
Die Städte Jerusalem und Würzburg verbinden mehr als 1000 Jahre jüdische Kulturgeschichte. Walter von der Vogelweides "Palästinalied" setzte der heiligen Stadt ein Denkmal. Jehuda Amichai – 1924 als Ludwig Pfeuffer in Würzburg geboren – wurde zu einem der weltweit renommiertesten deutsch-jüdischen Lyriker und Übersetzer von Paul Celans Texten. In einer musikalischen Lesung in der Würzburger Neubaukirche, in unmittelbarer Nähe zur ehemaligen Hauptsynagoge, zeichnet der Autor Thomas Sparr unter dem Titel "Grunewald im Orient" im Rahmen des Literaturfestivals MainLit ein Bild des Jerusalemer Viertels Rechavia, das ab 1933 zum Zentrum der deutschen Juden wurde. Durch das Aufeinandertreffen von Gershom Scholem, Else Lasker-Schüler, Paul Celan und Hannah Arendt entsteht ein Bild des Stadtteils und der Menschen, die hier einen lebhaften deutsch-jüdischen Mikrokosmos bildeten. Jehuda Amichai ist dabei ein eigenes Kapitel gewidmet. Die Capella Antiqua Bamberg spielt dazu auf über 30 historischen Instrumenten Kompositionen der sephardischen Juden bis zu fast vergessenen Melodien aus dem mittelalterlichen Jerusalem und baut so eine musikalische Brücke, die durch 800 Jahre Musikgeschichte Jerusalem und Europa verbindet.
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