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Landshut
Parteitag: Scharfe CSU-Kritik, aber nach der Landtagswahl 2023 wollen die Grünen in Bayern mitregieren
Im engen Schulterschluss und mit einem Führungs-Duo wollen die Grünen auch in Bayern an die Macht. Der Erfolg dürfte aber nicht nur vom eigenen Wahlkampf abhängen.
Wollen die Grünen in Bayern im Team bei der Landtagswahl im Herbst 2023 in die Regierung führen: Die Spitzenkandidaten Ludwig Hartmann (links) und Katharina Schulze. 
Foto: Peter Kneffel, dpa | Wollen die Grünen in Bayern im Team bei der Landtagswahl im Herbst 2023 in die Regierung führen: Die Spitzenkandidaten Ludwig Hartmann (links) und Katharina Schulze. 
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 15.02.2024 08:53 Uhr

"Es gibt so viele Probleme in der Welt", findet Katharina Schulze. "Da ist es doch gut, wenn es wenigstens hier bei uns harmonisch zugeht." Gerade war die 37-Jährige auf einem Landesparteitag in Landshut zusammen mit Ludwig Hartmann zum Spitzen-Duo für die Landtagswahl 2023 gewählt worden – mit einer bei den diskussionsfreudigen Grünen früher unvorstellbaren Zustimmung von 95,3 Prozent.

Die Botschaft war damit klar: Ob Atom-Standby, Gasumlage, Kohlekraft auf Volllast oder Waffenlieferungen in die Ukraine – auch wenn die eigene Bundesregierung in Berlin derzeit für Grüne schmerzhafte Entscheidungen trifft, will sich die Partei in Bayern nicht auseinanderdividieren lassen – erst recht nicht von Markus Söder und der CSU.

Trotz Gegenwind aus Berlin: Bayerns Grüne wollen sich nicht spalten lassen 

"Bei jeder Attacke cool bleiben und nicht spalten lassen", gab auch Landeschefin Eva Lettenbauer deshalb vom Podium als Parole vor. Zumal die politischen Kröten, die die Grünen etwa in der Energiepolitik derzeit schlucken müssten, fremdverschuldet seien, wie der Grüne MdB Toni Hofreiter findet: "Wir haben uns nicht geirrt", beteuerte er. "Wir können aber grundlegende Probleme von 16 Jahren falscher Politik nicht in acht Monaten lösen."

Eine Ansicht, die die grüne Basis weitgehend teilt, glaubt der Würzburger Grünen-MdL Patrick Friedl: "Es wird einhellig so gesehen, dass wir erst durch diesen Winter kommen müssen." Dass die Partei deshalb auf offener Bühne auf Grundsatzdebatten über Einzelentscheidungen verzichte, sei auch "eine Form von Ernsthaftigkeit", findet er.

Zumal in Bayern für die Grünen der politische Gegner ohnehin klar ist: Markus Söder und die CSU. "Die CSU ist das energiepolitische Sicherheitsrisiko in diesem Land", schimpfte Schulze. Söders Partei habe Bayern mit unzähligen "Duz-Freundschaften nach Moskau" doch erst abhängig von russischem Gas gemacht. Und Söders Ausbremsen der Energiewende und der Stromtrassen in Bayern habe die aktuellen Probleme dann noch verschärft.

Benachteiligter Süden? Schulze: Söders Gewinsel dem stolzen Bayern unwürdig

Nun aber übernehme der Ministerpräsident keine Verantwortung für das eigene Versagen, kritisierte die Spitzenkandidatin. Stattdessen versuche er Bayern zu spalten und die Schuld bei der Ampel-Regierung in Berlin abzuladen. Söders "Gewinsel" über die vermeintliche Benachteiligung des Freistaats sei jedoch "dem stolzen Bayern unwürdig", findet Schulze.

"In der Politik kommt es aufs Machen an, nicht aufs Niedermachen", glaubt auch Co-Spitzenkandidat Hartmann: "Wir wollen Teil einer Regierung sein, die Bayern zusammenschweißt, anstatt Zwietracht zu säen." Und ohne die Grünen, so das ambitionierte Wahlziel, soll nach der Wahl im Herbst 2023 keine Regierungsmehrheit im Landtag möglich sein.

