Am Montag öffnen wieder die Schulen nach den Herbstferien. Mittlerweile ist Bayern im «Lockdown light» - was bedeutet das für den Schulstart? Ein Überblick:
KEINE AUTOMATISCHEN SCHLIEßUNGEN: Ungeachtet der drastisch gestiegenen Corona-Zahlen in den meisten bayerischen Landkreisen und Städten soll es an den Schulen auf absehbare Zeit keine automatischen Klassenteilungen oder gar Schulschließungen geben. Selbst in Corona-Hotspots sollen Schulen nicht automatisch auf einen Wechsel von Präsenz- auf Distanzunterricht umstellen, sondern allenfalls einzelne, betroffene Schulen. Das entscheiden die lokalen Behörden.
WARNSTUFEN: Es gibt keine fixen Corona-Inzidenzwerte, bei denen Schulen geschlossen werden müssten. Eigentlich sollten bisher ab einem Wert von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen Klassen geteilt werden. Entscheidend ist aber nun nur, ob es an einer Schule ein Infektionsgeschehen gibt oder nicht. Damit ist der vorher geltende «Stufenplan», der sich an den Inzidenzwerten orientiert hatte, praktisch vom Tisch.
MASKE JA ODER NEIN? Grundsätzlich gilt, von begründeten Ausnahmen abgesehen, nach den Herbstferien eine Maskenpflicht im Unterricht für alle Schüler. Und das unabhängig von der Zahl der Neuinfektionen. Aber: Die lokalen Behörden können - wie bisher - in begründeten Einzelfällen auch Ausnahmen zulassen. Bislang war die Maskenpflicht im Unterricht an die Inzidenzzahlen 35 beziehungsweise 50 gekoppelt. Die wurden aber quasi bayernweit schon vor Wochen überschritten, so dass die Maskenpficht im Unterricht de facto meist schon länger gilt. München hatte die Maskenpflicht am Platz für Grundschüler nicht umgesetzt, obwohl die Warnstufen längst überschritten sind. Die Regierung von Oberbayern und das Gesundheitsministerium lehnten diese Ausnahemregelung nun aber ab.
WEITERKOMMEN: Ministerpräsident Markus Söder fordert, den Leistungsdruck an den Schulen angesichts der Corona-Krise nicht unnötig zu erhöhen und etwa im Eiltempo Proben schreiben zu lassen. Es dürfe «kein Durchhetzen von Noten und Klausuren» geben, forderte er. Die Lehrpläne müssten, wo notwendig, an das Infektionsgeschehen angepasst werden. Auch nach diesem Schuljahr solle das Vorrücken in die nächste Klassenstufe großzügiger gehandhabt werden. Und wenn jemand nicht vorrücke, dann solle dies nicht auf die Schulkarriere angerechnet werden.
QUARANTÄNE: Eine Klasse, in der ein positiver Fall nachgewiesen wird, muss 14 Tage in Quarantäne. Die Schüler müssen sofort in häusliche Quarantäne und werden getestet. Auch ein negatives Testergebnis beendet die Quarantäne nicht. Kultusminister Michael Piazolo zeigte sich aber grundsätzlich offen für eine Anpassung der bisherigen Regelung. Man werde die Quarantäne-Regelungen aber auch nicht «leichtfertig umschmeißen», sondern nur gedeckt von wissenschaftlichen Erkenntnissen und auch nicht in einem bayerischen Alleingang.