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München
Söder droht mit Ausgangssperre für ganz Bayern
Markus Söder (l, CSU), Ministerpräsident von Bayern hat am Donnerstagmorgen drastische Maßnahmen in Aussicht gestellt.
Foto: Peter Kneffel | Markus Söder (l, CSU), Ministerpräsident von Bayern hat am Donnerstagmorgen drastische Maßnahmen in Aussicht gestellt.
dpa
 |  aktualisiert: 12.04.2020 02:10 Uhr

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus droht Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nun ganz konkret mit einer Ausgangssperre für den ganzen Freistaat. «Wenn sich viele Menschen nicht freiwillig beschränken, dann bleibt am Ende nur die bayernweite Ausgangssperre als einziges Instrumentarium, um darauf zu reagieren. Das muss jedem klar sein», sagte Söder am Donnerstag in einer Regierungserklärung im Landtag in München. Man werde «nicht endlos zusehen».

Söder sagte, es gebe Berichte, dass sich viele Menschen nicht an die Empfehlungen halten. Das schöne Wetter verführe zum Treffen mit Freunden an der Isar, im Englischen Garten, am Tegernsee oder an vergleichbaren Orte in Bayern. Es liege aber an jedem einzelnen, seinen Beitrag zu leisten. Söder rief explizit auch dazu auf, auf wechselseitige Einladungen von Kindern zu verzichten. Mit scharfen Worten kritisierte er unter anderem sogenannte «Corona-Partys».

Erste Ausgangssperre in Bayern bereits in Kraft

Söder mahnte, im Kampf gegen die Krise müsse man soziale Kontakte ausdünnen und das öffentliche Leben herunterfahren. Nur dann könne das Gesundheitssystem den bevorstehenden Stresstest bestehen. «Hier geht es um Leben und Tod.»

Die erste Ausgangssperre in Bayern gilt seit Mittwoch in der oberpfälzischen Kleinstadt Mitterteich (Landkreis Tirschenreuth). Der Grund: Die stark steigende Zahl an Coronavirus-Infizierten dort.

Zur Eindämmung des Coronavirus sollen nun auch im Landkreis Wunsiedel Ausgangssperren erlassen werden, kündigte Söder an. Auch dort gebe es hohe Fallzahlen. Bayern wolle in keiner Kommune eine Ausbreitungslage wie etwa im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen oder im österreichischen Ischgl, betonte Söder.

Seit Wochenbeginn waren in Bayern täglich neue Auflagen und Beschränkungen des öffentlichen Lebens in Kraft getreten. Seit Montag haben alle Schulen, Kindergärten und Kitas zu. Am Dienstag mussten alle Freizeiteinrichtungen wie Kinos, Bars, Schwimmbäder, Theater, Clubs und ähnliches schließen, auch Sport- und Spielplätze wurden gesperrt.

Bereits über 2000 Menschen haben sich im Freistaat infiziert

Und seit Mittwoch müssen Ladengeschäfte geschlossen bleiben. Ausgenommen sind der Lebensmittelhandel und eine Reihe weiterer Geschäfte, die für die Grundversorgung wichtig sind.

Seit Mittwoch dürfen zudem nur noch Speiselokale und Betriebskantinen öffnen sowie Betriebe, in denen überwiegend Speisen angeboten werden - und alle nur noch von 6.00 bis 15.00 Uhr. Veranstaltungen aller Art außer im privaten Bereich sind inzwischen komplett verboten.

Insgesamt gab sind in Bayern bis Donnerstagmorgen laut Söder bereits 2282 Menschen mit dem Coronavirus infiziert worden und in der Folge zehn Menschen daran gestorben.

 
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dpa
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  • U. A.
    Nachdem die ganz Doofen ja eben nicht mehr vom Säbelzahntiger gefressen werden müssen jetzt alle deren Doofheit mit ausbaden.

