Die Bundesregierung und die Länder wollen im Corona-Kampf die schlimmsten Auswüchse der Omikron-Welle mit bekannten Mitteln beherrschbar halten. Um die Ausbreitung des Virus zu vermeiden, soll vor allem der Besuch in Restaurants und Cafés strengeren Regeln unterliegen. Die Branche war von ähnlichen Maßnahmen schon im letzten Winter hart getroffen worden und warnt bereits vor einer bundesweiten Pleitewelle.
An anderer Stelle wird hingegen versucht, Beschäftigte nach einer Infektion möglichst schnell wieder an die Arbeit zu bringen: Infizierte und Kontaktpersonen können künftig bereits nach sieben Tagen mittels negativem PCR- Test oder zertifiziertem Schnelltest von der Quarantäne befreit werden. Wer allerdings im Gesundheitssektor oder einer Behindertenwerkstatt arbeitet, braucht einen PCR-Test. Ohne Verkürzung beträgt die Quarantäne zehn Tage. Eine Begünstigung beschloss die Ministerpräsidentenkonferenz für Kontaktpersonen mit Auffrischungsimpfung. „Wer geboostert ist, muss nicht mehr in Quarantäne“, kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach den Beratungen an.
Keine Verschärfung bei Kontaktbeschränkungen
Bund und Länder bekräftigten außerdem die geltenden Kontaktbeschränkungen, verschärften diese aber nicht. So bleibt es dabei, dass private Zusammenkünfte von Geimpften und Genesenen mit maximal 10 Personen erlaubt sind. Für nicht geimpfte und nicht genesene Menschen gilt weiter, dass sich lediglich die Angehörigen des eigenen Haushalts sowie höchstens zwei Personen eines weiteren Haushaltes treffen dürfen. Kinder bis zur Vollendung des 14 Jahres sind jeweils ausgenommen.
Die neue Virus-Mutation ist hochgradig ansteckend, weshalb mit zehntausenden Infektionen pro Tag zu rechnen ist. In Frankreich und Großbritannien ist bereits diese rapide Ausbreitung zu beobachten. Wenn sich derart viele Menschen anstecken oder als enge Kontaktpersonen in Quarantäne müssen, sind grundlegende Funktionen der Gesellschaft bedroht.
Impfung plus Test in der Gastronomie
Deshalb soll die Ausbreitung des Omikron-Erregers an anderer Stelle gebremst werden. Für den Besuch in Restaurant oder Café reicht es künftig nicht mehr aus, nur genesen oder geimpft zu sein (2G). Zusätzlich muss entweder ein negativer Test oder der Nachweis einer Auffrischungsimpfung vorgelegt werden.
Viele Gastronomen leiden bereits unter den bisherigen Einschränkungen und fürchten, dass die neuen 2G-plus-Regeln ihnen die letzten Kunden vertreiben. „Mit 2G plus kann man einen Gastronomiebetrieb wirtschaftlich nicht mehr führen“, sagte Bayerns Hotel- und Gaststätten-Präsidentin Angela Inselkammer dieser Redaktion. „Diese Pläne haben mich zum Jahresauftakt kalt erwischt. Es ist ein fatales Signal, immer wieder auf die Gastronomie loszugehen. 2G plus wäre für unsere Branche schlimm.“ Auch die IHK für München und Oberbayern kritisierte die 2G-Plus-Regel für die Restaurants: „Bei den Unternehmerinnen und Unternehmern besteht die berechtigte Sorge, dass durch die zusätzliche Testpflicht weniger Gäste kommen und Umsatzeinbußen drohen könnten. Bereits die bisherige Regelung hat zu Unsicherheiten bei den Betreibern geführt, die sich nun noch verstärken dürften“, sagte Präsident Klaus Josef Lutz.
Söder-Regierung will am Dienstag entscheiden
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder machte den Wirten Hoffnung. „2Gplus – wir sind da sehr, sehr zurückhaltend und skeptisch“, sagte er. Die Staatsregierung will am Dienstag entscheiden, ob sie den anderen Ländern folgt. Söder bemängelte, dass die vom Bund verlängerten Wirtschaftshilfen nicht ausreichend seien. „Vielen geht die Luft aus. Diese Hilfen werden nicht ausreichen“, meinte er. Unternehmen und Selbstständige können seit Freitag die vierte Überbrückungshilfe für die Monate Januar bis März beantragen.
