„Staatstheater Würzburg“, das klingt gut. Es würde, wenn es denn so käme, auf dem Kultursektor einen Gegenpol zu Nürnberg setzen. Das hat seit einigen Jahren ja auch ein Staatstheater. Es würde die Eigenständigkeit von Mainfranken gegenüber der Metropolregion Nürnberg unterstreichen, die sich ja schon in Unterfranken breit macht.
Wenn sich der Zuschuss aus München erhöht, wie das womöglich der Fall wäre, würde sich wohl auch die – jetzt schon hohe – Qualität der Produktionen des Würzburger Dreispartenhauses steigern. Wenn die Kosten insgesamt steigen, steigt zwar der Zuschuss vom Freistaat – aber eben auch der Anteil der Stadt. Theater könnte immer teurer werden. Der Jubel über das Label „Staatstheater“ könnte dann schnell verflogen sein.
All das sind indes Spekulationen. Wer weiß, ob das Gedankenspiel von Ministerpräsident Markus Söder je in der Realität ankommt. Erst einmal wird das Mainfranken Theater umgebaut. Das dauert mindestens vier Jahre. Vorher wird sich in Sachen „Staatstheater“ sicherlich nichts tun. Es ist also ausreichend Zeit zum Nachdenken.