    Es führt daher wohl kein Weg an einer Ausgangssperre vorbei.
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  • A. G.
    jetzt zahlt sich die politik der letzten jahre aus.

    freiwillige selbstverpflichtung, keine verbotspartei, leben und leben lassen...
    auf deutsch: keine klaren ansagen der regierenden an bürger, handel, industrie usw.
    man muss sich nicht wundern wenn jeder macht was er will, weil man es nicht mehr gewohnt ist sich an klare ansagen zu halten.

    deswegen wird die ausgangssperre kommen.
    und ich freue mich jetzt: "auf die stade zeit die i so mog". zwinkern
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Wie wärs mal, wenn Verantwortliche Vorsitzende von Vereinen ihre Mitglieder auf den Ernst der Lage hinweisen. Auch mal ihre Mitglieder anrufen und fragen wie es ihnen geht und Hilfe anbieten bzw. zukommen lassen. Oft wird das persönliche Gespräch und der Austausch als sehr hilfreich empfunden. Gerade Führungspersonal in ehrenamtlichen Funktionen kann sehr viel beitragen um das Ausbreiten von Virus und Hysterie/Panik zu vermeiden. Hamstereinkäufe verhindern, weil man weiß, Ggf bekomm ich die Klopapierrolle oder eine Packung Nudel von meinem Vereinsmitglied.
    Meine Erfahrungen werden jeden Tag positiver. Der Staat kann nicht alles regeln. Wir alle müssen auch einen Betrag leisten.
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  • U. A.
    Danke Arcus, hervorragender Kommentar.

    Das ist - soweit zeitlich machbar - ein sehr guter Ansatz, wie man selber etwas tun kann, anstelle immer nur auf andere zu verweisen.

    Wenn ich jemanden z.B. aus dem Sportverein, Schützenverein etc. kenne besteht häufig ein gewisses Vertrauensverhältnis untereinander und man hilft sich auch lieber.
    Ihr Kommentar zeigt, was die Spreu vom Weizen trennt.
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  • W. J.
    Wenn es der dümmste jetzt noch nicht begriffen hat was abgeht dann ist dem auch nicht mehr zu helfen. Söder handelt wenigstens, was andere versäumt haben. Würde er nicht so handeln wär das Geschrei groß wenn sich halb Bayern infiziert hätte....
    Hier schreiben einige Spezialisten die in ihrem Leben noch nie Verantwortung übernommen haben für nicht oder irgendwas. Ist halt wie im richtigen Leben....es müsste halt jemand was tun....und die werden noch durch den Dreck gezogen von Besserwissern, Berufsdiffamierern.....i.k.k.
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  • J. H.
    85 Millionen Bürger, 60% stecken sich ca. an, macht bei einer Sterblichkeitsrate von
    0,3 % ca. 150.000 Tote. Je schneller die Ausbreitung desto wahrscheinlicher bleibt es bei der Zahl der Toten. Wer es immer noch nicht begriffen hat, 1 Mensch könnte durch das Schneeballsystem ca 2500 andere infizieren laut Robert Koch Institut , macht ca. 7 Tote. Das dürften genug Argumente sein um sein Verhalten zu überdenken und Besserwisser Kommentare zu unterlassen
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  • M. G.
    lieber Herr Söder...

