Es wäre ein weiterer politischer Triumph für Hubert Aiwanger: Mit dem stellvertretenden bayerischen Ministerpräsidenten an der Spitze wollen die Freien Wähler (FW) im September erstmals in den Bundestag einziehen. Bei einer Landesversammlung am Samstag im Sportpark Unterhaching (Lkr. München) nominierten 96 Prozent der 280 anwesenden Mitglieder Aiwanger für Platz eins der bayerischen Landesliste. Auf die aussichtsreiche Position sechs kam mit Jessica Klug aus Obernburg (Lkr. Miltenberg) eine junge Unterfränkin.
97 Prozent Zustimmung für Jessica Klug
Sollten die Freien Wähler nämlich tatsächlich bundesweit die Fünf-Prozent-Hürde überspringen, wäre die dritte Bürgermeisterin ihrer Heimatstadt mit in der Fraktion dabei. Die 25-Jährige, die aktuell als Projektmanagerin für die Freien Wähler im Landtag von Rheinland-Pfalz arbeitet, kam sogar auf 97 Prozent Zustimmung. Sie hatte keine Gegenkandidaten.
Nachdem die Partei zuletzt in den Umfragen bei bundesweit drei Prozent lag, macht sich Optimismus breit. Die Freien Wähler seien als "neue Kraft der Mitte nicht mehr wegzudenken", sagte Aiwanger. Es brauche "gesunden Menschenverstand" im Bundestag. Besonders warnte der Bundes- und Landesvorsitzende vor einer grünen Bundeskanzlerin. Annalena Baerbock wäre "fatal für unsere Zukunft", sagte er. Stattdessen sieht sich der bayerische Wirtschaftsminister bereits auch auf Bundesebene in einer "Koalition der Mitte" mitregieren.
Auf Nachfrage betonte auch Gerald Pittner, der unterfränkische FW-Bezirksvorsitzende, die guten Aussichten "angesichts jeder Menge Steilvorlagen durch die politische Konkurrenz". Er habe überhaupt nicht gewusst, "dass es Weihnachtsgeld für Parteivorsitzende gibt", kommentierte Pittner die jetzt von Baerbock dem Bundestag nachgemeldeten Einnahmen.
Kopfschütteln über die CSU
Auch über die CSU könne er nur den Kopf schütteln, so Pittner. "Wenn Markus Söder jetzt schon über eine mögliche Opposition spricht, klingt das, als habe er schon aufgegeben." Der Ministerpräsident hatte in einem Interview gesagt, falls es für die Union bei der Wahl nicht für Platz eins reicht, solle sie sich in der Opposition erneuern statt Juniorpartner in einer grün-schwarzen Regierung zu werden.
Die Spitzenplätze auf der Bayern-Liste hinter Aiwanger belegen Annette Hauser-Felberbaum (Kempten) und Christian Schindler (Cham). Die nächsten Unterfranken nach Jessica Klug sind Edwin Hußlein (Schweinfurt) auf Platz 16 und Maili Wagner (Aschaffenburg) auf Platz 23.
Das suggeriert ja, dass es außer der Union, SPD und die freien Wähler keiner „kann“ oder darf.
Man schaue mal nach Baden-Württemberg, dort scheint die Sonne auch noch ab und zu.
Dieses Gefasel, dass die bestehende Politik nich besonders gut sei, aber die Alternativen noch schlechte sind, ist sowas von gestern.
Altherrengeschwätz von satten, dicken weißen Männern!