zurück
FREISING / SCHWEINFURT
Experte: Gifteinsatz gegen Schwammspinner erfolgreich
Schwammspinner wird aus der Luft bekämpft       -  Ein Hubschrauber verteilt im Flug Insektengift gegen den Schwammspinner. Ein Häutungsbeschleuniger soll die gefährlichen Raupen in Wäldern stoppen.
Foto: Marc Tirl (dpa-Zentralbild) | Ein Hubschrauber verteilt im Flug Insektengift gegen den Schwammspinner. Ein Häutungsbeschleuniger soll die gefährlichen Raupen in Wäldern stoppen.
dpa
 |  aktualisiert: 15.07.2024 08:47 Uhr

Ein Gifteinsatz gegen Schwammspinner in Unter- und Mittelfranken zeigt den erhofften Effekt. Über 80 Prozent der Larven und Raupen seien tot, erklärte Ralf Petercord von der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft. Von Ende April bis Anfang Mai war die Behörde auf 1057 Hektar Wald mit chemischen Substanzen gegen die Schwammspinner vorgegangen. Denn die bedrohen den Forst.

Damit ist der Umfang der Maßnahme kleiner als zunächst geplant. Mitte April hatte Petercord noch von 1400 Hektar gesprochen. "Wir haben einige Flächen aus Naturschutzgründen herausgenommen", erklärte der Experte. Darum hatte sich unter anderem der Bund Naturschutz bemüht. "Und es gab Waldbesitzer, die die Maßnahme nicht wollten."

Raupen vor allem in Unterfranken

Raupe des Schwammspinners       -  Eine nahezu ausgewachsene Raupe eines Schwammspinners krabbelt auf einem Blatt.
Foto: Landesanstalt für Wald und Forst | Eine nahezu ausgewachsene Raupe eines Schwammspinners krabbelt auf einem Blatt.

Die Raupen des Schwammspinners kamen vor allem in Unterfranken vor. Dort sind viele Eichen zu Hause, die werden von dem Insekt kahlgefressen. Da die Bäume ihre Blätter aber für die Photosynthese benötigen, können sie absterben. Deshalb verteilte die Landesanstalt per Hubschrauber die Substanz MIMIC über den Baumspitzen in Unterfranken und im nördlichen Mittelfranken, so Petercord. Bei dem Gift handele es sich um einen Häutungsbeschleuniger. Es schade nur Insekten, die sich noch häuten. Andere Tiere seien nicht betroffen.

Mit dem Ergebnis ist Petercord sehr zufrieden. Ziel sei nicht gewesen, alle Tiere zu töten. "Es sind noch Schmetterlinge da, die auch abfressen." Die Vorgabe sei gewesen, dass die Eichen überleben. Und das sei wohl erreicht.

Eichenprozessionsspinner breitet sich in Bayern aus

Ein Verwandter, der Eichenprozessionsspinner, breitet sich derweil in Bayern aus, laut Landesamt in diesem Jahr das erste Mal in Freising. Die Raupen können bei Menschen allergische Reaktionen auslösen, wenn sie über ihre Brennhaare Protein absondern, das bei Hautkontakt oder dem Einatmen zu Bindehaut- oder Schleimhautentzündungen führen kann.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Schweinfurt
dpa
Eichen-Prozessionsspinner
Giftstoffe
Mittelfranken
Schädlinge
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • g. r.
    Milliarden von Tiere getötet (leicht sichtbar an den verlassenen Gelegen oder verhungerten Jungvöglen in den Nistkästen vor Ort) um eingen tausend alten Eichen zur Hiebreife zu verhelfen. Der Jungwuchs fehlt und es wäre ein weiteres Gift Gegen Rehe und dort wo diese gehäuft auftreten auch gegen Zecken von Nöten.

    Nur weiter so im Dienste des Mammons ihr kurzsichtigen Mörder!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten