, entschließen sich die Schüler für einen Akt zivilen Ungehorsams.

Bildung ist ein wertvolles Gut, was vielen jungen Menschen in anderen Ländern der Erde verwehrt bleibt. Bildung ist in vielen Dingen unerlässlich, so auch im Kampf gegen den Klimawandel, das lässt sich nicht abstreiten. Dennoch, oder gerade deswegen, machen die demonstrierenden Schüler durch das Schwänzen der Schule auf einen Punkt besonders aufmerksam: Wenn die Erwachsenen für die zukünftigen Generationen den Planeten nicht schützen, warum sollten dann die jungen Menschen zur Schule gehen?

Durch den Boykott bauen die Schüler politischen Druck auf

Die Schüler stehen auf für mehr Aufmerksamkeit auf eine nachhaltige Klimapolitik, sie sehen dringenden Handlungsbedarf und beziehen sich hierbei auf zahlreiche Klimaforscher, die ohne einen Wandel schwarz sehen für die Zukunft des Planeten. Durch das Streiken des Unterrichts werfen die Schüler die geordneten Verhältnisse für einen Tag lang aus der Bahn. So geben sie ihren Forderungen eine Stimme und bauen durch den Boykott des Unterrichts politischen Druck auf. Und damit tun sie das, was ältere Generationen schon lange von ihnen erwarten: Mehr Engagement in der Politik zeigen.

Dass eine solche Bewegung eine wirksame Form des Widerstandes für Jugendliche sein kann, beweist ein 2009 veranstalteter bundesweiter Bildungsstreik. In diesem Jahr gingen Tausende Schüler und Studenten auf die Straßen, um unter anderem gegen das dreigliedrige Schulsystem und das achtjährige Gymnasium zu protestieren. Zwar konnte die Streikbewegung nicht das G8 verhindern, allerdings eine gesellschaftliche Debatte über den Wert von Bildung anstoßen.

Schulleiter sollten das Engagement schätzen

Einige Schüler nahmen aus Angst vor Konsequenzen nicht an der Klimaschutz-Demo teil, obwohl sie das gerne täten. Das Beispiel eines Gymnasiums in München könnte auch in Unterfranken ein Lösungsvorschlag sein. Dort haben die Schüler mit dem Schulleiter eine Abmachung ausgehandelt: Wer an der Demo teilnehmen will, kann sich einen Befreiungsantrag von den Eltern unterschreiben lassen. Der verpasste Stoff muss dann selbstverständlich in der Freizeit nachgeholt werden.

Nur wenn die Schüler fehlen und mit diesem Tabubruch ein Zeichen setzen, kann das Thema als wichtige und unabdingbare Chance für den Unterricht erkannt werden. Die Pädagogen werden gezwungen, sich mit den Schülern und mit dem Thema auseinanderzusetzen. Denn das einzig Wichtige ist doch, dass sich junge Menschen mit dem Klimawandel und dessen Folgen beschäftigen. Dass sie die Missstände ansprechen, sich interessieren, sich einbringen und Gehör finden.

Anstatt also wie an manchen Würzburger Schulen das Schwänzen mit Verweisen zu ahnden, sollten mehr Schulleiter das Engagement ihrer Schüler schätzen und bereit sein, Kompromisse einzugehen. Die Jugendlichen dürfen nicht ausgebremst werden, im Gegenteil: Ihr Mut sollte belohnt werden. Denn nur, wenn alle an einem Strang ziehen, kann es in der Klimapolitik bergauf gehen.

 
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  • R.Silber
    Faktisch falsch und nicht belegt.
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  • hans-martin.hoffmann@t-online.de
    Wär schon schön

    wenn die Schulstreiks den weiteren Denk- und vor allen Dingen den Umsetzvorgang in der "Großen Politik" ein wenig befeuern würden. Hier wird ja immer gern gefragt, warum Deutschland in Sachen Umweltschutz immer den Vorreiter geben soll. Leider sieht es aber im Gegenteil eher so aus, als würden wir uns selber - SUV und Flugreise in den Urlaub undundund sei Dank - immer weiter nach hinten durchreichen (von wegen werden leider das Klimaziel 2020 nicht erreichen, aber macht ja nix, Hauptsache der Wirtschaft geht es gut - fragt sich halt nur, wie lange noch).

    Wär natürlich auch schön, wenn die Betreffenden daheim den Verzicht auf das 4-l-Auto (Hubraum natürlich) und die Zweit- oder Dritt-Urlaubsfernreise durchsetzen könnten - aber wenn ich mir morgens die Züge und die Strabas so anschaue, drängt sich mir eh der Verdacht auf, dass auch die Mehrzahl der Schulkinder von heute eher nicht von den Eltern (per SUV) bis vor die Schultür gebracht wird...
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  • 50Hertz
    Mir ist nicht ganz klar, was die Demonstranten genau wollen. Daß morgen alle Kohle- und Atomkraftwerke abgeschaltet werden und es u.U zum Blackout kommt (in Deutschland produzieren nur 7,5 Prozent regenerative Energien Strom).
    Wie oft war es denn schon ziemlich brenzlig und nur noch Notabschaltungen (Alu Hütten u.Co ) hielten den Laden am Laufen. Wollen die im Dunkeln sitzen , frieren (von den Krankenhäusern und der Versorgung ganz abgesehen)? Wollen die Herrschaften ab sofort auf regelmäßig neue Smartphones verzichten, nur Selbstgenähtes (kein H&M, kein Adidas usw.) tragen, 400 Euro beim Schuster für Schuhe ausgeben, kein Auto mehr fahren usw. Und ab welchem Zeitpunkt ist das Klima denn „gerettet“? Wenn es kälter oder wenn es wärmer wird? Eine Konstante gab es nämlich nie ! Wissen die Herrschaften überhaupt, dass wir uns aktuell in einer Eiszeit befinden? Das am Nordpol mal Palmen wuchsen? Fragen üb. Fragen.

