Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat weitere Lockerungen der Corona-Regeln in Bayern angekündigt. Der "sehr stabile Rückgang" der Corona-Infektionen ermögliche weitere Spielräume, sagte Söder nach einer Klausur der CSU-Landtagsfraktion in München. Bayernweit lag die Inzidenz am Mittwoch bei 106,6 – knapp zehn Prozent weniger als am Vortag.
Freibäder: Bei Inzidenz unter 100 Öffnung ab Pfingsten
In Regionen mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter dem Wert 100 sollen ab 21. Mai die Freibäder öffnen dürfen. Voraussetzung sei ein umfassendes Hygiene- und Testkonzept, dass sich an den Vorgaben aus dem vergangenen Sommer orientieren soll. Details sollen bis nächste Woche vorliegen. "Diese Öffnung passt dann auch gut zu den Pfingstferien", sagt Söder.
Kultur: Open-Air-Veranstaltungen mit 250 Besuchern bald möglich
Auch im Bereich Kultur soll es weitere Lockerungen geben: So sollen ab Pfingsten in Regionen mit stabil niedriger Inzidenz Open-Air-Veranstaltungen mit bis zu 250 Besuchern möglich werden. "Es geht hier um Veranstaltungen nur mit Sitzplatz, mit Abstand und mit Testpflicht", erklärte Söder. Bei guten Hygienekonzepten seien solche Veranstaltungen mit Blick auf den Infektionsschutz "gut zu vertreten". Über Kritik an den Corona-Öffnungen im Kulturbereich äußerte der Ministerpräsident Unverständnis. Kinos, Theater und Konzerthäuser seien bislang die einzigen Einrichtungen, die im Innenbereich öffnen dürften: "Insofern ist die Kultur hier sogar privilegiert."
Impfungen: Priorisierung bei Hausärzten soll wegfallen
Bereits in der nächsten Woche soll bei der Impfung durch Haus- und Fachärzte auch für den Biontech-Impfstoff die Priorisierung fallen. Bislang war dies schon für Impfungen mit Astrazeneca und Johnson & Johnson der Fall. "Das gibt mehr Flexibilität, so dass die Hausärzte immer mit gutem Gewissen impfen können", erklärte Söder. In den Impfzentren soll dagegen an der Priorisierung weiter festgehalten werden. Söder hofft, dass Ältere, die noch nicht geimpft sind, dort "nun schnell drankommen".
Die Impfzentren seien zudem weiter nötig, um die ausstehenden Zweitimpfungen durchzuführen und um gezielte Gruppen-Impfungen zu organisieren. Der Ministerpräsident nannte am Mittwoch Firmen-Impfungen, aber auch ab Juni geplante Impfungen von Schülern oder "gezielte Impfungen" von Menschen mit Migrationshintergrund. Die komplette Impffreigabe für Bayern sei rechtlich möglich, so Söder: "Die rechtlichen Vorgaben auf Bundesebene sind hier sehr flexibel."
Alten- und Pflegeheime: Testpflicht für geimpfte Besucher soll fallen
Voraussichtlich in der kommenden Woche soll nun auch in Bayern die Testpflicht für vollständig Geimpfte vor Besuchen in Alten- und Pflegeheimen fallen. Der Freistaat hatte hier nach der Freigabe durch den Bund zunächst an einem Sonderweg festgehalten, der unter anderem bei den Heimbetreibern auf scharfe Kritik gestoßen war. Ab wann genau die Freigabe gelten soll, ließ Söder jedoch zunächst offen.
Was als nächstes kommt
Bleibe es bei der stabilen Entwicklung der Inzidenzen "werden wir uns nach den Pfingstferien mit weiteren Optionen für den Innenbereich beschäftigen", kündigte der Ministerpräsident an. Als Beispiele nannte er Innengastronomie, Fitness-Studios sowie den Indoor-Sport.