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München
Lockdown oder Lockerung? Bayerische Corona-Beratungen am Mittwoch
Wie geht es in Schulen nach den Osterferien weiter? Und was wird aus den angekündigten Modellstädten? Bayerns Regierung will in einer Sondersitzung Klarheit schaffen.
Wie geht es in Bayerns Schulen nach den Ferien weiter? Und welche Kommunen werden Corona-Modellstädte? Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will darüber am Mittwoch entscheiden.
Foto: Peter Kneffel, dpa | Wie geht es in Bayerns Schulen nach den Ferien weiter? Und welche Kommunen werden Corona-Modellstädte? Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will darüber am Mittwoch entscheiden.
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:00 Uhr

Das Bayerische Kabinett will an diesem Mittwoch die Weichen für die weiteren Corona-Regeln nach den Osterferien stellen. Vor allem zwei Bereiche dürften in der außerplanmäßigen Sitzung im Zentrum stehen: Die angekündigten vorsichtigen Öffnungen von Handel, Gastronomie und Kultur in bayernweit bis zu acht Modellstädten. Und die Wiederaufnahme des Schulbetriebs nach den Osterferien am kommenden Montag.

Die Schulen seien die größte Herausforderung, hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bereits vor Ostern gesagt: Denn angesichts zuletzt überdurchschnittlich hoher Corona-Neuinfektionen bei Kindern und Jugendlichen müssten hier der Wunsch nach bestmöglicher Bildung mit dem Schutz der Gesundheit abgewogen werden.

Söder will Testpflicht für Schüler im Klassenzimmer

"Oberster Maßstab bleibt auch in den Schulen der Gesundheitsschutz", hatte Söder beteuert – und eine "Testpflicht" in den Schulen in Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 100 angekündigt. "Das Test-Regime muss funktionieren", verlangte Söder. Geplant ist, dass alle Schüler, die in der Schule Unterricht haben, zwei Mal pro Woche in der Schule einen Selbsttest machen sollen. Kritik unter anderem von Lehrerverbänden am Testen in der Schule hatte Söder zurückgewiesen: Nur so könne sichergestellt werden, dass alle Schüler im Klassenzimmer tatsächlich getestet sind, sagte er. 

Genügend Schnelltests für alle Schulen sollen laut Gesundheitsministerium nun ausgeliefert sein. Wie viele Schüler letztlich aber überhaupt in die Schulen kommen dürfen, ist angesichts der steigenden Inzidenzen noch völlig unklar. Offenbar sollen die im März eingeführten Regeln vorerst weitergelten: Danach sind unter einer regionalen Inzidenz von 100 alle Schüler in geteilten Klassen im Wechselunterricht. Übersteigt die Sieben-Tage-Inzidenz den Schwellenwert 100 kommen nur die Abschlussklassen, die 11. Klassen Gymnasium und die 4. Klassen in die Schulen – alle anderen Schüler gehen wieder in den Distanz-Unterricht, sie bleiben also zuhause.

Bayerns Kabinett entscheidet über "Modellstädte" mit gelockerten Corona-Regeln

Ebenfalls auf der Tagesordnung steht eine Entscheidung über die von Söder vor den Osterferien angekündigten "Modellstädte": In insgesamt acht Kommunen soll ausprobiert werden, ob durch ein gut organisiertes Test-System weitere Öffnungen von Handel, Kultur und Gastronomie möglich sind. Söder hatte allzu große Erwartungen allerdings bereits letzte Woche wieder gedämpft: "Wir sehen ja an Österreich: Testen allein ist nicht alles", sagte er mit Blick auf die zuletzt stark steigenden Corona-Infektionen im Nachbarland: "Wir entscheiden in aller Ruhe, ob überhaupt, wann und wer", sagte Söder.

Als Voraussetzung für eine Modellstadt kündigte er gleich mehrere Kriterien an: So soll die Stadt zwischen 11 000 und 100 000 Einwohner haben, zuletzt eine stabile, möglichst niedrige Inzidenz gehabt haben, ein gut funktionierendes, digitales System der Kontakt-Verfolgung bei Corona-Fällen besitzen und ein überzeugendes Test-Konzept vorgelegt haben. Denkbar sei auch die Öffnung nur von Teil-Bereichen in den einzelnen Städten – etwa nur von Theatern und Kinos oder nur der Außengastronomie.

