Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach fordert mehr "digitale Basisbildung an den Schulen". Zwar könne man sehen, wie natürlich sich Kinder und Jugendliche etwa am Smartphone zurechtfänden, erklärte die aus Weibersbrunn (Lkr. Aschaffenburg) stammende CSU-Politikerin, deren Ministerium in diesen Tagen seit einem Jahr existiert. Gleichzeitig zeigten sich aber auch bei vielen Schülern "Schwächen beim digitalen Grundverständnis" – nicht zuletzt beim Wissen über Datensicherheit und Datenmissbrauch.
Gerlach verwies auf eine aktuelle internationale Studie, in der deutsche Achtklässer bei der Digitalkompetenz im internationalen Vergleich von 14 Ländern nur mittelmäßig abgeschnitten hatten: Jeder zehnte Schüler scheiterte demnach bereits an simplen Vorgängen wie dem Öffnen einer Verlinkung. Rund ein Drittel zeigte Schwächen bei der Verifizierung von Informationen im Internet.
Neue Technik soll nicht zur digitalen Falle werden
"Digitalisierung soll das Sprungbrett für junge Menschen sein und nicht zur digitalen Falle werden", fordert Gerlach. So gelte es etwa "Kinder davor zu schützen, digitale Spuren im Internet zu hinterlassen, die sie später bereuen".
Neuen Gefahren wie Mobbing im Internet, Falschnachrichten oder digitalem Stress könne aber mit Information und Aufklärung begegnet werden. Jede Schule brauche dafür einen "Digital-Botschafter", der im Unterricht oder in Projektarbeit kritische Themen diskutieren und Lösungen vermitteln könne, findet Gerlach: "Unser Auftrag ist nicht nur, junge Menschen in Informatik zu unterrichten, sondern sie auch für den digitalen Alltag zu rüsten.