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München
Grüne fordern pro Jahr 200 neue Windräder in Bayern
Die Klimapolitik der Söder-Regierung bestehe nur aus Ankündigungen, finden die Grünen. Sie fordern fixe CO2-Vorgaben, mehr Solaranlagen – und 200 neue Windräder pro Jahr.
Die Grünen werfen Ministerpräsident Markus Söder (CSU) beim Klimaschutz Symbolpolitik vor. So sei etwa der Ausbau der Windkraft in Bayern durch die 10-H-Abstandsregel 'de facto tot'.
Foto: Aurelian Völker | Die Grünen werfen Ministerpräsident Markus Söder (CSU) beim Klimaschutz Symbolpolitik vor. So sei etwa der Ausbau der Windkraft in Bayern durch die 10-H-Abstandsregel "de facto tot".
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:46 Uhr

Die Grünen im Landtag werfen Ministerpräsident Markus Söder (CSU) beim Thema Klimaschutz Symbolpolitik ohne Substanz vor. "Söder verkündet nur Ziele, die weit in der Zukunft liegen", kritisiert der Energie-Experte der Grünen Martin Stümpfig: "Es fehlt aber nach wie vor an den konkreten Maßnahmen." Söder hatte diese Woche die Klimaneutralität für Bayern ab 2040 und eine CO2-Reduzierung um 65 Prozent bis 2030 angekündigt.

Grüne: Bereits die Hälfte des bayerischen CO2-Budgets bis 2030 aufgebraucht 

Dabei sei bereits die bisherige Klimabilanz der CSU geführten Regierungen schwach, findet Stümpfig: Beim Rückgang der CO2-Emmisionen seit 1990 liege Bayern bundesweit nur auf Platz 11. Von 2014 bis 2019 sei der CO2-Ausstoß sogar von 75 auf 81 Millionen Tonnen gestiegen. Und auch die CO2-Ziele bis 2030 rückten in weite Ferne: So habe Bayern bereits seit 2018 die Hälfte des nach dem Pariser Klimaabkommen bis 2030 zur Verfügung stehenden CO2-Budgets verbraucht.

Zwar beteuere Söder, die jüngsten strikten Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts für einen effektiven Klimaschutz auch in Bayern erfüllen zu wollen. Wie dies gelingen solle, bleibe aber offen, bemängelt Stümpfig: So halte der Ministerpräsident etwa weiter an der 10-H-Abstandsregel fest, obwohl ohne zusätzliche Windkraft eine CO2-neutrale Energieerzeugung nicht möglich sei. "Die Windkraft in Bayern ist de facto tot", findet Stümpfig. So seien in den letzten drei Jahren nur acht neue Windräder in Betrieb gegangen: "Wir bräuchten aber 200 neue Anlagen pro Jahr."

Auch beim Ausbau der Solarenergie fordern die Grünen mehr Tempo: So habe Söder eine Solarpflicht für Neubauten bereits vor einem Jahr angekündigt – passiert sei aber nichts. "Warum soll man ihm also jetzt glauben, dass diese Regel 2022 kommt?", fragt Stümpfig.

Grüne: Neues Klimagesetz muss jährlichen CO2-Verbrauch festschreiben

Für die von Söder angekündigte Überarbeitung des erst sechs Monate alten bayerischen Klimaschutzgesetzes fordern die Grünen deshalb klare Vorgaben: So müsse etwa ein verbindliches, jährliches CO2-Budget festgeschrieben werden. Die Kommunen bräuchten fixe Klima-Vorgaben und finanzielle Unterstützung. Ein unabhängiger Klima-Rat müsse die Umsetzung begleiten. Zudem müssten mit einem Sofortprogramm künftig etwa auch neue Parkplätze mit Solartechnik ausgestattet und alle staatlichen Dienstfahrzeuge elektrisch angetrieben sein.

"Das neue Klimagesetz muss ein Kickstart sein", verlangt Stümpfig. Falls dies im Landtag nicht gelinge, drohen die Grünen weiter mit einem Volksbegehren: "Wir bleiben dran, der Staatsregierung Beine zu machen."

