Das Museum für Franken auf der Würzburger Festung Marienberg wird erst im Jahr 2029 eröffnen. Ursprünglich war von 2025 die Rede gewesen, zuletzt von 2027. Das bislang zumindest noch nicht offiziell verkündete neue Datum geht aus einer Pressemitteilung des Würzburger SPD-Landtagsabgeordneten Volkmar Halbleib hervor. Halbleib hatte sich mit Museumsdirektor Erich Schneider getroffen, um sich über den aktuellen Stand auf der Festung Marienberg zu informieren.
"Eine Festung, die nicht erobert werden will"
Für Schneider ist 2029 nicht neu: "Unsere Planung sieht dieses Datum seit mindestens einem Jahr vor." 2025 sei aus bautechnischen Gründen nicht realisierbar gewesen, das Vorhaben bewege sich ansonsten "völlig im normalen Bereich". Schneider: "Das ist eben eine Festung, die nicht erobert werden will." Der "verzögerte Neubau des Staatsarchivs", wie ihn Halbleib als Hintergrund nennt, spielt dabei laut Schneider keine Rolle. Das Staatsarchiv, von dem ein Teil im Fürstenbau der Festung untergebracht ist, sollte 2022 in einen Neubau nach Kitzingen umziehen, doch dieser Neubau wird nicht vor 2025 beziehbar sein, hatte das Staatliche Bauamt Würzburg im Februar mitgeteilt.
Museumsdirektor Schneider geht aber weiterhin davon aus, dass die vom Archiv, aber auch von Beständen des Museums belegten Flächen im Jahr 2022 frei werden, "Baufreimachung", heißt das im Bau-Jargon. Dazu hätten sich die Nutzer – Museum, Staatsarchiv und Schlösserverwaltung – verpflichtet. Die Immobilienverwaltung der Freistaats IMBY habe den Auftrag, Interimsdepots zu finden.
Baubeginn soll im Jahr 2022 sein
"Wir leben mit vielen Unwägbarkeiten", sagt Joachim Fuchs, Leiter des Staatlichen Bauamts. Fuchs will sich auf keine Jahreszahl für eine Eröffnung festlegen: "Ich werde mich nicht aus dem Fenster lehnen." Derzeit erstellt das Bauamt im Auftrag der Ministerien für Wissenschaft und für Finanzen die Haushaltsunterlagen, die 2020 dem Haushaltsausschuss des Landtags vorgelegt werden sollen. Die Ministerien sind sozusagen die Hausherren auf der Festung.
Einen Betrag, den der Ausschuss genehmigen soll, will Fuchs nicht nennen: "Wir sind mitten in der Planung. Das ist kein ganz kleines Projekt, das werden sicher über 100 Millionen sein." Sind die Gelder genehmigt, folgen Werkplanung und Ausschreibungen, sodass 2022 die Arbeiten beginnen können. "Wir gehen von einer Bauzeit von fünf bis sechs Jahren aus", sagt Fuchs.