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MILTENBERG
Verurteilter S-& K-Betrüger feiert Freiheit auf Ibiza
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 11.12.2019 18:43 Uhr

Tausenden betrogener S & K - Kunden muss das wie Hohn vorkommen: Ende März wurde der unterfränkische S & K-Mitbegründer Jonas K. (35) in einem Verfahren um Veruntreuung in Millionenhöhe zu achteinhalb Jahren Knast verurteilt. Gut zwei Monate später feiert der freigelassene Finanzjongleur laut Bild am Sonntag schon wieder Party auf Ibiza.

Vier Jahre lang saß K. in einer muffigen Zelle, während die Staatsanwaltschaft im Netz der S & K-Firmen stöberte. Am Ende gab es einen zweifelhaften Deal: ein Teil der Vorwürfe wurde eingestellt, im zweiten Teil gab es dafür Geständnisse der angeklagten Manager.

K. bezeichnete dabei im März sein Geschäftsmodell als „schäbig und einfallslos“ und sich selbst als „dumm und gierig“. Er entschuldigte sich bei den Geschädigten - wovon sie wenig haben. Der Großteil der investierten Millionen sind verschwunden. Achteinhalb Jahre Haft brummte ihm das Landgericht Frankfurt auf. Aber wegen der langen Untersuchungshaft kam K. nach dem Urteil frei und muss den Rest erst später absitzen.

Spanische Sonne statt Knast

Nun sitzt der Unterfranke wieder am Pool und lässt es sich gut gehen, wenn man der BILD am Sonntag glauben darf. Das Blatt zeigt ihn lachend im Kreis von Freunden am Pool sitzen. Statt Knast genieße K. gerade unter spanischer Sonne sein neues, altes Leben in Saus und Braus,  schreibt die BamS. Mit einer Gruppe von Freunden feiert er im „Hard Rock Hotel“ beim Konzert der ­Village People („YMCA“) und entspannt im „Blue Marlin Beach Club“.

Der BamS liegen nach eigenen Angaben Bilder vor, die K.'s Trupp selbst gemacht und über WhatsApp verschickt hat.

Den betrogenen Anlegern müssen diese Fotos wie Hohn vorkommen. Von ihrem Geld hatten K. und seine Kompagnons in Saus und Braus gelebt: Villen, schnelle Autos, teure Frauen, Pool-Partys mit Elefant oder Badenixe im überdimensionalen champagnerglas, prominente Gäste wie Mark Medlock oder Janine Kunze, Reisen nach Las Vegas oder Gambia.

Millionenbetrug mit Vorzeige-Immobilien

Zu den Vorzeige-Immobilien, die S&K billig kaufte, gehörte die Sachs-Villa in Schweinfurt: Das Anwesen des verstorbenen Industriellenerben, Fotografen und Playboys Gunter Sachs erwarb die S&K-Gruppe Ende 2011 per Zwangsversteigerung für 1,7 Millionen Euro. In ihren Hochglanz-Prospekten tauchte das Haus des namhaften Vorbesitzers dann aber mit einem Wert von 6,7 Millionen Euro auf, was Kunden täuschte. Ihnen wurde ein völlig überzogener Eindruck vom Wert der S&K-Investitionen in Immobilien vermittelt, um sie dazu zu bringen, ihr Geld hier anzulegen.

 
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  • Funkenstern
    Es würde mich mal interessieren, was die MP mit so einem Artikel bezweckt??
    Es reicht doch, dass die Justiz uns mit solchen Urteilen mitteilt, dass diejenigen,die ehrlich und aufrichtig Steuern zahlen und arbeiten, blöd sind!
    Ich weiß schon ziemlich lange, dass in D mit zweierlei, wenn nicht mit Dreierlei Maß gemessen wird. Solange hochbezahlte Rechtsverdreher auch noch "Recht" für diese Betrüger bekommen, kann man nur noch mit dem Kopf schütteln.
    Also MP, ihr habt uns wieder mal klasse vor Augen gehalten, wie blöd wir Leser eigentlich sind.
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  • U4564@gmx-ist-cool.de
    Das mit dem Ibiza Urlaub muß nicht überraschen, sein 22 köpfiges Anwaltsteam hat sicher auch nicht gratis gearbeitet. Würde mich nicht wundern, wenn da einiges an Anlegergelder bei Seite geschafft wurde für "schlechtere Zeiten".
    Statt Freiheitsstrafe hätte man die Herren den Schaden "abarbeiten" lassen sollen und selbst wenn das 5000 Jahre gedauert hätte. Aber so wird sich Jonas k. in Zukunft wohl wieder pmpösere Urlaube leisten können als die meisten geprellten S&K Anleger traurig
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  • johnenw@t-online.de
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  • renitenti
    Ist doch schön, dass man Kapitalenteigner so mit Samthandschuhen anfasst, und ihnen nach so langer U-Haft erstmal eine Pause vom Knast gönnt. Hätten sie falsch geparkt, würde das Gesetz mit aller Härte zuschlagen (20,-- € Parkvergehen, ca. 16 € Gebühr wenn nicht gleich gezahlt wird, dann bis zur Konto- und Lohnpfändung + jeweils immer wieder Vollstreckungskosten von 25 € dazu. Alle halbe Jahr erneuter Vollstreckungsversuch + Kosten). Man sollte es halt mit großen Beträgen machen und etwas undurchsichtigen Enteignungsmodellen, dann klappt das besser.
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