"Zurück zu den Wurzeln" nennt Bayerns Schulministerin Anna Stolz ihre "Pisa-Offensive" an den Grundschulen: Die Kinder sollen dort künftig wieder deutlich mehr Zeit für das Lernen von Lesen, Schreiben und Rechnen mit Heft und Füller bekommen.
Das ist im Grundsatz der richtige Weg – auch wenn dafür andere Lerninhalte gestrafft werden müssen, weil die Unterrichtszeit insgesamt zurecht nicht steigen soll.
Auch in Bayern gibt es Leistungsrückstände, die man nicht ignorieren kann
Lesen, Schreiben und Rechnen sind zwar sicherlich nicht alles, was die Kinder in der Grundschule lernen sollten. Aber ohne ein sicheres Beherrschen dieser Kernkompetenzen wird es schwer mit einer erfolgreichen Schullaufbahn – mit und ohne Tabletts und Laptops im Klassenzimmer.
Es ist gut, dass die neue Ministerin schnell und entschlossen auf die ernüchternden Ergebnisse der jüngsten Pisa-Tests reagiert. Zwar mag an Bayerns Schulen manches noch immer besser laufen als anderswo in Deutschland. Doch klar ist, dass es auch im Freistaat Leistungsrückstände bei Schülerinnen und Schülern gibt, die man nicht ignorieren kann.
Die individuelle Förderung gerade an der Grundschule nicht vergessen
Gründe dafür gibt es viele – von Corona-Nachwirkungen über sinkende Vorlese-Bereitschaft mancher Eltern bis zu Sprachproblemen bei Zuwanderern. So individuell wie die Kinder und ihr Lernniveau sind, muss deshalb aber auch der Unterricht sein – gerade in der vielschichtigen Grundschule. Bleibt zu hoffen, dass auch dafür genug Zeit und Personal zur Verfügung steht.