Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) mahnt mit Blick auf die neue Delta-Variante des Corona-Virus immer wieder mehr Tempo bei den Impfungen an: "Es kommt jetzt auf jeden Tag an", sagt er. "Jede Impf-Dose muss sofort verimpft werden", verlangt Söder: "Denn wir sind in einem Wettlauf mit der Zeit gegen die Delta-Variante."
Ein Wettlauf allerdings, bei dem Bayern im Vergleich mit anderen Bundesländern zuletzt zurückgefallen ist: In der Statistik des Robert-Koch-Instituts (RKI) liegt der Freistaat bei den Erstimpfungen unter den Bundesländern aktuell auf dem vorletzten Platz – knapp vor Sachsen. Bei den Zweitimpfungen findet sich Bayern immerhin auf Platz sieben.
Eine klare Bezugsgröße für die Leistungsfähigkeit der regionalen Impfkampagnen ist vor allem der Vergleich der insgesamt verabreichten Erst- und Zweitimpfungen pro hundert Einwohner. Auch hier liegt Bayern nur auf Platz zwölf: 76,9 Impfungen pro 100 Einwohner zählt das RKI bis zu diesem Montag in Bayern. Nordrhein-Westfalen kommt zum gleichen Zeitpunkt auf 83,8 Impfungen, Schleswig-Holstein gar auf 84,3. Umgerechnet auf 100 000 Einwohner ergibt dies für Bayern ein Defizit von rund 7000 Impfungen – bei einer auf die Bevölkerung bezogen vergleichbaren Versorgung mit Impfstoffen.
Unter dem Bundesschnitt? Kein schlechtes Abschneiden, findet das Ministerium
Doch wie kann das sein beim bayerischen Anspruch, in möglichst allen politisch wichtigen Kennzahlen nach der Spitzenposition zu streben? Bayern liege bei der Gesamtzahl der Impfungen "nahezu im Bundesdurchschnitt", wiegelt das zuständige Gesundheitsministerium auf Nachfrage ab: "Von einem schlechten Abschneiden kann daher nicht gesprochen werden." Allerdings liegt auch der Bundesschnitt mit 79,9 Impfungen klar über dem bayerischen Wert. Und mit dem Durchschnitt hat man sich bislang im Freistaat eher selten zufrieden gegeben.
"Mit Blick auf den Bundesvergleich können wir bei den Impfungen momentan nicht zufrieden sein", räumt Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) immerhin ein. An diesem Dienstag soll sich das Söder-Kabinett mit dem Thema beschäftigen. Die Pfingstferien hätten den Freistaat bei den Impfungen zurückgeworfen, heißt es im Gesundheitsressort. Doch die sind schon zwei Wochen her. Die hohe Zahl der Impfzentren in Bayern könne durch zusätzlichen Transportbedarf "zu einer gewissen zeitlichen Verzögerung der Verimpfung" beitragen. Und im ländlichen Raum sei eine "vergleichsweise niedrige Arztdichte" zu beobachten.
Hausärzte impfen in Bayern "sogar bundesweit leicht überdurchschnittlich"
An den Hausärzten liege der Impfrückstand in Bayern allerdings nicht, beteuert die Kassenärztliche Vereinigung (KVB): Die Praxen in Bayern impften "sogar bundesweit leicht überdurchschnittlich", heißt es dort auf Nachfrage. Ob allerdings auch die für die Hausärzte verfügbaren Impfdosen entsprechend der Bevölkerungsanteile zwischen den Bundesländern fair verteilt werden, könne der bayerischen Ärzteverband nicht beurteilen.
Dies zu prüfen wäre zum Beispiel eine Aufgabe für die Bayerische Staatsregierung, findet der unterfränkische SPD-MdL Volkmar Halbleib: In jedem Fall sei die Regierung aber gefordert, "die Erklärungslücke schnell zu schließen".
"Äußerst unbefriedigend" findet man Bayerns Impf-Quote auch in der Landtags-CSU
Zumal selbst in der Landtags-CSU der Unmut wächst: Bayern ausgerechnet beim Impfen auf den hinteren Plätzen zu finden, "ist für mich äußerst unbefriedigend", klagt etwa Main-Spessart-MdL Thorsten Schwab (CSU): "Denn wir haben in Bayern schon den Anspruch, gerade hier vorne mit dabei zu sein."
Es gibt da die Impfzentren der Landkreise und Städte, die Impfzentren an den Krankenhäusern, die niedergelassenen Ärzte und nun auch die Betriebsärzte. Wie viele Dosen werden noch gelagert? Fließen all diese Zahlen in die Impfstatistik? Eigentlich sollte es doch möglich sein heraus zu finden ob es irgendwo Schwund gibt. Wenn es einen gibt muss das Leck entdeckt und gestopft werden.
Alles nur eine Schieberei.
Man sollte vielleicht auch mal prüfen, wie viele Flugzeuge mit italienischen "Impf-Touristen" in letzter Zeit in München gelandet sind.
Ich hätte mich aber schon vor zwei Monaten problemlos in Baden-Württemberg impfen lassen können, was ich aber nicht gemacht habe, weil ich diesen Impf-Tourismus nicht gut finde... Aber irgendwas läuft da gewaltig schief: Selbst die Kinder meiner Lebensgefährtin, die zwar in Würzburg wohnen, und 21 und 23 Jahre alt sind, sind bereits vollständig geimpft. Ihre Mutter musste sie dazu nur nach Wertheim in eine Arztpraxis karren...
Mehr nicht!!
Am gleichen Tag, als Markus Söder vollmundig die Aufhebung der Priorisierungen verkündete, wurde von Stadt / Landkreis Schweinfurt verkündet, man sein jetzt gerade mal mit der Prio-1-Gruppe einigermaßen durch! Zeitgleich wurden im Passauer Raum schon die ersten 20- bis 30-jährigen aus Prio 4 geimpft.
Koordiniertes Handeln sieht so nicht aus!
Ein Schelm wer böses dabei denkt-ungefähr gleichzeitig hatte Söder den Kanzlerkandidatenkampf gegen Laschet verloren. Man könnte glatt denken, ein Grund weniger, konsequent zu sein oder zu bleiben...
Da zeigt sich dann nämlich klarer, wo die Präferenzen liegen.
mit ihrem "Autsch" der Realtität entsprechend klasse reagiert.
Ob ihr Ausruf allerdings von allen verstanden wird; dürfte eher fraglich sein
PS: "radfahrer" und Mitfahrer haben`s verstanden
mit ihrem Verdacht düften Sie richtig liegen.
Diesbezüglich berichtet -ARD- am 10.02.2021, 22.05 Uhr unter dem Titel:
"Gefälschte Impfstoffe.......
Näheres:
www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/sendung-/corona-impfstoff-faelschung-100.html.
Ein Geschmäckle hat das schon.