Elf Tage nach dem Absturz des Privatflugzeugs des deutschen Unternehmers Rainer Schaller vor der Küste von Costa Rica ist die Suchaktion endgültig eingestellt worden. Es seien keine weiteren Hinweise gefunden worden, sagte der Direktor der costa-ricanischen Küstenwache, Martín Arias, am Dienstag (Ortszeit). Vier der sechs Menschen, die an Bord waren, werden noch vermisst.
"Wir haben alles Menschenmögliche getan", sagte Arias. Bislang wurden nur die Leichen eines Kindes und eines Mannes gefunden. Um wen es sich bei den Toten handelt, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Angehörige eines der Opfer besuchten nach Angaben von Sicherheitsminister Jorge Torres am Dienstag den Ort des Unglücks.
An Bord des Privatflugzeugs befanden sich zum Zeitpunkt des Absturzes am 21. Oktober der McFit-Gründer Schaller, seine Partnerin, zwei Kinder, ein weiterer Deutscher und der Schweizer Pilot. Die Maschine kam aus Mexiko und war nahe der Karibikküste von Costa Rica ins Meer gestürzt. Die Ursachen des Absturzes sind weiter unklar. Der Pilot hatte keinen Notruf abgesetzt.
Noch keine Trauerfeier in Schlüsselfeld geplant
Solange es keine offizielle Verlautbarung gebe, sei auch keine Trauerfeier geplant, sagte Johannes Krapp, Bürgermeister der Gemeinde Schlüsselfeld im Landkreis Bamberg, auf Anfrage der Redaktion. Und fügte hinzu: "Wir stehen in regelmäßigem Kontakt mit den Angehörigen und richten uns nach ihren Wünschen."
Der McFit-Gründer ist die wohl berühmteste Persönlichkeit der 6000-Einwohner-Gemeinde an der Autobahn A3 Würzburg-Nürnberg. Ein Mann mit "Freunden in der ganzen Welt", der doch immer gerne in die Heimat zurückgekommen sei, so der Bürgermeister.
In Schlüsselfeld hat Schaller noch immer ein Haus. Und am nördlichen Ortsrand steht ein Edeka-Markt, hinter dem die Familie Schaller steht. Direkt neben dem Markt sitzt in einem unscheinbaren Gebäude die Mitgliederverwaltung der McFit-Kette. In Schlüsselfeld arbeiten etwa 150 Menschen für Schaller. Weltweit sind es 41.000. So viele Beschäftigte hat die RSG Group GmbH nach eigenen Angaben, zu der neben McFit 20 weitere Fitness-Marken und Fitness-Läden in 48 Ländern gehören.
Ermittlungen der Behörden in Costa Rica abwarten
Wie es jetzt nach dem Unglück weitergeht, bleibt offen. Laut einer Pressesprecherin des Auswärtigen Amtes entscheiden nun die Behörden in Costa Rica, wie lange die Ermittlungen weiter andauern.
Generell gilt für vermisste Personen in Deutschland das "Verschollenheitsgesetz". Paragraph 6 regelt, dass Menschen, die nach einem Flugzeugabsturz vermisst werden, vom jeweiligen Amtsgericht am Wohnsitz des Verschollenen drei Monate nach dem Absturz für tot erklärt werden können.