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Würzburg
Höchste Waldbrandgefahr: Luftbeobachtung in ganz Unterfranken
Hitze und Dürre: Das Risiko für Waldbrände ist in der Region derzeit enorm hoch. Mit Beobachtungsflügen will die Regierung Mensch und Wald schützen. Ab sofort.
Aufgrund der hohen Waldbrandgefahr wird in den kommenden Tagen ganz Unterfranken aus der Luft beobachtet.
Foto: Lucia Lenzen | Aufgrund der hohen Waldbrandgefahr wird in den kommenden Tagen ganz Unterfranken aus der Luft beobachtet.
Susanne Schmitt
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:26 Uhr

Hohe Temperaturen und anhaltende Trockenheit haben in der gesamten Region höchste Waldbrandgefahr ausgelöst. Ab sofort bis vorläufig Montag, 29. Juli, hat die Regierung von Unterfranken deshalb Luftbeobachtungsflüge als Maßnahme der vorbeugenden Waldbrandbekämpfung für den gesamten Bezirk angeordnet. "Es herrscht teils die höchste Warnstufe 5, sonst würden wir nicht unter der Woche fliegen", sagt Regierungssprecher Johannes Hardenacke auf Anfrage. Auch in den nächsten Tagen würden hohe Temperaturen, Sonne und allenfalls lokale Gewitter erwartet, was die Situation weiter zuspitze.

  • Waldbrandgefahrenindex Deutscher Wetterdienst: Wie hoch ist die Waldbrandgefahr in Bayern?
In Unterfranken herrscht aktuell die höchste Warnstufe für Waldbrände. Im Bild üben Feuerwehren bei Werneck (Lkr. Schweinfurt) den Ernstfall.
Foto: Anand Anders | In Unterfranken herrscht aktuell die höchste Warnstufe für Waldbrände. Im Bild üben Feuerwehren bei Werneck (Lkr. Schweinfurt) den Ernstfall.

Die Bevölkerung wird dringend gebeten, derzeit in Waldgebieten äußerste Vorsicht walten zu lassen. Keinesfalls sollte man mit offenem Feuer hantieren oder rauchen.

Die Luftbeobachter fliegen täglich in den Nachmittagsstunden auf zwei festgelegten Routen, jeweils etwa zwei, drei Stunden lang. Unter der Woche starten die Flugzeuge laut Hardenacke ab 17 Uhr. Am Wochenende beginne die Luftüberwachung bereits um 15 Uhr, da dann keine Bewirtschaftung in den Wäldern stattfinde und damit eine "Warnfunktion" wegfalle.

"Wir fliegen ganz Unterfranken ab."
Johannes Hardenacke, Sprecher der Regierung von Unterfranken

Die Flugzeuge starten bei der sogenannten Westroute von den Flugplätzen Mainbullau und Hettstadt, bei der Ostroute von Schweinfurt-Süd und Haßfurt. So werde "ganz Unterfranken abgeflogen", so Hardenacke.

Übernommen wird die Überwachung von der Flugbereitschaft Unterfranken der Luftrettungsstaffel Bayern. Dazu gehören 44 ausgebildete Luftbeobachter und 35 Piloten. Die  Einsatzkosten trägt die Regierung von Unterfranken aus Mitteln des Katastrophenschutzfonds. Pro Flugstunde und Flugzeug seien das rund 200 Euro Sachkosten, sagt Hardenacke. Hinzu kommen etwa Reisekosten der Luftbeobachter. Die Piloten der Luftrettungsstaffel fliegen ehrenamtlich.

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Zugleich nutzen die Luftbeobachter die Einsätze, um Auffälligkeiten in Bezug auf den Borkenkäferbefall festzustellen. Einen zweiten Einsatzschwerpunkt bilde die Verkehrsbeobachtung, heißt es in der Mitteilung der Regierung von Unterfranken.

Erst im Juli hatten verheerende Waldbrände in Mecklenburg-Vorpommern große Schäden verursacht.  

Hitze macht auch Menschen zu schaffen: BRK sucht ehrenamtliche Helfer 

Die Hitze macht nicht nur der Natur zu schaffen, sie setzt auch vielen Menschen zu. Auf seiner Facebook-Seite teilte der Kreisverband Kitzingen des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) mit, dass es wegen der hohen Temperaturen zu einem erhöhten Transportaufkommen im Rettungsdienst und Krankentransport gekommen sei. Die BRK-Bereitschaften von Volkach und Schwarzach am Main hätten mit je einem Krankentransport ihre Kitzinger Kollegen unterstützt.
 
Der BRK-Kreisverband Würzburg bemüht sich laut Auskunft von Sprecher Stefan Krüger, für die nächsten Tage Ehrenamtliche zu finden, die den Rettungsdienst bei Bedarf mit zusätzlichen Fahrzeugen unterstützen – ähnlich wie das bei der zurückliegenden Hitzewelle Ende Juni der Fall war. „Allerdings war das Einsatzaufkommen seinerzeit dann gar nicht so wesentlich erhöht“, so Krüger. „Anscheinend stellen sich die Menschen gut auf die Hitze ein und befolgen die einschlägigen Ratschläge.“
 
 
Verhaltensregeln bei akuter Waldbrandgefahr
Das Rauchen im Wald ist vom 1. März bis zum 31. Oktober verboten. Werfen Sie beim Auto- und Bahnfahren keine Zigarettenkippen aus dem Fenster.
Machen Sie im Wald oder in Waldnähe (bis 100 Meter) kein offenes Feuer. Bei offenen Feuerstätten sind die von ihnen ausgehenden Gefahren besonders zu berücksichtigen; von leicht entzündbaren Stoffen müssen offene Feuerstätten mindestens 100 Meter entfernt sein.
Geschlossene Feuerstätten im Freien müssen von brennbaren Stoffen und Gebäuden mindestens fünf Meter, von leicht entzündlichen Stoffen mindestens 25 Meter entfernt sein. Bei starkem Wind dürfen Feuerstätten nicht benutzt werden und beim Verlassen der Feuerstelle müssen Feuer und Glut vollkommen erloschen sein.
Parken Sie Ihr Auto nicht auf trockenem Gras, da es sich am heißen Katalysator entzünden kann.
Waldbesitzern wird dringend abgeraten, die Rinde und Gipfel der von Borkenkäfern befallenen Hölzern zu verbrennen. Es wird empfohlen, das Restholz zu häckseln und aufgrund der hohen Nachfrage in Heizwerken zu verwenden.
Vermeiden Sie Müll: Jede weggeworfene Glasflasche, Folie, jedes Feuerzeug oder jede Dose mit chemischen Abfällen kann zu einem Brandherd werden.
Waldbrände sind unverzüglich der Feuerwehr über die Notrufnummer 112 zu melden.
 
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