    Klimaschutz ja. Gedanken machen , bewußter leben ja. Hysterie nein
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  • FischersFritz
    "Klimaschutz ja. Gedanken machen , bewußter leben ja. Hysterie nein"

    Na, dann haben Sie es ja doch verstanden ... wo ist denn jetzt ihr Problem?
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  • 50Hertz
    Die Frage lautet doch eher,...wo ist ihr Problem ? ,
    oder wollten Sie einfach nur etwas "stänkern" ? zwinkern
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  • FischersFritz
    Nein, das mit dem „stänkern“ ist definitiv Ihr Part.

    Anders kann ich mir nicht erklären, weshalb Sie – in angeblicher Unkenntnis – der Ziele der Demonstranten deren Forderungen vollkommen absurd übertreiben („morgen alle Kohle- und Atomkraftwerke abschalten“) – oder das zumindest als „logische“ Konsequenz ihrer Forderungen suggerieren.

    Das hat mit der Realität nichts zu tun. Ebenso wenig würde ein Verzicht auf Smartphones das Klima retten – und ihre sonstigen Beispiele sind auch nur der „Polemik“-Schublade entnommen.

    Ihr letzter Absatz macht (erwartungsgemäß) klar, dass Sie ganz genau wissen, was die Demonstranten wollen … und trotzdem bemühen Sie sich um Diskreditierung.

    Was mich zu der Frage führt: Was wollen SIE eigentlich genau? Einerseits liegen sie (angeblich) mit den Demonstranten auf einer Linie („Klimaschutz ja. Gedanken machen, bewußter leben ja.“), andererseits lassen Sie keine Gelegenheit für einen rhetorischen Angriff aus …
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  • 50Hertz
    Was ich genau will bzw.NICHT will :

    Hysterische Zeitgenossen
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  • FischersFritz
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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  • FischersFritz
    Wobei SIE natürlich definieren, wer hysterisch ist ... zwinkern
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  • DFR4
    Lieber Fritz,

    ja, ja.
    Der Verzicht aufs (oft regelmässig ) neue Handy würde das Klima nicht retten ?
    Ja, da haben Sie Recht. Aber es wäre schon mal ein Anfang.
    Wissen Sie die Scheinheiligkeit liegt ja genau in dieser , ihrer Argumentation.
    Beispielsweise könnten Sie hier auch posten:
    Der Verzicht aufs Urlaubsfliegen würde das Klima nicht retten
    Der Verzicht auf.....bla, bla.
    Ich müsste dann im Einzelfall wohl immer sagen: Ja, stimmt.
    Lieber Fritz , zur Ehrlichkeit gehört dazu, zu sagen, zu fragen,
    wo fangen wir denn dann an ?

    Vielleicht überdenken Sie ihre Argumentations-Reihe nochmal zwinkern Merci
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  • FischersFritz
    „Scheinheiligkeit?“

    Sie haben es gerade nötig – der beste Weg hin zur CO2-Reduktion ist immer noch der stärkere Einsatz der „Erneuerbaren“. Jede kWh, für die kein fossiler Energieträger verfeuert werden musste, ist ein Schritt in die richtige Richtung.

    Und nun raten Sie mal, wer in diesem Forum immer wieder als erklärter Gegner dieses Ansatzes in Erscheinung tritt? Ein gewisser „DFR4“ und ein gewisser „50Hertz“ …

    Dass ausgerechnet SIE anderen „Scheinheiligkeit“ nachsagen ist ein Witz vor dem Herrn!
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  • 50Hertz
    Den "Herrn" würde ich mal lieber gaaanz rauslassen, lieber Fritz.
    Der "Herr hat gerade mit seinem eigenen Laden genug zu tun. grinsen
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  • kritischerbeobachter
    Wir haben einen Hinweis zu Ihrem Kommentar. Bitte geben Sie keine persönlichen Informationen über die Autorin preis.
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  • FischersFritz
    So langsam wird das unheimlich …

    Woher kommt nur dieser Drang, sich mit aller Kraft gegen den Versuch der Eindämmung des anthropogenen Treibhauseffektes zu stellen?

    Wo ist der Sinn, die Augen vor einer Entwicklung zu verschließen, die bereits vielfältige Auswirkungen auf das Leben dieses Planeten zeigt?

    Es geht um billige Energie? So ein Quatsch – wer glaubt, dass die Kosten für fossile Energieträger auf dem aktuellen Niveau bleiben, der glaubt auch an den Weihnachtsmann …

    Es gibt keinen Klimawandel? Diskutieren Sie das doch mal bitte mit einer Versicherungsgesellschaft …

    Der Mensch hat keinen Einfluss auf das Klima? Wieso ist dann der CO2-Anteil in der Atmosphäre seit der industriellen Revolution um 40% gestiegen …

    Es gibt kein einziges stichhaltiges Argument gegen die Ziele der Schüler – und trotzdem kommt ein dämliches Totschlagsargument nach dem anderen … persönliche Angriffe eingeschlossen!
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  • steve67
    Selten so einen Quatsch gelesen! Kein Wunder, dass Schüler heutzutage kein Deutsch mehr können und auch sonst die Bildung eher mäßig ist. Aber demonstrieren und Schule schwänzen können sie...
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  • Auf eigenen Wunsch entfernt.
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