 
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  • letsgo101
    Es geht weiter, es sollen noch mehr Windräder errichtet werden. Jetzt fragt man sich aber doch, es wird die maximal mögliche Stromerzeugung errechnet. Doch was erzeugen die Windräder denn wirklich ? Hier hüllt man sich in Schweigen. Viele Windräder stehen still weil der Wind fehlt, aber sie wurden errichtet. Das selbe gilt auch für die Solar-Felder, keine Sonne kein Strom, auch hier werden keine Zahlen genannt wie hoch der Wirkungsgrad denn sei. Außerdem bemängelt man den Grundwasserspiegel, doch sollte man sich einmal vor Augen halten das der Bau von Windrädern eine größere Fläche verdichtet. Ebenso bei den Solar-Feldern, die Zellen decken ja den Boden ab in dem kein Niederschlag mehr eindringen kann. Wie man erkennen kann ist nicht alles so wie es die Grünen vorgeben !
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  • Lebenhan1965
    @ letsgo....

    Warum soll unter Solarfeldern kein Wasser mehr in den Boden eindringen können? Darunter wird doch nichts versiegelt.

    Ich kenne Solarfelder unter denen zweimal im Jahr Schafe durchgeführt werden, das ist doch echte Doppelnutzung.
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  • letsgo101
    Haben Sie schon einmal ein Solarfeld genau angesehen ? Hier sind einige Reihen mit Solarzellen, mit schrägem Gefälle, aufgebaut. Unter den Zellen kann kein Niederschlag ind den Boden eindringen, sondern nur da wo das Wasser von den Zellen abläuft. Also nur an einer geringen Fläche. Ob dort Schafe zum Abgrasen sind ist ja Nebensächlich. Außerdem sollte einem klar sein das solche Flächen fehlen um Landwirtschaft zu betreiben !
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  • diefulls
    Ich bin kein Windkraftgegner und finde die Windräder am Horizont auch schöner als die Schlötte/Kühltürme von anderen Kraftwerken. Aber ich finde es nicht sinnvoll dafür Wälder zu roden und Felder zu versiegeln. Denn ohne Wälder und Felder ist auch sch..lecht.
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Also, ich weiß, wie z. B. ein Klimaneutrales Auto aussehen sollte.

    Kann ich aber nicht näher beschreiben, weil der Kommentar dann gesperrt wird ...
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Gerne, dann aber bitte nach Oberbayern und nicht keine mehr nach Unterfranken!
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  • flyarcus@gmx.de
    Die Naturliebenden Grünen würden unsere restliche Natur auch noch verschandeln, vom optischen Desaster mal abgesehen hat jedes Windrad einen nicht grad wenigen Flächenbedarf, mit einer enormen Bodenversiegelung inkl. Zufahrtswege für Aufstellung und Wartung. Oft weht kein Wind, Nachts so gut wie nie...... wann wird mal angefangen nachzudenken? Wacht endlich auf, der Natur hilft niemand mit einem grünen Kreuzchen.
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  • 91189
    Ja nachts scheint ja keine Sonne, die den Strom erzeugt, dass sich die Windräder drehen.
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  • heppi
    Frage: Was wäre dann die Alternative? Kohle, Öl, Atomkraftwerke?
    PV und Wind sind die nachhaltigen und günstigen Stromerzeuger.
    P.S.: "Wacht endlich auf" habe ich bisher nur von Schwurbler und Verschwörungstheoretiker gehört.
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  • flyarcus@gmx.de
    @hebbi....es geht nicht darum eine Alternative zu finden, es geht darum eine funktionierende Lösung zu finden. Sonne und Windkraft sind nachts nichts wert....wie wollen die Grünen Vögel die ganzen angestrebten Elektroautos denn laden? Es nutzt niemanden nutzlose Windkraftanlagen aus dem Boden zu stampfen, nur um etwas getan zu haben, was sich bei genauem Betrachten als ein schlechter Witz herausstellt.
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  • robert.erhard@gmx.de
    Ich gragen mich aber schon, warum Grüne Windkraftanlagen aktiv blockieren (Oerlenbach) durch massive Ubterstützubg und Wahlkampf mit der Bürgerinitiative
    Warum sind sie gegen Biogasanlagen die mit Produkten aus den konventionellen Landwirtschaft betrieben werden? Warum lehnen sie Photovoltaik auf Feldern ab? Weil es wieder die Konzerne sind, die das umsetzen?
    Warum fahren viele von ihnen alte Fahrzeuge, die mehr CO2 ausstoßen als 10 neue?
    Warum stellen gerades sie diese Forderungen auf?
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Windräder sind optisch keine schöne Sache aber die Methoden mit denen Windkraftgegner argumentieren sind oftmals sehr fragwürdig!

    Gerade bei solchen polarisierenden Themen gibt es auch verblendete Mitmenschen die sich für keine Aussage schämen obwohl sie es eigentlich besser wissen.

