Gut fünf Jahre ist das Versprechen aus München schon alt: Anstatt des in der Region heftig umstrittenen Nationalparks wollte die damalige CSU-Staatsregierung im Spessart das "Erlebnis Wald" in einem "Eichenzentrum" mit Seminarbetrieb im Hofgut Erlenfurt im Hafenlohrtal und in einem Naturzentrum beim Bischborner Hof an der B26 greifbar machen.
Doch schnell drohten die Kosten aus dem Ruder zu laufen, von bis zu 40 Millionen Euro war die Rede. Hinzu kamen Bedenken von Naturschützern, die 2020 sogar in einer erfolgreichen Landtagspetition des Vereins "Freunde des Spessarts" gegen das Eichenzentrum mündeten.
Zuletzt wurde es sehr ruhig um die Projekte, eine Realisierung schien aus dem Blick zu rücken. Doch nun, kurz vor der Landtagswahl, gibt es doch noch eine konkrete Entscheidung der Söder-Regierung zum Wald-Erlebnis im Spessart - allerdings etwas anders, als ursprünglich angekündigt.
Statt im Hofgut Erlenfurt soll nun ein Seminarzentrum als "Waldakademie" im Landkreis Aschaffenburg entstehen. Einen konkreten Ort dafür gibt es allerdings noch nicht: Ein regionaler Wettbewerb interessierter Kommunen soll entscheiden.
Am Bischborner Hof soll ein Walderlebnispfad plus Abenteuerspielplatz entstehen
Am Bischborner Hof bei Neuhütten im westlichen Landkreis Main-Spessart soll zudem "eine eigenständige Ausstellung 'KlimaWaldErlebnis' Spessart mit einem innovativen Walderlebnispfad" entstehen, teilte Forstministerin Michaela Kaniber (CSU) mit. Dazu soll noch ein Abenteuerspielplatz für Kinder kommen.
"Das wird ein toller Ort für einen Familienausflug", hofft der örtliche CSU-Landtagsabgeordnete Thorsten Schwab, der seit mehr als fünf Jahren in München hartnäckig für ein tragfähiges "Spessartkonzept" geworben hat. Das neue Naturzentrum soll zudem "die ökologische Bedeutung der Spessartwälder und die Eichenwirtschaft für Besucher erlebbar machen", erklärt Schwab.
Ein geplanter Aussichtsturm liegt vorerst auf Eis - offenbar aus Kostengründen
Der Plan, am Bischborner Hof außerdem noch einen Aussichtsturm zu bauen, liegt hingegen auf Eis – zumindest vorerst. Das Turm-Projekt sei schlicht zu teuer, aber wenn das Natur-Erlebniszentrum gut angenommen werde, sei durchaus ein weiterer Ausbau denkbar, hofft Schwab: "Vielleicht findet sich dafür ja auch ein privater Investor."
Wie viel Geld der Freistaat nun für die beiden Projekte im Spessart investieren will, blieb zunächst offen. Man kann aber wohl davon ausgehen, dass die ursprünglich angesetzte Summe von maximal 26,5 Millionen Euro trotz zwischenzeitlicher Kostensteigerungen nicht überschritten werden soll.
Was soll jetzt aus dem denkmalgeschützten und baufälligen Hofgut Erlenfurt werden?
Unklar blieb zunächst auch, was nun aus dem denkmalgeschützten und schwer baufälligen Hofgut Erlenfurt wird: Aufgrund "zeitlicher und finanzieller Unwägbarkeiten" könne das Anwesen in Staatsbesitz nicht mehr in die staatlichen Planungen einbezogen werden, so das Forstministerium. Ob der Freistaat es trotzdem zumindest notdürftig saniert oder ob es bald zum Verkauf angeboten wird, scheint derzeit noch offen.
Insgesamt habe man nun aber "eine gute Lösung für die Region gefunden", hofft auch die aus dem Landkreis Aschaffenburg stammende Digitalministerin Judith Gerlach (CSU). Denn die beiden neuen Zentren seien nicht nur ein Gewinn für den Spessart: "Davon profitiert ganz Unterfranken."
Weit genug von seinem Wohnort Hafenlohr entfernt um nicht von Touristen belästigt zu werden aber nah genug um dort mit seinen vielen Kindern und der zahlreichen Verwandtschaft vergnügte Sonntage zu verbringen. Erlenfurt war von vorne herein eine Totgeburt und wurde offenbar nur ins Gespräch gebracht, damit die Verantwortlichen etwas zum ablehnen haben. Genau seine Taktik!
Das Problem ist dabei weniger das Problem der Staatsregierung sondern der Behörden und Kommunen vor Ort sowie der Umweltverbände und des Naturschutzes!
Hier fehlt die Einigkeit und die Kompromissbereitschaft einfach mal zu entscheiden und ja zu sagen!
Da nützt das Geld nix wenn es zudem noch weniger wert wird
wie Naturschutz im Freistaat Bayern
ins Absurde geführt wird.
Kaum setzen sich Menschen für naturbelassene Lebensräume ein,
um den Einfluss des Schädlings Mensch einzudämmen,
am besten wird gar ein Nationalpark ins Spiel gebracht,
schon kommen die besonders Beflissenen daher und wollen Erlebniszentren, Abenteuerspielplätze,
mitsamt der üblichen touristischen Infrastruktur installieren und
ruckzuck
verkommen natürliche oder zumindest naturnahe Ökosysteme
zur Freizeitkulisse und Mensch fühlt sich besonders naturverbunden,
wenns mit dem Mountainbike quer
durchs Gelände abgeht.
Da kann man sich dann vorzüglich über die lästigen Insekten beschweren,
weil die Viecher einem das perfekte Naturerlebnis verleiden .
Und wehe,
es lässt sich gar ein Wolf im abseits gelegenen Wald blicken,
dann wird da auf der Stelle zum Hallali geblasen.