
Kältere Büroräume im Winter, kein Warmwasser, eine eingeschränkte Beleuchtung: Der Freistaat Bayern will in seinen rund 9000 staatlichen Gebäuden den Energieverbrauch ab sofort um bis zu 15 Prozent reduzieren. Die Bayerische Staatsregierung folgt damit dem EU-Notfallplan, der kürzlich alle Mitgliedstaaten auf freiwilliger Basis aufgefordert hatte, den Gasverbrauch deutlich zu reduzieren.
Im Winter: Maximal 20 Grad in Büroräumen, Flure und Treppenhäuser noch kälter
In der bayerischen Staatsverwaltung soll dieses Ziel nun mit einem Fünf-Punkte-Plan erreicht werden. So sollen die Büros künftig nur noch auf maximal 20 Grad Celsius aufgeheizt werden. In Fluren, Treppenhäusern oder Technikflächen kann es im Winter sogar noch kälter werden, sofern es dabei nicht zu "bauphysikalischen Schäden oder Frostschäden" am Gebäude kommt, erklärte Bayerns Bauminister Christian Bernreiter (CSU).
Zudem soll auf eine Absenkung der Heizung in der Nacht und an Wochenenden geachtet werden. In den Sanitärbereichen soll es nur noch kaltes Wasser geben. Bereits im August wird zudem der Einsatz von Klimaanalagen "auf das zwingend erforderliche Maß beschränkt".
Behörden sollen auf Außenbeleuchtung verzichten und möglichst viel Strom sparen
Ohnehin soll nicht nur bei der Wärme, sondern auch beim Strom gespart werden, um die gasgekoppelte Stromerzeugung in Bayern zu entlasten. So soll möglichst auf Außenbeleuchtung verzichtet und die Innenbeleuchtung etwa in Treppenhäusern und Fluren an die üblichen Betriebszeiten gekoppelt werden.
Staatliche Mitarbeiter sollen, wenn möglich, im Homeoffice arbeiten. Dienstreisen sollen vermieden und wenn unbedingt nötig mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad durchgeführt werden.
Schließlich sollen Mitarbeiter und Haustechniker über Einsparmaßnahmen informiert und geschult werden. Dazu gehören laut Bernreiter etwa die richtige Raumbelüftung im Sommer und im Winter, die Abschaltung unnötiger Stromverbraucher oder die sparsame Bürobeleuchtung.
"Die Versorgungslage ist sehr dramatisch", warnte Bernreiter. Ziel der Einsparmaßnahmen sei deshalb, die Gasspeicher in den nächsten Monaten ausreichend zu befüllen, "damit es über die kalte Jahreszeit nicht zu Versorgungsengpässen kommt und insbesondere eine regionale Gas-Mangellage in Süddeutschland vermieden werden kann", erklärte die Staatskanzlei die Maßnahmen.
Der staatliche Sparplan soll auch in den Schulgebäuden umgesetzt werden
Dass die Einsparungen in einer Behörde konsequenter umgesetzt werden können, als etwa in einem Krankenhaus "versteht sich von selbst", findet Bernreiter. Die konkreten Maßnahmen folgten jeweils einer Einzelfallprüfung. Der Sparplan soll jedoch grundsätzlich auch für Schulgebäude in Bayern gelten. Den dafür verantwortlichen Kommunen "empfehlen wir eine entsprechende Anwendung in eigener Verantwortung", so der Bauminister.
Sie werden sicher bald einlenken und wir dürfen die Früchte unserer nachhaltigen Energiepolitik "genießen"......