    Letztlich geht es auch um Unabhängigkeit Deutschlands von anderen Ländern ohne das Land mit umweltschädlichen Kohle- oder potentiell extremst gefährlichen Atomkraftwerken zuzupflastern. Wind-, Sonnen- und Wasserenergie ist hierzu eine gute Möglichkeit, auch wenn sie teils teuer sein mag oder nicht schön aussieht.

    Es kann nicht die Lösung sein am Rockzipfel autoritärer Staaten zu hängen weil man auf deren Öl und Gas angewiesen ist! Von Parteien wie der CSU die die Freiheit durch Beschneidung der Grundrechte einschränken kann man allerdings eine gewisse Sympathie für solche Länder erkennen. Bezeichnend wenn zusätzlich aus CSU-Reihen andere Parteien dann als "Verbotsparteien" deklariert werden.
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  • jebusara@web.de
    Jeder Grüne sollte mit gutem Beispiel voran gehen und sein Verbrenner-Auto abschaffen. Sein dann vorhandenes E-Auto an der hauseigenen Stromerzeugung laden, ein normales Rad ohne Tretunterstütung fahren, kein Fleisch essen und auf Flug- und sonstige Reisen verzichten. Das wäre gelebte Vorbildfunktion. Aber lass andere etwas tun, Wasser predigen und Wein trinken war schon immer deren Devise.
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  • waldemarthurn@freenet.de
    Wo haben die Grünen den meisten Erfolg bei den Schulkindern da diese noch keine Ahnung haben wie ein Land funktioniert am liebsten würden die alles verbieten.Der Klimawandel ist nicht zu stoppen so einfach ist das.Es gibt zu viele Menschen.
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  • al-holler@t-online.de
    Sind die größte Vogelkiller jetzt nicht mehr die Hätschel-Miezen sondern grün?
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  • Bezirksrat Gerhard Müller
    Bayern ist rückständig, was den Klimaschutz betrifft - danke für die engagierte GRÜNE Initiative - Stümpfig und Friedl sind erfahrene und bodenständige MdLs mit klarem Kompaß grinsen
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  • robert.erhard@gmx.de
    Das erfahren und bodenständig muss gestrichen werden! MdL darf bleiben...
    Die Grünen haben in Bayern noch nichts bewirkt! Oder hatten sie bereits eine Regierungsbeteiligung? Sie hängen sich an Umweltverbände bei Volksentscheiden und reden hier so und dort zum selben Thema anders! Jetzt fordern Sie Windräder und woanders sind sie dagegen! Was machen die Grünen Abgeordneten produktives außer Verbote, Straßensperren, Vernichtung von Wirtschaft und Geld?
    Die sog Grünen Technologien sind nicht auf ihrem Mist gewachsen!
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  • uwe.luz@t-online.de
    Komisch: In dem Bundesland, in dem CSU, FW und FDP über 60 % der Wählerstimmen auf sich vereint haben und die GRÜNEN keinen Fuß auf den Boden bekommen, werden bundesweit die meisten E-Autos gekauft. Das zeigt: Es geht auch ohne die Verbotspartei.
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Noch 2020 "...Deswegen spricht sich Söder dafür aus, mit einer Recyclingprämie den Austausch alter Autos durch neue umweltfreundlichere Diesel-Autos zu fördern.."
    https://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Autogipfel-CSU-Chef-Soeder-beharrt-nach-Autogipfel-auf-Kaufpraemie-fuer-Verbrenner-id58091851.html

    Ich glaube andersrum wird ein Schuh draus. Die Grünen treiben die CSU mit Umweltthemen.
    Wirklich komisch, jetzt will Bayern schon 2040 Klimaneutralität erreichen (natürlich ohne Details) oder PV auf alle Dächer ab 2022 oder CO2-Steuer jetzt schon auf 45€/t oder Kohleausstieg vor 2038 oder oder oder. Jetzt müssten nur noch Taten folgen.
    Das hätte man schon vor 10 Jahren mit den Grünen beginnen können, dann hätte die CSU heute keinen solchen Stress mit Umweltthemen. Aber da muss erst ein Beundesverfassungsgericht der Union sagen, das deren Larifarikurs zukünftige Generationen über die Massen belastet.
    Von den verursachten zusächtzlichen Schulden für zukünftige Generationen....
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  • Andre010675
    ....wenn man "grüne" Politik (nicht die Partei) an der Anzahl der zugelassenen e-Autos (x6 hybrid?) festmachen kann, dann gute Nacht. Passt aber zu dem von Ihnen beschriebenen Land. grinsen
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