
Am Sonntag, 1. Mai, ist es endlich wieder soweit: Nach dem letzten Franken-"Tatort" im Mai 2021 ermitteln die beiden Kommissare Felix Voss (Fabian Hinrichs) und Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) in "Warum" nun bereits zum achten Mal in der Region. Und der Fall hat es in sich: Der junge IT-Spezialist Lukas Keller (Caspar Schuchmann) wird ohne erkennbares Motiv brutal ermordet. An seinem Arbeitsplatz, einem Nürnberger Speditionsunternehmen, war er sehr geschätzt. Sein Chef Weinhardt (Götz Otto) hatte große Pläne mit ihm. Für Lukas' Eltern (Valentina Sauca und Karl Markovics) zerbricht eine Welt. Sie ermitteln auf eigene Faust, während Mia Bannert (Julie Engelbrecht), die neue Freundin des Getöteten, ein Geheimnis zu wahren scheint - und Todesangst hat.
Die Spuren der Tat erinnern die Kommissare Voss und Ringelhahn an ein ungelöstes Verbrechen in der Oberpfalz. Doch was hat der Mord an Lukas Keller mit dem sechs Monate zurückliegenden Fall zu tun? Die Kommissare kreisen gleichzeitig um zwei Fälle und müssen dabei die verzweifelten Eltern von Lukas im Blick behalten.
Fünf Gründe, warum man diesen "Tatort" am Sonntag oder danach bis zum 1. November in der ARD-Mediathek nicht verpassen sollte:
1. Weil dieser "Tatort" bis zuletzt hochspannend ist
Die Frage "Warum", die dem Film den Titel gab, zieht sich wie ein roter Faden fast durch die ganzen eineinhalb Stunden. Warum wurde der sympathische Lukas Keller ermordet? Warum so grausam zugerichtet? Warum hat seine Freundin Todesangst? Warum gibt es kein Motiv? Mühsam versuchen die Kommissare Voss und Ringelhahn die vielen "Warums" zu klären. Dabei kommt große Spannung auf. Und dann nimmt der Fall eine Wendung - und die Spannung steigt noch einmal dramatisch an.
2. Weil dieser Krimi auch ein Film über die große Kraft von Elternliebe und Liebe überhaupt ist

Dieser "Tatort" Franken ist mehr als ein Krimi. Er ist auch das Psychogramm eines Elternpaares, das den Verlust des eigenen Sohnes verarbeiten muss. Und Valentina Sauca und Karl Markovics spielen diese Rollen hervorragend und mit ganz viel Gefühl und großen Emotionen. Man spürt die Verzweiflung, die Hilflosigkeit - die sich dann aber in eine unbändige Kraft verwandelt, mit der die beiden den Fall schließlich selbst lösen wollen und dabei den beiden Kommissaren sogar ein Stück voraus sind.
3. Weil Regisseur Max Färberböck ein sehr menschlicher und ehrlicher "Tatort" geglückt ist
Regisseur Max Färberböck hat mit dem Melodram "Aimée & Jaguar" einen vielfach ausgezeichneten und mit "Anonyma - Eine Frau in Berlin" mit Nina Hoss einen sehr umstrittenen Kinofilm geschaffen. Aber auch bei einigen "Tatorten" und Krimis der ZDF-Serie "Bella Block" führte er Regie. Ebenso beim ersten Franken-"Tatort" "Der Himmel ist ein Platz auf Erden" und der Nummer sechs "Die Nacht gehört Dir" (2020). Sein aktueller "Tatort" "Warum" ist vor allem ein sehr ehrlicher Film. Er zeigt auch die menschlichen Schwächen der Protagonisten, allen voran jene von Kommissar Felix Voss, dem dieser Fall sehr nahe geht. Denn auch ein Kommissar kann Versagensängste haben, kann einmal die Kontrolle verlieren. Fabian Hinrichs spielt das sehr gut und vor allem authentisch.
4. Weil man zur besten Sendezeit in der ARD fränkischen Dialekt hören kann

Wann hört man schon mal so viel fränkischen Dialekt zur besten Sendezeit in der ARD? Nach wie vor Garanten für das original Fränkische sind und bleiben natürlich die Darsteller Andreas Leopold Schadt und Matthias Egersdörfer, die zum Ermittlerteam eines jeden "Tatort" aus Franken gehören. Und selbst Fabian Hinrichs als Kommissar Voss geht inzwischen ein "Warum net" locker von den Lippen. Hinzu kommen einige Nebenrollen mit manchmal dezenter, aber immer sehr realer fränkischer Klangfarbe.
5. Weil der eher düstere Franken-"Tatort" ein paar tolle Überraschungen zu bieten hat
Der insgesamt eher düstere und emotionale "Tatort" Franken hat einige Überraschungen zu bieten: Eine romantische und erotische Liebesszene gleich zu Beginn, eine dramatische Actionszene und einige sehr komödiantische Einlagen. Neben Andreas Leopold Schadt, der mit seinem trockenen fränkischen Humor besticht, ist es der in Würzburg aufgewachsene Nikolai Will, der zusätzlich für ein paar humoristische Farbkleckse sorgt. So darf trotz großem Tiefgang und bei aller Dramatik in diesem Franken-"Tatort" durchaus auch mal geschmunzelt werden.
Sendetermin: Der achte Franken-"Tatort" "Warum" wird am Sonntag, 1. Mai, um 20.15 Uhr in der ARD ausgestrahlt. Danach kann er noch bis zum 1. November in der ARD-Mediathek abgerufen werden.