Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will die Maskenpflicht in Bayern vorerst wohl nicht lockern: "Ich rate noch zur Zurückhaltung", sagte er am Montag in München. Die jüngsten Öffnungsschritte lägen gerade mal gut eine Woche zurück. Zudem gebe es derzeit viele Partys überall im Land, nicht nur im Zusammenhang mit der Fußball-EM, warnte er: "Es ist noch nicht absehbar, wie das alles wirkt."
Söder: Gerade an Schulen länger an Masken festhalten
Auch eine Lockerung der Maskenpflicht an Schulen sieht Söder skeptisch: Schule sei Pflicht und finde meist drinnen statt. Deshalb mache es gerade hier Sinn, länger an den Masken festzuhalten. Demgegenüber hatte Schulminister Michael Piazolo (Freie Wähler) bereits in der vergangenen Woche ein Ende des Mund-Nasen-Schutzes in den Klassenzimmern angemahnt. Der Landkreis Rhön-Grabfeld hatte angesichts einer niedrigen Inzidenz vor Ort schon die Aufhebung der Maskenpflicht an den Grundschulen beantragt, scheiterte damit aber an der Regierung von Unterfranken.
Auch Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger plädiert für Lockerungen an den Schulen: "Wenn's 30 Grad hat und das Wasser unten raustropft, dann müssen wir doch am Sitzplatz die Masken wegbekommen", verlangt er. Auf Nachfrage präzisierte der Wirtschaftsminister seine Forderung: Bei einer "Inzidenz unter 50" müsste die Maskenpflicht in den Schulen schnellstmöglich fallen.
Kabinett: Wohl keine schnelle Lockerung der Maskenpflicht in Bayern
Ob schon bei der Kabinettssitzung an diesem Dienstag Lockerungen beschlossen werden, scheint angesichts des Widerstands in der CSU jedoch fraglich: Man dürfe bei diesem Thema "nicht in einen Überbietungswettbewerb eintreten", sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU)im Bayerischen Rundfunk. Gerade bei Kindern und Jugendlichen sei "die Inzidenz noch immer sehr hoch", mahnte er. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) wies zuletzt bei Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren eine Inzidenz von 49 aus. Im Vergleich: Die Inzidenz aller Altersgruppen zusammen lag da bei 24.
Im Landtag steigt indes der politische Druck auf die Staatsregierung: Außer beim Einkaufen und im ÖPNV müsse die Maskenpflicht fallen, fordert etwa FDP-Fraktionschef Martin Hagen: "Wir sind nicht mehr in einer Phase, in der der Staat Masken vorschreiben sollte." SPD-Fraktionschef Florian von Brunn will zumindest die FFP2-Masken durch die leichtere OP-Masken ersetzen: "Das wäre für viele Menschen schon eine große Erleichterung."
Würzburger Hygiene-Experte warnt vor zu schnellen Masken-Lockerungen
Professor Oliver Kurzai, Leiter des Instituts für Hygiene und Mikrobiologie an der Universität Würzburg, warnt dagegen vor zu schnellen Lockerungen beim Mund-Nasen-Schutz: Neben der Impfung seien die Masken die effizienteste Maßnahme der Corona-Bekämpfung.
Noch sei die Pandemie nicht überwunden, mahnt Kurzai. Der Mediziner empfiehlt deshalb, in Innenräumen, in denen sich viele Personen aufhalten, auch bei niedrigen Inzidenzen weiter Masken zu tragen. Auch und gerade an den Schulen: Es habe sich gezeigt, dass dies auch von Schulkindern nicht als großes Problem empfunden werde. "Warum deshalb eine sehr effiziente Maßnahme unterbrechen?", fragt Kurzai. Es bestehe die Gefahr, dass im Herbst ohne Maskenpflicht erneut kein geregelter Unterricht stattfinden könne.
Masken draußen nur "in speziellen Situationen wie vollem Fußballstadion sinnvoll"
Eher skeptisch ist der Hygiene-Experte hingegen bei der Maskenpflicht im Freien: Die allermeisten Infektionen fänden im Innenraum statt, so Kurzai. Nur in speziellen Situationen - wie in einem vollen Fußballstadion, wo viele Menschen auf engem Raum ihre Mannschaft anfeuern - sei eine Maske draußen wirklich sinnvoll.
Die Inkubationszeit ist die Zeit zwischen Übertragung und den ersten Krankheitssymptomen und beträgt beim Corona-Virus 2 bis 14 Tage. Zum Vergleich: Bei einer Grippe liegt die Inkubationszeit bei 1 bis 2 Tagen. Somit können Menschen den Erreger bereits per Tröpfcheninfektion oder durch Aerosole übertragen, ohne zu wissen, dass sie schon erkrankt sind. Sie tragen den Erreger schon in sich, ohne es zu merken. Das ist ein entscheidender Unterschied zur Grippe.
siehe: https://www.helios-gesundheit.de/magazin/corona/news/corona-versus-grippe-was-ist-gefaehrlicher/
Maske empfohlen werden: -JA- oder -NEIN-?
.....dürfte am Maskengeschäft liegen
Weshalb gab es diese Maskenpflicht im Vorfeld nicht schon bei anderen Infektionskrankheiten, wie z.B. Influenza....?
Aber es wird, so wie letzten Sommer, nichts passieren!!
Die Zahlen werden wieder steigen und die Schüler nach Hause geschickt. Die Eltern dürfen wieder zusehen wie sie mit der Situation zurecht kommen.
Maskenpflicht ok, aber sollte man jetzt nicht doch situationsgerecht entscheiden und sagen: Masken am Platz ab, Fenster auf! Ihr wisst doch alle nicht was ihr unseren Kindern damit antut.
In den Kneipen und Stadien geht es doch auch!
Kinder sind ja auch das "schwächste" Glied in der Corona-Pandemie