Deutschlandweit scheint die dritte Pandemie-Welle abzuflachen. In Schweinfurt und dem Landkreis schwappt sie munter weiter. So wurde für die Stadt am Dienstag ein Inzidenzwert von 252,7 gemeldet, der Landkreis landet mit 198,4 knapp unter der 200er-Marke. Weil die Situation im Landkreis Schweinfurt seit Wochen angespannt ist und die 7-Tage-Inzidenz meist über 200 liegt, hat sich nun auch das Landratsamt an Gesundheitsminister Holetschek gewandt und um Zuweisung eines Impfstoff-Sonderkontingents gebeten. Eine Bitte um Zuteilung zusätzlichen Impfstoffes, hatte in der vergangenen Woche schon Schweinfurts OB Sebastian Remelé (CSU) an die gleiche Adresse gerichtet.
Bärmann: "Beunruhigende und sehr angespannte Lage"
Der Anstieg der Corona-Infektionen in Stadt und Landkreis habe zu einer beunruhigenden und sehr angespannten Lage geführt, so stellvertretende Landrätin Bettina Bärmann dazu in einer Pressemitteilung des Landratsamtes. In einem Schreiben an den Gesundheitsminister unterstützt sie die Forderung von Remelé, mehr Impfstoff für das gemeinsame Impfzentrum am Volksfestplatz zu bekommen.
Derzeit würden in Schweinfurt nach wie vor Impfwillige der Priorisierungsgruppen 1 und 2 geimpft, heißt es weiter in der Pressemitteilung. Wann es mit der Prioritätsgruppe 3 (60 bis 70-Jährige) losgehe, könne derzeit nicht genau bestimmt werden, da immer noch größere Nachmeldungen aus den Gruppen 1 und 2 hereinkommen. Im Bereich des Impfzentrums Schweinfurt sei sowohl die Altersgruppe, aber auch die Impfwilligkeit bei den Prioritäten 1 und 2 überdurchschnittlich groß. "Das heißt, wir haben in diesen Gruppen mehr Menschen registriert und zu impfen“, so Bärmann.
Aktuell seien für Stadt und Landkreis mit zusammen rund 169 000 Einwohnern, noch rund 33 000 Impfwillige für einen Impftermin registriert. Etwa 2600 davon seien den Priorisierungsgruppen 1 und 2 zuzurechnen. Derzeit erhalte das Impfzentrum rund 4500 Impfdosen wöchentlich. Zu rund zwei Dritteln werden die für Erstimpfungen verwendet. Mit Blick auf weitere eingehende Registrierungen, angestoßen durch die verkündeten Lockerungen für Geimpfte, sowie auf limitierte Impfstoff-Lieferungen, ergebe sich eine lange Warteliste, so Andreas Lösch, Pressesprecher des Landratsamtes. Dabei könnten die vorhandenen Kapazitäten des Impfzentrums nach wie vor nicht annähernd ausgeschöpft werden.
Hohes Pendleraufkommen birgt die Gefahr der Verschleppung des Virus
Stellvertretende Landrätin Bettina Bärmann verweist in diesem Zusammenhang auf die nachteilige Situation für die Impfungen durch niedergelassene Ärzte in ländlichen Regionen. Die Versorgung der Hausärzte mit Vakzinen laufe bundesweit über den pharmazeutischen Großhandel. Dabei werde die pro Woche zur Verfügung stehende Impfmenge schlicht durch die Zahl der impfenden Arztpraxen geteilt.
Insbesondere die Region Schweinfurt sei dadurch benachteiligt, da die Arztdichte schlichtweg geringer sei, so Bärmann weiter in der Pressemitteilung. Dazu komme, dass der Raum Schweinfurt als industriestarke Pendlerregion im Nahbereich der Stadt mehr Arbeitsplätze als Einwohner hat. „Eine hohe Zahl an Pendlern, verbunden mit starkem, diffusen Infektionsgeschehen, birgt die große Gefahr einer weiträumigen Verschleppung der Erkrankung Covid-19“, erläutert Bärmann. Zusätzliche Impfdosen würden für mehr Sicherheit in der stark betroffenen Region Schweinfurt sorgen.
https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/60-impfung-astrazeneca-biontech-unsolidarisch-1.5266638
Wir erleben gerade eine Einbahnstraßensolidarität.
Die Jüngeren waren nun über 1 Jahr überwiegend Solidarisch um die älteren Mitbürger zu schützen.
Diese danken dies nun, indem man sich in großen Teilen selbst den vermeindlich besseren Impfstoff nimmt und den jüngeren dann die Wahl lässt, ob man aus Frust selbst zum nicht empfohlenen AstraZeneca greift oder noch länger daheim sitzen bleibt, aus falscher(?) Solidarität gegenüber der Egoistischen Generation.
Aber vermutlich ist das Politisch sogar erwünscht, das man dieses herauspicken des Impfstoffes zulässt, schließlich ist man ja die Kernwählergruppe der Union.
Es fällt auf, dass diese Probleme insbesondere in Unterfranken auftreten.
Immerhin fast 10% durchgeimpft.
Mit einer Regierung der Abwärts für Deutschland hätten wir nicht mal Impfstoff, denn deren Entwickler wären von Höcke und Co zugunsten eines reinen Volkes mit dosierter Gewalt aus Deutschland gedrängt worden und hätten sicher in einem anderen Industrieland ihre Forschung durchgeführt.
Nationalismus führt ins Verderben, das sollten sich alle Wähler mal zu Gemüte führen.
Na ja, der Ausdruck im Überfluss ist schon schwer übertrieben.
Und organisiert, dass jeder geimpft werden kann hat der Trampel schon mal gar nichts. Wenn er gekonnt hätte, dann hätte er ja sogar noch den Experten Der Regierung Dr. Fauci entlassen.
Dass jetzt in den USA eine doch deutlich höhere Impfquote erreicht ist liegt an der pragmatischen Organisation der meisten Staaten, die ohne große Bürokratie los legten und den vorhandenen Impfstoff schnell unter die Leute brachten.
Endlich werden mit diesem Artikel mal ein paar Zahlen geliefert.
Auf Nachfrage in meinem Impfzentrum (nichts in SW) hat man mir mitgeteilt, dass alle diejenigen jetzt aus dem Kohlenkeller der ersten und zweiten Gruppe kommen, die sich bislang noch nicht angemeldet haben, aber durch die angekündigten Lockerungen eine echte Perspektive für sich sehen. Diese Leute müssen zwingend vorgezogen werden, also rückt die dritte Gruppe, zu der ich gehöre, wieder weiter in die Ferne.
Davon schreibt keiner, würde ja die Verantwortlichen entlasten