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Lohr
Dr. Daniel Kilian antwortet auf den Samstagsbrief: "Wir werden für jede anrufende Person in Not da sein"
Im Samstagsbrief dankte unsere Autorin dem Koordinator des Krisennetzwerks Unterfranken dafür, dass dieses ratsuchenden Menschen hilft. Hier seine Antwort.
Dr. Daniel Kilian ist Koordinator des seit vier Jahren bestehenden Krisennetzwerks Unterfranken beim Bezirk. Es bietet niederschwellige Hilfe für 1,3 Millionen Menschen in Unterfranken.
Foto: Daniel Peter | Dr. Daniel Kilian ist Koordinator des seit vier Jahren bestehenden Krisennetzwerks Unterfranken beim Bezirk. Es bietet niederschwellige Hilfe für 1,3 Millionen Menschen in Unterfranken.
Natalie Greß
 |  aktualisiert: 28.01.2025 02:37 Uhr

Ein Anruf genügt. Unter der Nummer 0800/655 3000 erhalten Menschen, denen es nicht gut geht, an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr kostenlose Hilfe. Die Nummer der Krisendienste Bayern leitet Anrufende automatisch an Kontaktstellen in ihrer Nähe weiter. In Unterfranken ist dies das Krisennetzwerk mit seiner Leitstelle in Lohr (Lkr. Main-Spessart). 

Dort finden Menschen in der Region, die selbst in einer seelischen Krise stecken oder jemanden im Umfeld haben, der in einer Krisensituation ist, kompetente Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in der Not. Koordiniert wird das Krisennetzwerk Unterfranken von Dr. Daniel Kilian. 

Ihm dankte Main-Post-Redakteurin Natalie Greß in ihrem Samstagbrief dafür, dass das Angebot ein Licht in dunklen Zeiten sei. Hier Daniel Kilians Antwort:

Liebe Frau Greß,

ganz herzlichen Dank für Ihren Samstagsbrief. Es ist ein tolles Gefühl, wenn die eigene Arbeit eine solche Anerkennung erfährt. Wenn das eigene Engagement auf so große Resonanz stößt. Ich möchte diese Anerkennung gerne weitergeben an meine Kolleginnen und Kollegen, die sich mit ihrer ganzen Leidenschaft für das Krisennetzwerk Unterfranken einsetzen. Ich bin mir sicher, dass Sie Ihnen mit Ihrem Artikel ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk gemacht haben.

Aber das ist nicht der Punkt. Es geht nicht um uns, die wir für das Krisennetzwerk arbeiten. Es geht vielmehr um die Menschen, die unsere Hilfe brauchen. Es geht um "ein Licht in dunklen Zeiten", wie Sie es in Ihrer Überschrift formuliert haben. Schöner und treffender hätte man es nicht formulieren können. Und es geht darum, dass nach Möglichkeit jeder in Unterfranken diese Nummer kennt: 0800/655 3000.

"Hilfe muss auf vielen Schultern stehen."
Dr. Daniel Kilian, Koordinator Krisennetzwerk Unterfranken

Ich bin Ihnen daher von Herzen dankbar, dass Sie für das Krisennetzwerk Unterfranken so eindrucksvoll geworben haben. Mit Ihrem Artikel haben Sie uns allen ganz entscheidend geholfen, anderen Menschen zu helfen. Mit uns allen meine ich nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Leitstelle und unseren Mobilen Einsatzteams, sondern auch unsere vielen Kooperationspartner in den sozialpsychiatrischen Beratungsstellen, den Bezirkskliniken, der Fachstelle Suizidberatung in Würzburg und den Wohlfahrtsverbänden, wie zum Beispiel der Diakonie, der Arbeiterwohlfahrt oder der Caritas.

Sicherlich haben auch wir nicht immer eine Wunderlösung parat, und auch wir können nicht jeden Wunsch wie z.B. die häufig nachgefragte direkte Vermittlung in einen ambulanten Therapieplatz erfüllen. Aber wir werden mit unserem Engagement, unseren Kooperationsstrukturen und unserer Expertise für jede anrufende Person da sein, sie ernst nehmen und mit ihr gemeinsam individuelle Lösungswege und nächste Schritte aus der Krise suchen.

Hilfe muss auf vielen Schultern stehen. Hilfe braucht ein solides Netzwerk. Dass wir hier in Unterfranken in relativ kurzer Zeit ein solches Netzwerk aufbauen konnten, verdanken wir nicht zuletzt dem starken Rückhalt von Politik und Verwaltung.

Ihr Artikel kam genau zur rechten Zeit. Die Zeiten werden rauer; wir spüren das überall. Viele Menschen bei uns im Land haben Angst um ihren Arbeitsplatz. Wirtschaftlicher Stillstand, steigende Kosten und weltweite Krisen bedrohen unseren Wohlstand. Viele fürchten, unser Land könnte in die internationalen Konflikte hineingezogen werden. Mehr als 1000 Anrufe jeden Monat allein beim Krisennetzwerk Unterfranken sprechen eine deutliche Sprache. Dennoch bin ich sicher, dass wir auch diese Zeiten erfolgreich meistern werden, wenn wir als Gesellschaft zusammenrücken und uns gegenseitig unterstützen.

Vielen Dank dafür, dass unser Krisennetzwerk nun auch auf Ihren Schultern steht.

Daniel Kilian, 
Koordinator Krisennetzwerk Bezirk Unterfranken

 
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