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MÜNCHEN
Bischof Jung schwört Bayern und Deutschland die Treue
Bischof Jung schwört Bayern und Deutschland die Treue       -  Ministerpräsident Markus Söder und Franz Jung, der frisch vereidigte 89. Bischof von Würzburg, im Prinz-Carl-Palais in München.
Foto: dpa | Ministerpräsident Markus Söder und Franz Jung, der frisch vereidigte 89. Bischof von Würzburg, im Prinz-Carl-Palais in München.
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:35 Uhr

Als Theologiestudent in München sei er oft mit Ehrfurcht am eleganten Prinz-Carl-Palais vorbeigekommen, erzählte der künftige Würzburger Bischof Franz Jung bei seiner Vereidigung als 89. Bischof von Würzburg.

Diese fand in eben jenem repräsentativen Gebäude statt, das von der Bayerischen Staatsregierung nur für besonders festliche Anlässe genutzt wird. „Dass ich einmal selbst hier zu Gast sein dürfte, hätte ich mir damals nicht träumen lassen“, fügte er vor vielen Ehrengästen aus Kirche und Staat bescheiden an.

Nun war es aber soweit: Unter dem großen Kristallleuchter legte der 52-Jährige vor Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) den auf das Reichskonkordat von 1933 zurückgehenden Treueid ab: „Vor Gott und auf die heiligen Evangelien verspreche ich, so wie es einem Bischof geziemt, der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Bayern Treue.“

Jung lobt katholische Tradition Bayerns

Das Konkordat legt als völkerrechtlicher Vertrag mit dem Vatikan fest, dass die vom Papst ernannten Bischöfe den vorgegebenen Treueid ablegen, bevor sie in Bayern eine Diözese übernehmen. Er verspreche dem Ministerpräsidenten sehr gerne, „diese Gesellschaft als Partner mit Ihnen zusammen gestalten zu wollen“, sagte Jung in seiner Festansprache.

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Auch Söder will am Konkordat festhalten: „Der Treueid ist ein wichtiges Signal“, sagte der Ministerpräsident. Denn in Bayern sei der Staat dem Christentum eng verbunden. Das Konkordat sei Teil der Geschichte Bayerns: „Es hat sich bewährt und zwar für beide Seiten“ – also für Kirche und Staat.

Gerade in Würzburg trete ein neuer Bischof stets „in ein großes Amt ein“, sagte Söder mit Blick auf Franz Jung. Allerdings gingen in Würzburg auch „Geist und Seele besonders gut zusammen“.

Zeiten einer sich auflösenden Volkskirche

Bischof Jung fand in seiner Festansprache in Verweisen auf das Leben des Heiligen Justinius allerdings auch kritische Worte – sowohl mit Blick auf die heutige Kirche, als auch auf die heutige Gesellschaft: „Wir leben in Zeiten einer sich langsam auflösenden Volkskirche und noch ist offen, wohin uns der Geist Gottes in den kommenden Jahren führen wird“, sagte er. Es sei aber an den Christen, den Dialog mit den Menschen zu suchen.

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Die „Empörungskultur unserer Tage“, aber auch „der Zwang, alles möglichst schnell, hart und medienwirksam zu kommentieren“, sowie die „fehlende Bereitschaft, den Anderen zu Wort kommen zu lassen“ mache die Wahrheitssuche nicht leichter, warnte Jung. Und ohne die aktuelle Debatte um die Kreuz-Pflicht in bayerischen Behörden direkt anzusprechen, verwies Jung auch auf die besondere Bedeutung des Kreuzes für alle Christen: Dieses sei „ein überzeitliches Symbol, das die Menschen aller Zeiten miteinander verbindet“, sagte er.

„Das Kreuz ist ein Symbol der Identität“, befand Söder nach der Veranstaltung: „Das zeigt doch auch die heutige Zeremonie.“ Staat und Kirche seien in Bayern „zwei Bereiche, die in enger Verbindung stehen“, erklärte der bekennende Protestant. Er werde jedenfalls eine „schwindende Volkskirche nicht einfach hinnehmen“.

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Kommentare
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  • doc80
    Ich dachte ein Bischof sei seinem Gott in Treue verpflichtet und nicht einem Ministerpräsidenten und geradezu zu Widerspruch verpflichtet(siehe Kreuzstreit!).Schade
    daß sich Bischof Jung in Herrn Söders Wahlkampf einspannen läßt.
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  • DieWahrheit
    Doch lieber mpl,
    rechtfertigt es!

    Denn wenn man die Wahlen der letzten Jahre in den Bundesländern und beim Bund als Maßstab nimmt noch „von ein paar wenigen Ewiggestrigen, Realitätsfernen, selbsternannten Intellektuellen und moralethisch Minderbemittelten mit ein paar Prozentpunkten“ spricht und sogar die Welt noch für in Ordnung hält, lebt, und da wiederhole ich mich gerne, in einer anderen Realität.

    Ja, wir haben über Jahre hinweg die Hand aufgehalten, danke dafür.
    Aber wir haben etwas daraus gemacht.
    Vom Nehmerland zum Geberland! => Nachahmungswert!

    Also jedes Mittel muss recht sein die AfD zu verhindern!

    Im übrigen, es geht uns gut. Warum verständigen wir uns nicht darauf die paar Probleme die wir haben einfach zu lösen und nicht immer den Weltuntergang vorherzusagen.

    Gruß
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  • R.Silber
    Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm, "halt du sie dumm, ich halt sie arm." (R.May).
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  • mpl
    Zitat: „Er [Söder] werde jedenfalls eine ‚schwindende Volkskirche nicht einfach hinnehmen‘“.

