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München
Söder will mit finanziellen Entlastungen Wähler zur CSU locken
Mit einem eigenen Programm für Bayern will die CSU bis zur Bundestagswahl zusätzliche Wähler mobilisieren. Parteichef Markus Söder warnt die CDU vor einem Schlafwagen-Wahlkampf.
Will der Union mit einem eigenen CSU-Wahlprogramm zeigen, wo es bis zur Bundestagswahl lang geht: CSU-Chef Markus Söder vor Beginn einer Vorstandsklausur seiner Partei am Tegernsee.
Foto: Sven Hoppe, dpa | Will der Union mit einem eigenen CSU-Wahlprogramm zeigen, wo es bis zur Bundestagswahl lang geht: CSU-Chef Markus Söder vor Beginn einer Vorstandsklausur seiner Partei am Tegernsee.
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 15.02.2024 03:15 Uhr

Die CSU will mit einem eigenen Wahlprogramm für Bayern bis zur Bundestagswahl Ende September noch deutlich an Zustimmung zulegen: Es gehe für seine Partei um die "volle Mobilisierung des bürgerlichen Potenzials in Bayern", sagte Parteichef Markus Söder vor einer Vorstandsklausur am oberbayerischen Tegernsee.

Zwar habe sich die Union in Umfragen stabilisiert, die CSU lag zuletzt bei rund 36 Prozent. "Da ist aber noch massiv Luft nach oben", sagt Söder. Die Wahl sei zudem nicht „im Schlafwagen“ zu gewinnen, mahnte er in Richtung CDU: "Und ein gutes Unionsergebnis ist nur mit einer maximal starken CSU möglich.“

"Wenn es darauf ankommt, zieht sich die CSU in die Berge zurück."
Markus Blume, CSU-Generalsekretär

"Wenn es darauf ankommt, zieht sich die CSU in die Berge zurück", erklärte CSU-Generalsekretär Markus Blume die Ortswahl für die Vorstellung des Wahlprogramms auf einer Picknickwiese mit Panorama-Blick über den Tegernsee. Die Partei sei bereit und voller Zuversicht, beteuerte Blume: "Dass heute die Sonne strahlt, ist kein Zufall."

Das CSU-Programm mit dem Titel "Gut für Bayern. Gut für Deutschland." knüpfe zudem "völlig nahtlos" an die Ziele der CDU an, beteuerte Söder. Erst vergangene Woche hatte es allerdings zwischen ihm und Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) über Ausmaß und Tempo von Steuersenkungen Irritationen gegeben.

CSU will auf provokative Wahlkampfschlager wie die "Ausländer-Maut" verzichten

Die CSU habe im eigenen Programm auf knappen 18 Seiten nur einige bayerische "Spezialitäten" zusammengefasst, erklärte Söder: "Wir akzentuieren halt bestimmte Punkte noch etwas stärker." Auf einen provokativen Wahlkampfschlager wie einst die Pkw-Maut für Ausländer will die CSU diesmal verzichten: "Es ist die ganze Breite des Lebens, die uns beschäftigt", erklärte Blume.

Im Zentrum des CSU-Programms stehen Steuerentlastungen für Mittelstand und Familien sowie der Schutz von Heimat und Klima. Beim Thema Steuern fordert die CSU unter anderem einen niedrigeren Mehrwertsteuersatz für regional erzeugte Lebensmittel, eine Entlastung von Familien bei der Einkommensteuer durch eine stärkere Anrechnung der Kinder sowie eine "dynamische Pendlerpauschale", die bei steigenden Benzinpreisen mitwächst.

Entlastung der Bürger durch "Klima-Prämie" und dauerhafte "Home-Office-Pauschale"

Das Elterngeld soll auf 16 Monate verlängert und die Absetzbarkeit von Kita-Gebühren auf 6000 Euro erhöht werden. Eine erweiterte Mütterrente hatte Söder bereits zuvor zur "roten Linie" bei Koalitionsverhandlungen erklärt.

Darüber hinaus fordert die CSU eine dauerhafte "Home-Office-Pauschale" von tausend Euro im Jahr, eine "Klima-Prämie" etwa für die Anschaffung von Öko-Kühlschränken sowie einen erweiterten "Handwerkerbonus" bei der Steuer - etwa für Wärmedämmung oder Solarausbau an privaten Häusern.

Die CSU lehnt ein Tempolimit oder Diesel-Fahrverbote ab

"Klimaschutz ist ein urkonservatives Anliegen, keine grüne Erfindung", heißt es im CSU-Programm. Der Bund soll deshalb die Wiederbelebung alter Bahnstrecken oder neue Radwege in Bayern fördern. Außerdem will die CSU ein "plastikneutrales Bayern" anstreben. Abgelehnt werden dagegen ein Tempolimit oder Diesel-Fahrverbote: Die CSU setze auf "Freiheit statt Bevormundung" und auf "Anreize statt Verbote".

Beim Thema Heimat gibt die CSU eine "Brauchtumsgarantie": Vereine sollen von Vorschriften entlastet und Traditionen bewahrt werden: "Wir wollen, dass in Bayern auch künftig Umzüge stattfinden und Maibäume aufgestellt werden", heißt es in dem Programm.