    Erich Kästner: " Es gibt nichts Gutes, außer man tut es."
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  • K. L.
    Menschenansammlungen in den Baumärkten + auf den Friedhöfen (zumeist von älteren Menschen - wegen der Grabpflege, damit es zu Ostern schön aussieht) und sogar ein Kindergeburtstag in der Nachbarschaft mit ca 12 Leuten auf engstem Raum.
    Leute, Leute, ohne Ausgangssperre wird das nichts.
    Die meisten Menschen begreifen es erst wenn hunderte von ihnen sterben. Das es jetzt darum geht das eben keine hunderte sterben, das ist geistig für die meisten wohl zu hoch.
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  • J. H.
    85 Millionen Bürger, 60% stecken sich ca. an, macht bei einer Sterblichkeitsrate von
    0,3 % ca. 150.000 Tote. Je schneller die Ausbreitung desto wahrscheinlicher bleibt es bei der Zahl der Toten. Wer es immer noch nicht begriffen hat, 1 Mensch könnte durch das Schneeballsystem ca 2500 andere infizieren laut Robert Koch Institut , macht ca. 7 Tote. Das dürften genug Argumente sein um sein Verhalten zu überdenken und Besserwisser Kommentare zu unterlassen
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  • S. S.
    Ich hätte mir gewünscht, dass die Bayer. Staatsregierung letzten Sonntag ein Zeichen gesetzt und die Kommunalwahlen abgesagt bzw. verschoben hätte. Alle, die zur Urnenwahl gegangen sind oder dort als Wahlhelfer tätig waren sind dem Infektionsrisiko bewusst ausgesetzt worden, um die Wahlen schnell noch durchzuziehen. Kein Wunder, dass einige Bürger die Brisanz und die Gefahr, die von Corona ausgeht, jetzt immer noch auf die leichte Schulter nehmen. Sonntag sollte der Bürger noch zur Wahl gehen, Montag wurde der Ausnahmezustand verhängt, heute wird sogar mit Ausgangssperre gedroht. Ich bin mir auch sicher, sie wird kommen....
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  • M. D.
    Richtig. Auch das wirft Fragen auf und zeigt doch, wo im Zweifel die Prioritäten liegen.
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  • U. S.
    Wenn ich den Angaben der MP trauen darf dann sind in Würzburg über 100 infizierte. Die Zahlen steigen täglich! Wann kommt in WÜ die Ausgangssperre?
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  • E. Z.
    Der soll nicht drohen, der soll machen. Allein auf den gesunden Menschenverstand und Solidarität zu vertrauen ist in Anbetracht der herrschenden Ego-Mentalität sinnlos.
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  • I. H.
    Anwesende Menschen reduzieren wäre auch erst mal eine Idee, siehe Schleswig-Holstein. Alle Menschen ohne Erstwohnsitz sollten per Verordnung Bayern verlassen.
    Plätze sperren geht auch, wie Alte Mainbrücke, allg. Versammlungsverbot ginge auch.
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  • M. D.
    Ihnen ist aber schon klar, dass ein Virus nicht an der Grenze Halt macht? Aber keine Sorge, auch bei Trump hat es gedauert, bis er das verstanden hat und der ist immerhin "Präsident".
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  • U. S.
    Schleswig-Holstein hat es vorgemacht. Wer nicht dort wohnt muss SH verlassen!
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  • I. H.
    Bin betroffen davon, aber solidarisch. habe Haus mit Garten, leider nur den Zweitwohnsitz nach Melderecht, darf aber dort nicht in meinem Homeoffice (wollte Montag hochfahren). Derweil dürfen die Erstwohnsitzler und Arbeiter hin und her. Das ist auch fragwürdig.
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  • M. D.
    Ich erlaube mir hier etwas Ungehöriges: nämlich eine abweichende Meinung zu haben:

    Die "Charakterleistung" der Gesellschaft besteht auch darin, wie weit sie in der Lage ist, sich dem unter dem Etikett der "Sorge" daherkommenden Diktat eines mit allen Wassern gewaschenen Politikers wie Söder zu widersetzten.

    Eine Ausgangssperre ist populistischer Unsinn! Man kann niemanden zwingen, soziale Kontakte einzustellen. Wer heute morgen die Landtagssitzung gesehen hat, konnte sehen, dass S. nun endlich da angekommen ist, wo er hinwollte, er ist in seinem Element, er ist der "Bestimmer", kann sich autoritär ausleben - alles unter dem Freibrief der "Sorge", der Krise und Notlage.

    Vielen scheint das zu gefallen - die brauchen offenkundig jemanden, der ihnen sagt, wo es langgeht, der sie "führt".

    Momentan gelingt es Söder damit erschreckenderweise, die Bundespolitik vor sich herzutreiben.
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  • R. Ö.
    Dazu muss ich Ihnen Recht geben!
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  • P. K.
    Ich gebe ihnen durchaus recht.
    Man muss nicht alles kommentarlos hinnehmen und sollte auch vieles hinterfragen.
    Aber in der jetzigen Situation geht es meiner Meinung nach nicht mehr um die Ansprüche eines einzelnen, sondern es geht darum ein leistungsfähiges Gesundheitssystem solange wie möglich aufrecht und funktionsfähig zu erhalten.
    Wenn dafür Einschnitte in die persönliche Freiheit nötig sind, kann ich damit leben.
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