Wie gefährlich ist Corona tatsächlich? Und vor allem: Starben durch die Pandemie wirklich deutlich mehr Menschen in Bayern, als im Durchschnitt früherer Jahre? Für Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ist nach einer ersten Auswertung der amtlichen Statistik für das Jahr 2020 die Antwort klar: "Die Zahlen zu den Sterbefällen lassen keinen Zweifel an der Gefährlichkeit des Coronavirus", betonte er am Montag.
Im November und Dezember 5100 mehr Tote als in den Vorjahren
So lag bereits auf dem Höhepunkt der ersten Corona-Welle im April 2020 die Zahl der Sterbefälle in Bayern mit einer Zunahme um 21,5 Prozent deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Gleiches gilt für die zweite Corona-Welle: Im November 2020 starben rund zwölf Prozent mehr Menschen als in den Vorjahren, im Dezember 2020 sogar gut 35 Prozent mehr. Allein in diesen beiden Monaten lag die sogenannte Übersterblichkeit in Bayern im Vergleich zu den Vorjahren bei mehr als 5100 Personen. Ein schmerzlicher Trend, der nach vorliegenden Rohdaten auch im Januar 2021 noch anhielt: Hier starben in Bayern wohl rund 2900 Menschen mehr, als sonst in diesem Monat üblich.
Dass in den ersten zehn Monaten 2020 insgesamt keine deutlich erhöhte Sterblichkeit in Bayern festzustellen war, könne die Gefährlichkeit des Coronavirus nicht relativieren, erklärte Herrmann: "Damit die Gefahren von Corona klein reden zu wollen, ist ebenso leichtsinnig wie statistisch falsch." Schließlich habe die erste Corona-Welle erst Mitte März begonnen. Zudem habe sich die Corona-Lage in Bayern über den Sommer bis weit in den Herbst hinein auch dank der Hygiene-Regeln lange Zeit entspannt. Im gesamten Jahr 2020 starben in Bayern rund 145 000 Menschen – knapp zehn Prozent mehr als in den Vorjahren.
Impfen und Ausbleiben der Influenza-Welle senken Todeszahlen im Februar 2021
Auch die wohl leicht unterdurchschnittlichen Sterbezahlen im Februar 2021 sprächen nicht gegen die große Corona-Gefahr, findet Herrmann: Dass der Vorjahrswert nach den Rohdaten wohl um rund 400 Sterbefälle unterschritten wurde, liege nämlich vor allem am Ausbleiben der sonst im Winter üblichen Influenza-Welle. Dies sei auf den harten Winter-Lockdown und die Masken-Pflicht zurückzuführen. Darüber hinaus habe im Februar bereits die Corona-Impfung in zuvor besonders betroffenen Alten- und Pflegeheimen erste Erfolge gezeigt.
Besonders eindrücklich zeige sich die Gefährlichkeit von Corona zudem, wenn man besonders betroffene Regionen betrachtet, findet Herrmann: So lag im April 2020 in 56 der 96 bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte die Sterblichkeit mit mindestens 15 Prozent deutlich über dem langjährigen Schnitt – in Unterfranken in den Kreisen Schweinfurt, Würzburg, Aschaffenburg und in der Stadt Würzburg. Im Landkreis Miltenberg wurden frühere Sterbezahlen damals sogar um mehr als 50 Prozent übertroffen.
Im Januar 2021 lag die Sterblichkeit in den Landkreisen Bad Kissingen, Kitzingen, Aschaffenburg und Miltenberg um mehr als 15 Prozent, in den Haßbergen und Rhön-Grabfeld um mehr als 25 Prozent und in der Stadt Aschaffenburg sogar um mehr als 50 Prozent über dem Schnitt der Vorjahre.
Übersterblichkeit: Deutliche Unterschiede zwischen den Altersgruppen
Deutliche Unterschiede gibt es jedoch in der Betroffenheit der Altersgruppen: Während es bei den unter 60-Jährigen im gesamten Jahr 2020 keine auffällige Abweichung der Sterbezahlen zu den Vorjahren gab, starben in der Altersgruppe zwischen 60 und 79 Jahren fast 14 Prozent mehr Menschen. Bei den über 80-Jährigen lagen die Todeszahlen im April 2020 und im Januar 2021 sogar um ein Drittel, in November 2020 um fast ein Fünftel und im Dezember 2020 gar um fast die Hälfte über dem Schnitt der Vorjahre. Erst im Februar sank die Sterblichkeit in dieser Altersgruppe auf das Niveau der Vorjahre – was laut Herrmann vor allem auf die Impfungen zurückzuführen ist.
"Impfungen sind der Schlüssel zur Normalisierung unseres Alltags", findet der Minister deshalb. Die Statistik zeige aber auch, dass die bisherigen Lockdown-Maßnahmen in Bayern Menschenleben gerettet haben. Die hohe Zunahme an Todesfällen in den bisherigen Corona-Wellen verdeutliche zudem, wie gefährlich das Virus sei, findet Herrmann: Die "Verharmlosung von Corona-Leugnern" könnten durch die nun vorliegenden Fakten jedenfalls in keiner Weise bestätigt werden.
Aktualisiert am ... hilft da, wie so oft, wieder mal nicht weiter.
Zum wiederholten Male bitte ich die MP nicht einfach Artikel umzuschreiben sondern zu dokumentieren was nachträglich geändert wurde.
Ist das so schwierig?
solange keine Notiz am Ende des Artikels zu finden ist, wurden lediglich Kleinigkeiten wie Rechtschreibfehler verbessert. Alle inhaltlich relevanten Änderungen mache wir noch einmal gesondert kenntlich.
Mit freundlichen Grüßen
Silke Albrecht
Online Redaktion
Vor ein paar Tagen war in einem Artikel statt 2010 wg. eines Tippfehlers 2019 angegeben. - Kleinigkeiten?
Warum geben Sie nicht einfach an was berichtigt wurde?
Nicht aktualisiert am...,
sondern aktualisiert - z.B. Datum, oder auch allg. Rechtschreibfehler, usw.
Ich verstehe Ihre Heimlichtuerei einfach nicht.
Fehler einzugestehen ist keine Schande, sonder im Gegenteil, eine Tugend.
So vergraulen sie sich ihre Leserschaft bis die MP dann zumachen muss.
Wenn das dass Ziel ist, bitte so weitermachen.
Ich bin mal gespannt wer das nicht verstehen will.
Nicht verstehen können geht eigentlich nicht.
Das kann einem schon Angst machen.