"Wir wollen Teil einer Regierung sein, die Bayern zusammenschweißt, anstatt Zwietracht zu säen."
Co-Spitzenkandidat Ludwig Hartmann zum Wahlziel der Grünen in Bayern

Dafür dürfte allerdings mehr nötig sein, als das eigene Rekordergebnis von 17,6 Prozent bei der letzten Landtagswahl 2018 noch einmal zu steigern: Denn eine "Bayern-Ampel" mit SPD und FDP liegt aktuell meilenweit von einer eigenen Mehrheit entfernt. Und die Freien Wähler haben bereits deutlich gemacht, die aktuelle Koalition mit der CSU fortsetzen zu wollen. Bliebe rechnerisch als Weg an die Macht für die Grünen nur noch ein Bündnis mit der CSU – was aber wohl nur dann eine denkbare Option wäre, wenn es für CSU und Freie Wähler nach der Wahl keine Mehrheit mehr gäbe.

Die Grünen wollen Söder im Wahlkampf deshalb auch mit einem anderen Politikstil in die Knie zwingen: "Egomanen haben eindeutig ausgedient", findet Schulze. Söder setze nur noch auf Populismus statt auf Lösungen. Viele Menschen wollten aber gemeinsam anpacken, um die Probleme zu lösen – gerade in schweren Zeiten. "Und wir wollen mit Teamgeist vorangehen", beteuert Hartmann.

Grüne fordern Heizhärtefonds, 29-Euro-Ticket und ein Ende der Schuldenbremse

Ernsthafte Lösungen für ernste Zeiten, versprechen die Grünen – und zielgerichtete Hilfe für diejenigen, die besondere Hilfe brauchen: So soll etwa das bayerische Familiengeld künftig an niedrige Einkommen gekoppelt werden, ein bayerischer "Heizhärtefonds" für warme Wohnungen sorgen oder ein bayerisches "29-Euro-Ticket" für Mobilität im ÖPNV. "Zukunftsinvestitionen" sollen zudem auch wieder mit Schulden finanziert werden können.

Es gebe bei den Grünen eine große Entschlossenheit, auch in Bayern in die Regierung zu kommen, beteuert der Würzburger Grüne Friedl. Und die demonstrative Harmonie des Parteitags sei keine Fassade: "Hier ist eine Gruppe, die sich grün ist", beteuert er: "Wir können alle sehr gut miteinander."

 
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  • bernd_schuhmann@t-online.de
    Ganz einfach diese Energiewende ist UNBEZAHLBAR.
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  • Lebenhan1965
    @ Bernd1964

    Keine Energiewende zu machen wird ganz sicher bald nur noch für die Reichen bezahlbare Energie bedeuten.
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  • U4564@gmx-ist-cool.de
    In der aktuellen Umfrage kommen CSU und FW auf zusammen 50% Tendenz steigend, die Ampel auf 32% Tendenz fallend. Sieht wohl eher so aus, als würden diese grünen Regierungsfantasien auch Fantasien bleiben. Gottsei Dank.
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  • dbuettner0815@gmail.com
    @Albatros: Immer schön mit Vollgas in den Abgrund!
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  • Albatros
    Is gut @ gardner, nur die Netiquette verhindert was Sie eigentlich schreiben möchten. Sie verlieren so langsam die Kontrolle.
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  • j-hollenbach@t-online.de
    Wir haben als Bundesland die 6. größte Wirtschaftsleistung in Europa, noch vor etlichen EU Mitgliedsstaaten. Ob das mit den Roten oder Grünen auch so gelaufen wäre ? Soviel falsch hat man demnach nicht alles gemacht, auch nicht alles richtig, aber keinem Bundesland geht es so gut wie uns. Ohne unser Geld durch den Länderfinanzausgleich gingen in einigen Ländern schon längst die Lichter aus, allen voran Bremen und Berlin.
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  • robert.erhard@gmx.de
    Mehr Wischiwaschi geht ja nicht!
    Da wird Unsinn ohne Ende nachgeplappert der aus Berlin kommt!
    Ohne Substanz, Wissen und vor allem Wahrheitsgehalt!
    Das ist ja ein armseliger Haufen!
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  • dbuettner0815@gmail.com
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  • hans-martin.hoffmann@t-online.de
    Ich frage mich nur

    was noch alles passieren muss, bis die Leute einsehen, dass uns "weiter so!" nur in eine Dauerkrise führt, deren Folgen irgendwann (in vmtl. sehr naher Zukunft) niemand mehr bezahlen können wird.

    Vielleicht wäre die Idee doch gar nicht so schlecht, sich an dem zu orientieren was dauerhaft geht statt wie der kleine Häwelmann immer "mehr, mehr, mehr" zu verlangen und auf einmal ganz hart (in dem Fall: auf dem Boden der Tatsachen) aufzuschlagen?
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  • Laeufer61
    @grayjohn - es werden wohl...