Der Modellversuch soll ab 12. April zwei Wochen laufen und wissenschaftlich begleitet werden. Ebenfalls ab 12. April sollen zudem die Regeln für die Öffnung des Einzelhandels gelockert werden: So sollen Läden statt bis Inzidenz 50 künftig bis Inzidenz 100 mit Kundenbeschränkung und FFP2-Masken öffnen dürfen. Die Grenze für die Öffnung nach Terminvereinbarung ("Click & Meet") soll von Inzidenz 100 auf Inzidenz 200 steigen. Söder begründete diese Lockerung mit den guten Erfahrungen und der großen Sorgfalt der Läden bei der Umsetzung der Corona-Regeln.

 
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Kommentare
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  • radfahrer
    1.
    Was sagt ein Schnelltest zum Infektionsgeschehen und Krankheitsbild überhaupt aus?

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    Mit welcher Begründung sollte ein symptomloses Kind getestet werden?
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  • Werner12
    Die Selbstetests Zuhause machen lassen ohne Aufsicht geht gar nicht.
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  • horsthardekopf
    In Landkreisen steigen Indizienwerte Rapid durch Spargel Erntehelfe Rapid, wie jetzt in Giebelstadt 20 Fälle auf einem Spargelhof. 20 von 70 im Landkreis insgesamt. Und dafür müssen Kinder getestet werden und daheim wieder eingesperrt sein. Was soll das !!!?
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  • Faultier
    Ich frage mich auch schon lange, warum man das nicht differenziert betrachten kann.
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  • 91189
    Wenn eine Testpflicht für alle Schüler kommt, dann muss es aber auch kompletten Präsenzunterricht geben (keinen Wechselunterricht).
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  • maczeug
    Warum das?
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  • Werner12
    Weil viele es nicht richtig machen oder sogar mit Absicht nicht richtig durchführen ( Coronaleugner). Diese Tests zeigen nämlich nicht an ob genügend Sekret eingesammelt worden ist.
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  • horsthardekopf
    Und auch freier Wahl, wie in NRW. Ich lass mein gesundes Kind nicht 2 mal der Woche mit Chemie Baukasten spielen. Es ist Sondermüll und höchst gefährlich
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  • Galka
    Wenn sie ihr Kind nicht testen lassen wollen, woher wollen sie dann wissen ob ihr Kind gesund ist?Bei Kindern sind die Symptome oft nicht sehr deutlich zu erkennen.Aber sie können fleißig andere anstecken.
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  • oechler
    Aber es ist doch unlogisch, das Kind mit dem Bus zur Schule zu schicken, dort im Klassenraum mit etwa 15 anderen den Test zu machen, um dann bei positiven Ergebnis das Kind wieder abholen zu lassen. Wäre es nicht sinnvoller, Test zu Hause machen, bei positiv bleibt Kind daheim, Nachweis per Foto an Schule, bei negativen Test, wird das Testergebnis verpackt mit in die Schule genommen u vorgelegt.
    Soviel Vertrauen sollte man Eltern gegenüber zeigen!
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  • georg-ries@web.de
    Eltern Vertrauen? Der war gut!!!
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  • radfahrer
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  • radfahrer
    -horsthardekopf-

    Danke für ihren Kommentar mit ihrem Hinweis zur offenen Transparenz
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  • tabima
    Wenn Sie es so sehen, darf nirgends mehr auf AHA geachtet werden, Masken wären dann auch überflüssig. Nur zur Erinnerung, in vielen Schulen gibt es kaum Hygienekonzepte, da die Kinder sie einfach nicht einhalten können. Auch Masken werden oft nicht getragen (z.B. Grund - und Förderschulen, Kitas)

    Man müsste sich demnach KOMPLETT auf nicht sehr sichere und aussagefähige Schnelltests verlassen (wenn sie denn auch irgendwann mal in allen Schulen in ausreichender Menge vorhanden wären UND diese auch von ALLEN verwendet werden würden) - das würde vielen Menschen das Leben kosten!!!!
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