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München
Von eigener Koalition geplant: Söder kassiert Aufweichung des Wasserschutzes in Bayern
Warum von CSU und Freien Wählern geplante Lockerungen beim Wasserschutz nun doch wieder einkassiert werden und Söder nun von "Missverständnissen" beim Trinkwasserschutz spricht.
CSU und Freie Wähler wollten im Landtag den Trinkwasserschutz aufweichen. Nach Protest von Kommunen und Verbänden hat Markus Söder (CSU) die geplanten Änderungen nun einkassiert.
Foto: Peter Kneffel, dpa | CSU und Freie Wähler wollten im Landtag den Trinkwasserschutz aufweichen. Nach Protest von Kommunen und Verbänden hat Markus Söder (CSU) die geplanten Änderungen nun einkassiert.
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:35 Uhr

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat die von der eigenen Regierungsmehrheit im Landtag geplante Aufweichung des Trinkwasserschutzes in Bayern überraschend einkassiert: Die umstrittenen Änderungen im Landesentwicklungsprogramm (LEP), die unter anderem den dauerhaften Schutz von Trinkwasserschutzgebieten und den Vorrang der Trinkwasserversorgung der Bevölkerung vor kommerzieller Nutzung infrage stellten, "sind nicht mehr aktuell", sagte Söder knapp nach einer Sitzung des Kabinetts in München.

Söder: Umstrittene Änderungen im Wasserschutz wurden "komplett falsch verstanden"

Das politische Ziel dieser Änderungen sei "komplett falsch verstanden worden", findet Söder: Der Wasserschutz sei durch "das ohnehin überschätzte LEP" nie infrage gestanden. Um Missverständnisse auszuräumen, sei der Verzicht auf die Änderungen jedoch "eine Maßnahme politischer Klugheit".

Es sei "ein guter Tag für das Wasser", weil die drei CSU/FW-Anträge nun zurückgenommen werden, sagte auch Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler). Dies sei ein klares Signal, "dass Wasserschutz in Bayern höchste Priorität hat". Auch Freie-Wähler-Fraktionschef Florian Streibl begrüßte die eigene Kehrtwende: Denn damit werde "jeder weiteren Fehlinterpretation" zum Wasserschutz der Boden entzogen.

Auch CSU und Freie Wähler im Landtag begrüßen die eigene Kehrtwende

Die von CSU und Freien Wählern über Wochen im Landtag vorangetriebenen Lockerungen im LEP waren zuletzt wie berichtet auf massive Kritik bei Kommunen und Wasserversorgern gestoßen. Im Landtag hatten SPD und Grüne Söders Regierung zudem vorgeworfen, in Zeiten knapper werdender Wasser-Ressourcen wirtschaftliche Interessen etwa der Lebensmittelindustrie vor die Versorgung der Bevölkerung zu stellen.

"Wasser ist Lebensgrundlage und Schatz Bayerns", beteuerte Söder nun. Der Schutz des Trinkwassers liege seiner Regierung deshalb "sehr am Herzen". Weil Wasser jedoch künftig nicht mehr immer und überall unbegrenzt zur Verfügung stehe, gelte es, "ohne Panik, aber mit Nachdruck die bayerische Wasserstrategie weiterzuentwickeln". Ziel sei "Verteilungskämpfe" um das Wasser zwischen Regionen, aber auch zwischen Wirtschaft, Landwirtschaft und Bürgern zu vermeiden: "Wenn der Pegel sinkt, steigt die politische Temperatur", warnte Söder.

Söder will "Runden Tisch Wasser" – CSU und FW hatte dies letzte Woche noch abgelehnt

Söder kündigte zudem einen "Runden Tisch Wasser" mit Kommunen und Verbänden an. Erst letzte Woche hatten jedoch CSU und Freie Wähler im Landtag einen ähnlichen Vorstoß der SPD als unbegründet abgelehnt. "Das ist typisch Söder", schimpft deshalb der unterfränkische SPD-Landtagsabgeordnete Volkmar Halbleib: "Die CSU will jetzt die Probleme lösen, die es ohne sie gar nicht gäbe." Söder sei der Wasserschutz "völlig egal", kritisierte auch der Würzburger Grüne Patrick Friedl: Der Ministerpräsident sei jedoch vor der Einigkeit der Kommunen "eingeknickt".

 
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  • Siller10412210
    Traut Söder nicht!
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  • w.roth@roth-lengfeld.de
    Die Stadt Würzburg verabschiedet eine Resolution vorangetrieben von Herrn Friedl. Jetzt war es zum Glück erfolgreich und die Stadtregierung geht darauf ein, schon ist es auch wieder nicht recht.
    Wie von einigen schon vermutet, ging es jetzt ums Trinkwasser oder Wahlkampf? Das Gebaren ist unerträglich!
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  • Siller10412210
    Das Gebaren der Staatsregierung ist unerträglich.
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  • letsgo101
    Äh, die Resolution von Herrn Friedl wurde meiner Kenntnis nach abgelehnt !!! Grund dafür war die Nichtinformation der anderen Parteien. Es ist leider so das das in der Politik der Grünen öfters vorkommt und man die Anderen überrollt oder über den Tisch zieht ! Gell Herr Friedl (so wird das aber nicht mit dem Direktmandat für den Landtag) !
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Resolution wurde im Stadtrat gegen die Stimmen von CSU und FDP - das wundert keinen - von allen anderen Parteien angenommen und an die bayerische Staatsregierung gerichtet.

    Söder hat große Einsicht bewiesen. 🤣🤣🤣
    Wasser sei "die Lebensgrundlage und der Schatz Bayerns", sagt Markus Söder (CSU) nach der Kabinettssitzung. Damit es keine Missverständnisse gibt, schiebt der Ministerpräsident hinterher: "Bayern ist ein Wasserland, deshalb liegt uns das Wasser ganz besonders am Herzen."

    ODER, es ist einfach Wahlkampf?
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  • renitent
    Die "Würzburger Erklärung" wurde mit breiter Stadtratsmehrheit, inklusive Oberbürgermeister, angenommen, gegen die Stimmen von CSU und Freien Wählern. Wer lesen kann, ist im Vorteil:
    https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/wuerzburger-erklaerung-stadtrat-fordert-von-der-bayerischen-staatsregierung-in-muenchen-mehr-grundwasserschutz-art-11083261
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  • ralfestenfeld@aol.com
    Geschickter Schachzug von Söder - ist ja Wahljahr.
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  • kej0018@aol.com
    Und was passiert NACH den Landtagswahlen???
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Nix. Söder hat schon sehr viele Ankündigungen gemacht und wieder vergessen. Zb vor der letzten Langtagswahl wollte er die Amtszeit des Ministerpräsidenten auf 10 Jahre begrenzen. Merkel weg, Begrenzung weg.
    So ist er halt....
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  • Lebenhan1965
    Manchmal

    ist es doch gut, wenn eine Landtagswahl vor der Türe steht.

    Zumindest diesmal ist die Kommerzialisierung von Grundwasser, die die Freien Wähler durchboxen wollten, erstmal gestoppt.
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