    ...die wenigsten der Leute Storms Märchen gelesen und verstanden haben, um danach zu handeln🤷‍♂️
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  • Albatros
    Frau Schulze, würden Sie in Bayern mitregieren, dann würden Sie wie Ihre Kollegen in Berlin, Frau Bärbock und Herr Habeck, sehr schnell lernen, dass es einen riesigen Unterschied gibt zwischen Ideologie und Realität. Habeck und Bärbock haben dies, wie früher schon Fischer sehr schnell verstanden. Deren Problem ist mittlerweile die eigene Partei, da sie beide noch nicht wissen, wie sie am Ende des Tages den Parteigenossen erklären sollen, dass sie Entscheidungen gegen grüne Ideologie getroffen haben.
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  • Meinungsvertreter
    Unsere Außenministerin heißt Baerbock. Abgesehen davon brauchen wir mehr Politiker wie Baerbock oder Habeck, die auch gegen ihrer eigene Werte oder die Werte der Partei zwingend notwendige Entscheidungen treffen. Alles andere führt zu Stillstand. Davon hatten wir in den letzten Jahrzehnten mehr als genug. Es ist Aufgabe der Politik, unpopuläres populär zu machen und Entscheidungen nachvollziehbar zu erklären. Mir fallen zu den Bundesregierungen der letzten Jahrzehnte nicht viele Politiker ein, die das ähnlich gut gemacht haben wie es Baerbock oder Habeck gerade tun. Dass sie dabei menscheln, fehlbar sind und sich korrigieren, macht sie in ihrer Führungsposition nur noch wertvoller für uns.
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  • Albatros
    Dass Sie ein glühender Anhänger grüner Politik sind, stellen Sie in unzähligen Kommentaren täglich unter Beweis. Die Art und Weise Ihrer Argumentation ist allerding oftmals sehr weit weg von der Realität und somit ganz nahe bei den Fundementalisten Ihrer Partei. Und genau dies haben Baerbock und Habeck sehr schnell lernen müssen, dass Regierungsverantwortung Ideologiepolitik nicht zulässt. Was Frau Baerbock bisher gut gemacht hat, müssen Sie mir erklären, da hat Herr Habeck wesentlich mehr aktive Entscheidungen getroffen. Was Habeck macht, hat mit Parteipolitik längst nichts mehr zu tun und genau dies ist sein größtes Risiko. Denn sollten irgendwann die größten Krisen überwunden sein, dann werden nicht wenige Parteimitglieder über ihn herfallen und den Wölfen zum Fraß vorwerfen.
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  • dbuettner0815@gmail.com
    @Albatros: Wenn Sie Grün hören - sehen Sie rot! Das ist die Realität. Meinungsvertreter hat mit seinem Kommentar vollkommen recht. Schade nur, dass Sie die Wahrheit nicht akzeptieren können, bzw. wollen! Egal, die Wähler und Wählerinnen nehmen täglich zu - auch wenn Ihnen das nicht passt! 🤪
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  • Meinungsvertreter
    Ich glaube, dem werten Albatros ist in seiner Rage nicht mal aufgefallen, dass ich meinen Kommentar bewusst partei-neutral gehalten habe... 😂
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  • Albatros
    "Abgesehen davon brauchen wir mehr Politiker wie Baerbock oder Habeck" und "Mir fallen zu den Bundesregierungen der letzten Jahrzehnte nicht viele Politiker ein, die das ähnlich gut gemacht haben wie es Baerbock oder Habeck gerade tun". So viel zu Ihrer Parteineutralität lieber "Meinungsve......". Ich weiß nicht wie Sie darauf kommen dass ich in Rage wäre, ich bin absolut tiefenentspannt. Im Gegenteil, ich empfinde bei Ihren Kommentaren eine arge Verbissenheit, welcher sicherlich nicht gesund ist.
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  • Meinungsvertreter
    Ich beschreibe einen Typus von Politiker und keine Politiker von bestimmten Parteien. Sie hängen sich völlig entspannt an der Partei von denen von mir genannten Beispielen auf.
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  • Albatros
    @gardner, warum Sie sich zum Sprachrohr von "Meinungsver......" machen, wird wohl Ihr Geheimnis bleiben, aber wie so oft, Sie schreiben viel, aber meist ohne inhaltliche Aussage. Auch wenn ich in weiten Teilen die Argumente der GRÜNEN nicht teile, so kann ich durchaus die Arbeit eines Herrn Habeck oder eines Herrn Özdemir schätzen und respektieren. Genau das unterscheidet uns Beide, Ihr Sichtfeld kennt nur diesen äußerst eingeschränkten Tunnel.
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  • dbuettner0815@gmail.com
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