So verschieden die Mentalitäten in den Ländern auf der ganzen Welt sind, so unterschiedlich sind auch die jeweiligen Hochzeitsbräuche. Diese rangieren dabei von klassisch bis skurril. Wir haben einige Bräuche für Sie aufgelistet.
Italien
Am Tag vor der Hochzeit trägt die italienische Braut grün als Zeichen für ihre Fruchtbarkeit. Das Hochzeitskleid ist aber natürlich weiß. Wie in manchen Kulturen auf Perlenschmuck verzichtet wird, tragen Bräute in Italien keinen Goldschmuck, da dem Brautpaar andernfalls Unglück drohe. Der Bräutigam trägt zudem ein kleines Eisenstück in der Tasche, um böse Geister zu vertreiben. Außerdem wird meist am Sonntag geheiratet, da der Dienstag und Freitag Unglück verheißen und der Samstag für Witwen reserviert ist. Vor dem Einzug in die Kirche muss das Brautpaar verschiedene Aufgaben lösen, zum Beispiel eine Schleife aufknoten, die den Kircheneingang versperrt. Am Ende wird dem frisch vermählten Paar eine Vase oder ein Glas überreicht. Das Gefäß wird dann zerschmettert und die Anzahl der Scherben symbolisiert die Anzahl der glücklichen Ehejahre.
Türkei
In der Türkei treffen sich am Tag vor der Hochzeit die Frauen im Haus der Brauteltern oder einem Saal. Dort verziert dann eine glücklich verheiratete Ehefrau der Braut mit Henna die Hände und Füße. Am Festtag holt der Bräutigam seine Braut an ihrem Elternhaus ab. Die Familie der Braut verlangt dann eine Mitgift und wenn das Brautpaar das Haus verlässt, wird es mit Reis und Weizen beworfen. Besonderer Höhepunkt am Tag der Hochzeit ist die Geschenkzeremonie: Dabei beschenken die Gäste das Brautpaar mit Geld, enge Verwandte schenken Goldschmuck oder Reisen. Die Geschenke werden der Reihe nach abgegeben und ein Sprecher teilt der gesammten Verwandschaft mit, was geschenkt wurde. Dabei will natürlich niemand als Geizhals dastehen!
England
Dass die Braut den Brautstrauß über ihren Rücken wirft und die unverheirateten Frauen sich zum Fangen aufstellen müssen, ist ein bekannter Brauch. Über diejenige, die den Strauß fängt wird gesagt, dass sie als nächstes heiratet. Etwas Ähnliches gibt es bei den Engländern auch. Da wirft aber nicht die Braut etwas, sondern der Bräutigam und bei dem Wurfgegenstand handelt es sich nicht um den Blumenstrauß, sondern um das Strumpfband der Braut! Beim Abnehmen des Strumpfbandes schiebt der Bräutigam das Kleid seiner Braut ganz langsam nach oben, bevor er das Strumpfband abnimmt und in die Menge wirft.
Griechenland
Die Griechen überreichen ihre Hochzeitseinladung zusammen mit Süßigkeiten. Die letzte Woche vor der Hochzeit muss das Paar dann getrennt verbringen. Nach der Hochzeitszeremonie geht ein Verwandter der Braut umher und sammelt Geldscheine von Verwandten und Freunden ein, die der Braut an ihr Kleid geheftet werden.
Mongolei
Den wohl skurrilsten Hochzeitsbrauch gibt es wohl in der Mongolei. Dort muss das Brautpaar gemeinsam nach einer gesunden Hühnerleber suchen. Dazu schlachtet das frisch vermählte Ehepaar gemeinsam ein Huhn und nimmt es aus. Finden sie keine gesunde Leber, müssen weitere Hühner geschlachtet werden, bis sie eine gesunde Leber gefunden haben.
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Kenia/Tansania
Beim Stamm der Massai in Afrika bespuckt der Brautvater Kopf und Brust der Braut mit Milch, um sie zu segnen und ihr damit viele Kinder zu wünschen. Die Braut läuft dann zur Hütte oder dem Dorf ihres Bräutigams. Dort wird sie dann von dessen Verwandten mit Kuhdung beschmiert, beschimpft und beleidigt. Dadurch soll geprüft werden, wie sie sich auch in schwierigen Situationen in der Ehe verhalten wird. Wenn dann die Bräutigamfamilie der Braut großzügige Gaben überreicht hat, tritt sie in die Hütte der Schwiegermutter ein. Danach kann das Fest dann beginnen.
Mexico
In Mexiko darf eine Piñata auf keinen Fall fehlen! Das ist eine große Figur aus Pappmaché, die mit Geldgeschenken und Süßigkeiten gefüllt ist. Mit verbundenen Augen müssen die Brautleute die Piñata versuchen zu schlagen, bis die Figur kaputt geht und die Geschenke herausfallen. Außerdem schenkt der Bräutigam seiner Braut 13 Goldmünzen, die jeweils für ein Eheversprechen stehen. Außerdem soll diese Geste zeigen, dass der Mann die Kontrolle über sein Vermögen an die Frau übergibt.
Schottland
Weder das Brautpaar noch die Gäste dürfen in Schottland grüne Kleidung tragen - weil grün den Elfen vorbehalten ist und sie sonst verstimmt werden! Auch grüne Lebensmittel sind vom Hochzeitsmenü gestrichen. Grün im Blumenstrauß geht aber! Außerdem ist es üblich, sehr eklige Lebensmittel über die Braut zu schütten. Faule Eier, Fischsauce oder saure Milch dürfen dafür benutzt werden. Danach wird sie so durch die Straßen geführt und die anstehende Hochzeit wird verkündet.
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