Mit Blick auf die Schulen und Kitas betonte Söder, dass diese nach den Empfehlungen der Kultusministerkonferenz am Montag wie geplant in Präsenz starten könnten: „Da gibt es natürlich Sorgen und ich habe auch Verständnis für die Sorge von Eltern und Lehrern um die Gefahren, die da existieren. Aber umgekehrt ist es die große Herausforderung, Schule zu gewährleisten, Betreuung zu ermöglichen.“
Die Politik sollte in den "endemischen Modus" wechseln. Der ehemalige WHO-Epidemiologe Professor Klaus Stöhr hat am 08.01.2022 bei einem Interview auf Welt.de darauf hingewiesen, dass zwar die Inzidenzen zunehmen aber die Symptome leichter verlaufen. Alles deutet auf ein Auslaufen der Pandemie hin. Zudem meint er, dass 2G+ in Hotels und Restaurants keinen Sinn machen, denn bei RKI wurde dort noch nie ein vermehrtes Infektionsgeschehen festgestellt. Maske, Abstand und Hygiene ist für alle das Beste, egal ob 1x geimpft, 2x geimpft, geboostert, genesen oder ungeimpft. Das Virus kann von jedem übertragen werden, denn die Impfung erzeugt keine sterile Immunisierung. Eigentlich sollte das auch jeder aus der Politik verstanden haben.
Link: https://www.welt.de/politik/deutschland/video236116914/Virologe-Stoehr-Beim-RKI-kommt-Restaurant-als-Infektionsquelle-ueberhaupt-nicht-vor.html?icid=search.product.onsitesearch
Alles wird gut!
Euer Maximosi
Stellen diese Bundesländer die Impfzertifikate als "geboostert" aus - im Gegensatz zu Bayern?
Wenn ja: Oh tempora, oh mores!
Ich überlege ernsthaft einen Eilantrag beim Bay. Verfassungsgerichtshof zu stellen.
Wenn nämlich die Impfzertifikate in verschiedenen Bundesländern unterschiedlich ausgestellt werden könnte das übrigens auch EU-Recht brechen ... Vom Gelichbehandlungsgrundsatz im Bundesgebiet reden wir da noch gar nicht.
Wer in Bayern übrigens schnell genug geschaltet hat(te) wurde wohl anfangs noch mit einem Zertifikat für "geboostert" bedacht.
Jedenfalls werde ich solange kein Geld mehr in Betrieben ausgeben in die ich nicht reinkomme.
Punkt! Lieber verhungere ich zu Hause!
@Mainpost: Hier also noch jemand, dem das "Sondergewurstel" in Bayern so richtig auf den Keks geht!
Gibt es wirklich noch Coronakritiker?
Alle 16 MP und der BK haben sich Heute für eine Impfpflicht ausgesprochen. Die Abstimmung wurde nur auf März verschoben. Es deutet sich schon an, das wir die nächsten Wochen die gleich hohen Infektionszahlen wie Großbritannien (Heute 180 Tsd. Neuinfektionen) bekommen
https://www.corona-in-zahlen.de/weltweit/vereinigtes%20k%C3%B6nigreich/
Am 15. März kommt die Impfpflicht im Gesundheitssystem, darüber wird schon gar nicht mehr diskutiert. Und die AfD und FDP halten diesen Zug (allgemeine Impfpflicht) nicht mehr auf.
Und Sie meinen es läuft wirklich gut?
aber die Polizei ist ja dabei, da könnt ihr dann mal nach den Weg fragen, wenn ihr euch verfranzt habt.
Oder lauft ihr allen einen unbekannten Führer hinterher mit unbekannten Ziel?
(nur zur Info, bin geimpft und geboostert)
Beim RKI steht weiterhin: Die Infektionsgefährdung wird für die Gruppe der Ungeimpften als sehr hoch, für die Gruppen der Genesen und Geimpften mit Grundimmunisierung (zweimalige Impfung) als hoch und für die Gruppe der Geimpften mit Auffrischimpfung (dreimalige Impfung) als moderat eingeschätzt.
Geimpft ist wer 2 Impfungen hat und seit der 2.ten Impfung mindestens 14 Tage vergangen sind. Diese Geimpften benötigen bei 2G plus einen zusätzlichen Test.
Wer noch zusätzlich geboostet ist, braucht diesen Test nicht
2Gplus= Genesen oder Geimpft plus Test oder plus bei 2fach Geimpften der Booster.
Wird sehr anschaulich im Text oben erwähnt.
Nichtgeimpfte dürfen eine Tiefkühlpizza kaufen und zu Hause geniessen. Lieferdienst anrufen oder auf Mamas Vorratskiste hoffen. Ohne Impfung leider kein Kneipenbummel mehr, da nützt kein Test.