Der S & K-Mitbegründer Jonas K. will sich mit dem Urteil in einem Verfahren um Veruntreuung in Millionenhöhe zu achteinhalb Jahren Haft nicht abfinden. Er habe Revision eingelegt, ließ der Unterfranke aus dem Landkreis Miltenberg in einem Schreiben an die Redaktion wissen.
Dabei hatte sich der für seinen luxuriösen Lebensstil bekannt gewordene K. noch Ende März in Frankfurt auf der Anklagebank zerknirscht gezeigt: Jonas K. bezeichnete das eigene S & K-Geschäftsmodell in seinem damaligen Geständnis als „schäbig und einfallslos“ und sich selbst als „dumm und gierig“. Er entschuldigte sich bei den Geschädigten.
Deal führte zum Urteil
K. und der auch aus dem Raum Miltenberg stammende S & K-Mitbegründer Stephan S. standen im Mittelpunkt eines der größten Betrugsverfahren der deutschen Rechtsgeschichte. Laut Anklage sollen sie mit ihrem Immobilienunternehmen ein Schneeballsystem installiert haben, mit dem 11 000 Anleger um 240 Millionen Euro gebracht worden seien.
Doch 16 Monate kam der Prozess in Frankfurt nur zäh von der Stelle. Schließlich schlug die Staatsanwaltschaft K. einen Deal vor: Geständniswegen Anstiftung zur Untreue – dafür versprach sie, den Betrugsvorwurf fallen zu lassen. Für juristische Laien blieb nach dem Urteil zu teils hohen Haftstrafen dennoch der Eindruck: Die Anleger waren mit falschen Versprechen geködert und um ihr Geld gebracht worden. Ein Großteil der Millionen ist verschwunden.
Nach dem Urteil auf freiem Fuß
Viele Firmen der S & K-Gruppe sind mittlerweile insolvent. Anleger kämpfen in einer Reihe von Zivilverfahren um ihr Geld. K's Mitangeklagter Stephan S. akzeptierte sein Urteil zu einer gleich langen Haftstrafe. Es ist rechtskräftig. Gericht und Staatsanwaltschaft bestätigten in den vergangenen Tagen, dass K. Revision eingelegt hat. Die Staatsanwaltschaft ging nicht in Revision, sondern hielt sich an den ausgehandelten Deal.
S. und K. hatten vier Jahre in Untersuchungshaft gesessen und waren nach dem Urteil auf freien Fuß gesetzt worden – ohne Auflagen wie etwa ein Verbot, ins Ausland reisen zu dürfen, wie die Staatsanwaltschaft auf Anfrage sagte. Wann S. zum Verbüßen seiner Reststrafe antreten muss, ist nicht entschieden.
K. will nicht Betrüger genannt werden
Den geprellten Investoren muss es wie Hohn vorkommen, dass K. jetzt nach seiner Freilassung auf Ibiza feierte – und sich, trotz Geständnis, mit Spitzfindigkeiten aus der Verantwortung zu stehlen versucht. Er will nicht Betrüger genannt werden, schrieb er der Redaktion: „Ich wurde nie wegen Betrug verurteilt, sondern lediglich wegen Anstiftung zur Untreue“. Er folgert daraus: „Demnach gibt es auch keine Betrugsopfer“.
Die Geschädigten der abgeurteilten Untreue-Taten seien „juristische Personen und keine Anleger (wie es bei den fallengelassenen Betrugsvorwürfen der Fall war)“, schreibt S & K-Mitbegründer K. an diese Redaktion. Doch es war das Geld von Anlegern aus Fleisch und Blut, das in den Fondsgesellschaften steckte und dann nicht – wie versprochen – investiert, sondern veruntreut wurde.
Daran will K. (trotz Verurteilung wegen Anstiftung zur Untreue) nach eigener Lesart nicht schuld sein: „Die Untreue begangen hat der Geschäftsführer der Unternehmen, die Immobilien von S & K zu vermeintlich überhöhten Preisen gekauft haben“ meint er in einer E-Mail an die Redaktion.
Auf Ibiza, nicht auf einer Yacht
Dass er es sich Jonas K. nach der Freilassung auf Ibiza gut gehen ließ wie in besten Party- und Protztagen von S & K, bestritt er nicht (wir berichteten). Mit einer Gruppe von Freunden feierte er im „Hard Rock Hotel“ beim Konzert der „Village People“ und entspannte im „Blue Marlin Beach Club“, berichtete diese Redaktion wie andere Medien.
Doch außer der Tatsache, dass er nicht Betrüger genannt werden will, legt er Wert auf eine Richtigstellung: Er sei nicht auf der Yacht „Limitless“ dabei gewesen, wie in mehreren Berichten (auch dieser Redaktion) stand.
Tatsächlich ist er auf einem Foto, das der „Bild am Sonntag“ zugespielt wurde, auch nicht zu sehen. „Das Foto in Bild entstand vor einem Jahr,“ schrieb er. Da feierten die anderen Partyteilnehmer noch ohne ihn. Zu der Zeit saß K. nämlich noch in der Zelle.
Einsicht oder gar Reue sieht anders aus.
Hoffentlich brummen sie ihm im Revisionsverfahren noch ein, zwei Jahre extra obendrauf.
Vielleicht bekommen sie am Ende der Revision noch einen "Ritterschlag und Titel"
Mein Verständnis für unsere Demokratie:"Sie ist totgeweiht"!
Es wird wieder so kommen, wie nach in der "Weimarer Republik"!
Wir sind bald nicht mehr "handlungsfähig", die Ungerechtigkeit ist auf der "Siegesstraße" (siehe auch Urteil von Berlin, wo man einen Obdachlosen angezündet hat"! (man kann sich wie im Supermarkt aussuchen, welche Strafe für "Unregelmäßigkeiten" die "Günstigste" ist).
Er würde mich am Ende des Tages verfluchen! Nicht mit Samthandschuhe, sondern mit harter Hand, wäre meine Devise.