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München
Kommentar: Aiwangers Soforthilfe-Versprechen ist geplatzt
Die Zusage, binnen weniger Tage hunderttausende Hilfsgelder auszuzahlen, war von Anfang an unrealistisch. Wie der Minister mit falschen Hoffnungen Vertrauen aufs Spiel setzte.
Hat bei der bayerischen Soforthilfe Hoffnungen geweckt, die nun in vielen Fällen nicht zu halten sind: Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler).
Foto: Sven Hoppe, dpa | Hat bei der bayerischen Soforthilfe Hoffnungen geweckt, die nun in vielen Fällen nicht zu halten sind: Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler).
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 27.04.2023 09:47 Uhr

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger redet gerne, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Was in normalen Zeiten unterhaltsam sein kann, ist in Krisenzeiten gefährlich. Denn in einer Situation, in der viele Menschen verunsichert sind, ist Verlässlichkeit für die Regierung die wichtigste Währung.

Bei der staatlichen Soforthilfe für Kleinunternehmen etwa muss sich Aiwanger nun an seinen vollmundigen Versprechen messen lassen: Nur ein paar Tage sollten Antragsteller in Bayern auf das Geld vom Staat warten müssen. Eine Zusage, die bei hunderttausenden von Anträgen von Beginn an unrealistisch war.

Der Minister sucht den Fehler lieber bei den Antragstellern

Den Grund, warum sein Versprechen nun vielfach nicht zu halten ist, sucht der Freie-Wähler-Chef aber nicht in seiner Vollmundigkeit. Stattdessen beschimpft er lieber die Antragsteller, sie würden das Formular nicht richtig ausfüllen.

Selbst wenn dieser Vorwurf nicht immer falsch ist: Die bayerischen Soforthilfe-Regeln machen es selbst Finanzexperten nicht leicht, einen korrekten Antrag zu stellen. Mögliche Rückzahlungen oder drohende Strafbarkeit sorgen gar für neue Ängste.

Was Politiker versprechen, sollte gerade in der Krise wohl überlegt sein

Viele Bürger haben Verständnis, wenn in der aktuellen Situation auch beim Staat nicht alles sofort funktioniert. Und niemand kann bestreiten, dass die Behörden alles tun, um den Antragsberg schnell abzuarbeiten. Wenn aber Minister Hoffnungen wecken, die nicht zu halten sind, dann schwindet das Vertrauen. Was sie versprechen, sollte stets wohl überlegt sein.

 
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  • al-holler@t-online.de
    ... oder will man gar die FW außer der Regierung rausschreiben und die Grünen rein??
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  • rid.cully
    sieht ganz so aus. Aber die Arroganz des "war von Anfang an unrealistisch. " ist so was von durchsichtige politische Präferenz und Manipulation, dass man Druckerschwärze kotzen könnte ...
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  • michael.mueller.mar@t-online.de
    Wer dieses Formular nicht ausfüllen kann, wird auch die Vorgaben für den Infektionsschutz nicht erfüllen/verstehen können.
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  • al-holler@t-online.de
    wenn ich jetzt des bedenke: Da müsst ich dem Aiwanger scho wieder ein wenig Abbitte leisten!!! Gell, Herr Stern
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  • al-holler@t-online.de
    Na ja, beschimpft hat er sie nicht, aber unglücklich (vorsichtig ausgedrückt) war das schon; vielleicht ist das doch eine Nummer zu groß für ihn.....
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  • al-holler@t-online.de
    ..... aber um die vorlauten und neunmalklugen Grünen von der Macht fernzuhalten, dafür hats noch allemal gereicht.
    Und ganz im ernst: Diese Probleme ohne Blaupause zu meistern is halt auch nicht einfach einfach. Drum bin ich auch danbar, dass wir diese Regierung haben. Und auf Fehler wartende die mit der Faust in der Tasche still sein müssen gibt es sicher nicht wenige.
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  • dietmar@eberth-privat.de
    D. h. ausser Versprechungen nichts gewesen? Dachte wir hätten Profis an der Macht. Einfach mal vorher überlegen was man verspricht.
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