    Soso, das sieht er also als eine Aufgabe für einen Ministerpräsidenten? In einem säkularen Staat?

    Aber davon mal ganz abgesehen … WAS will er denn gegen eine ‚schwindende Volkskirche‘ unternehmen?

    Noch mehr Kreuze aufhängen? Kirchenmitglieder per Verordnung zwangsverpflichten? Das PAG um die Kontrolle der Teilnahme am Sonntagsgottesdienst erweitern?

    Wieder nur heiße Luft und viel rhetorischer Rauch um inhaltlich gar nichts. Der Mann hat seinen Beruf verfehlt … seine wahre Berufung hätte er bei der Bundewehr gefunden: Als Nebelkerze!
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  • DieWahrheit
    Eines, lieber mpl, hat Herr Ministerpräsident Dr. Markus Söder ja schon sehr erfolgreich getan.
    Nämlich, dass er Menschen die an nichts glauben, so wie Sie offensichtlich einer sind, dazu animiert Kommentare zu Schreiben!
    Jetzt frage ich mich, wenn Sie eigentlich an nichts glauben lieber mpl warum glauben Sie, dass das was Herr Ministerpräsident Dr. Markus Söder tut nicht das Richtige ist?

    Ministerpräsident Dr. Markus Söder (die CSU) macht genau das was nötig ist, um die AfD in Bayern zu verhindern und hierzu muss jedes Mittel recht sein!

    Ich finde, um die AfD zu verhindern muss jeder vernünftige Menschen in Bayern nur noch die CSU wählen.

    Scheinbar haben alle anderen Parteien in Bayern sich schon mit der AfD abgefunden, wie sonst lässt sich deren Verhalten erklären?

    Gruß
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  • ulrike.schulz@dgb.de
    Erwähnen Sie doch noch ein paar mal seinen Doktortitel. Vielleicht wird Ihr Beitrag dadruch ja wissenschaftlicher o.ä. ...
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  • mpl
    Zitat: „Ministerpräsident Dr. Markus Söder (die CSU) macht genau das was nötig ist, um die AfD in Bayern zu verhindern und hierzu muss jedes Mittel recht sein!“

    Sorry, Ricky, aber hier irren Sie ganz gewaltig.

    So lange die AfD eine Partei von ein paar wenigen Ewiggestrigen, Realitätsfernen, selbsternannten Intellektuellen und moralethisch Minderbemittelten mit ein paar Prozentpunkten bleibt, ist alles in Ordnung.

    Falls die „großen“ Parteien sich aufmachen und das Programm der AfD (wenn auch nur in Teilen) übernehmen, setzen sie aus Angst vor der AfD etwas um, wozu die AfD alleine niemals in der Lage wäre.

    Und das werter Ricky, ist die größte Gefahr: Dass die großen Parteien aus Angst vor ein paar Prozentpunkten Verlust an die AfD plötzlich anfangen, mit Ihrem Stimmgewicht die Politik der AfD zu kopieren und damit die Politik der AfD mehr befördern, als es die paar Anhänger der AfD jemals könnten …

    DAS wäre an Dummheit nicht mehr zu überbieten – und Söder ist ganz vorne dran!
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  • DieWahrheit
    Das Posting enthält beleidigende Inhalte und wurde daher gesperrt.
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  • DieWahrheit
    Dazu gibt es nur zu sagen, wehret den Anfängen.
    Danke für Ihre klare Aussage, Gott sei dank spricht die für sich.

    Wahrscheinlich sind Sie ein grüner Gutmensch, leider sehr weit weg von der Realität!
    Soweit ich mich erinnere hat in Bayern die CSU einen erheblichen Anteil von dem Wohlstand den wir haben.

    Deshalb rate ich Ihnen mal Ihren Verstanden und nicht Ihre Ideologie zu gebrauchen.

    Gruß
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  • mpl
    Nun, ich würde tatsächlich NIE bestreiten, dass die CSU einen wesentlichen Anteil am Wohlstand Bayerns insgesamt hat. Auch wenn diese Leistung eher früheren Politikergenerationen zufällt als der amtierenden Garde …

    Ich würde aber auch nie bestreiten, dass die CSU beispielsweise einen entscheidenden Anteil an der Verteilung des Wohlstands in Bayern hat. Je nach Berechnungsgrundlage (Bundes- oder Landesdurchschnitt) liegt die Armutsgefährdungsquote zwischen 11,6 und 15%. Fragen Sie diese Betroffenen mal nach ihrer Meinung zum Wohlstand in Bayern …

    Und nur weil die CSU (nicht zuletzt über Jahrzehnte mit der Hilfe des jetzt von ihr kritisierten Länderfinanzausgleichs) Bayern wirtschaftlich insgesamt verbessert hat, rechtfertigt das keinesfalls die Änderungen des PAG 2017 und 2018 oder diesen Kruzifix-Irrsinn …
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  • hofmanngregor@hotmail.com
    Ihre Meldung ist so nicht richtig. Das Konkordat von 1924 zwischen Bayern und dem Vatikan wurde nicht aufgehoben! (Der Fortbestand des Konkordats von 1924 wurde in Artikel 2 des Reichskonkordats von 1933 garantiert). Ihre Zeitung scheint auch eher dem "Kreuzerlass" von 1936 zuzustimmen, da dieses Thema schon fast täglich von Ihrer Zeitung abgearbeitet wird.
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