Söder: CSU-Pläne "nicht viel teurer" als gemeinsame Wahlziele mit der CDU

Söder beteuerte, das CSU-Programm sei "nicht viel teurer" als das deutlich dickere gemeinsame Wahlprogramm mit der CDU. "Das sind eher kleine Sachen, die für die Menschen in Bayern aber große Bedeutung haben", findet der Ministerpräsident. Die Maßnahmen sollen zudem nicht über neue Schulden, sondern durch zusätzliches Wirtschaftswachstum finanziert werden: "Wir bekennen uns zur schwarzen Null", steht ebenfalls im Wahlprogramm.

"Das ist unser Angebot", erklärte Söder mit Blick auf die Wahl am 26. September. Die Umsetzung der Vorschläge hänge jedoch von möglichen Koalitionsverhandlungen ab. In jedem Fall will die CSU aber auf Sieg spielen: Wer eine von der Union geführte Regierung wolle, der dürfe nicht taktieren, sondern müsse in Bayern CSU wählen. Für seine Partei fordert Söder in einer möglichen Dreier-Koalition bereits vorsorglich mindestens drei Ministerposten: "Mehr gerne, weniger nicht."

 
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  • dietmar@eberth-privat.de
    "Entlastung der Bürger durch Klima-Prämie"

    Wieder ein schönes Beispiel für geklaut von Grünen (Energiegeld) und schlecht umgesetzt. Gutverdiener kaufen sich viel häufiger einen neuen Kühlschrank als Normal-/Geringverdiener oder Rentner und bekommen jedesmal die Klima-Prämie. Warum zahlt die Bundesregelung nicht jedes Jahr einfach 200 Euro an JEDEN Einwohner aus? Ich kann doch viel besser entscheiden für welche Klimamassnahme ich das Geld ausgebe. Zudem werden auch Familien besser gefördert, da auch Kinder die Klima-Prämie bekommen würden. Wie gesagt, Idee geklaut und Murks daraus gemacht.

    "Handwerkerbonus bei der Steuer"
    Wieder nur Murks. Nur wer gut verdient kann sich Handwerker leisten. Und wer wenig oder keine Steuern zahlt, kann diese dann nicht mal absetzen.
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  • Michael Fischer
    Lieber AFD als die anderen Parteien zusammen. Söder ist kein Menschenfreund sondern Egoist.
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  • Lebenhan1965
    @ Mausi2

    Sind die Steuerflüchtige Weidel und andere in der Abwärts für Deutschland, die mit betrügerischen Spendenerklärungen unser Steuergeld zusätzlich ergattern wollen keine Egoisten?
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  • Lebenhan1965
    Für mich könnte sich die

    CSU dauerhaft in die Berge zurück ziehen.

    Mir wäre eine in Franken wählbare CDU lieber als diese oberbayerischen Trachtenjankerträger.
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  • Arcus
    Bei der CSU Parteispitze gibt es allen Anschein nach gewaltige Lücken bei den einfachsten Grundrechenarten.
    Da soll ein gewaltiger Schuldenberg, der durch Corona entstanden ist abgebaut werden, Mütterrente bezahlt, die riesigen Herausforderungen des Klimawandels finanziert werden und gleichzeitig eine Steuerentlastung gestemmt werden.
    alleine dafür, dass die SöderCSU die Wähler nach Strich und Faden glaubt ver…….en zu können, gehört sie angewählt.
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  • Zugut
    Wenn man die wirtschaftlichen Grundlagen nicht abwürgt, sprudeln die Steuern wie bis 2019 reichlich. Das reichte für die Mütterrente xfach. Aber wirtschaftsliberales Denken kommt bei Linken, SPD, Grünen und Teilen der CDU nicht vor. Sie verteilen sozialistisch um und wundern sich dann, wenn der Topf dank Unternehmerfeindlichem Denken und Handeln immer leerer wird. Auch effizienter Klinaschutz ist nur mit Technologie und Fortschritt zu bewältigen und kann so wieder zu marktführenden Exportschlagern werden. Verbote back to Steinzeit sicher nicht.
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Sagen Sie mir ein Land bei dem das funktioniert. In Deutschland ist die Staatsverschuldung ständig gestiegen. Müsste man dann aber nicht so konsequent sein, "Wahlgeschenke" werden auch wieder zurückgenommen wie bei Finanzkrise oder Corona?
    In USA - wo ein Trump Billionen an Steuererleichterungen gemacht hat - hat das schon nicht geklappt. Das hatten nur große Firmen und Aktionäre was davon.

    Politik hat die Aufgabe zu steuern und nicht nur Wahlgeschenke zu verteilen. Dann müssen zb auch mal Subvention zurückgeführt werden die Umwelt zerstören.
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  • Zugut
    Schriebe man „Baerbock will mit leistungsunabhöngigem Grundeinkommen Wähler zu den Grünen locken“, sagte man zurecht, welch schwache Headline das sei. Jeder fischt halt dort, wo er die Zielgruppe sieht. Die einen in arbeitstätigen und leistungsbereiten Familien, die anderen im sich gendergerecht artikulierendem akademischen Prekariat.
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  • attheendoftheday
    Wäre es hier auch eine Topnachricht, wenn der Vorschlag von den z.b. freien Wählern käme?
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